Das Swiss Allstar Basketball Camp in Zofingen findet 2020 definitiv nicht statt

«Am Ende war das Risiko in vielen Bereichen schlicht zu gross», sagt Maggie McCormick. Die 63-Jährige aus Linden spricht an, was sich wegen der Coronakrise abgezeichnet hat und nun Tatsache geworden ist: Die Absage des diesjährigen Swiss Allstar Basketball Camp in Zofingen. Die Umsetzung der Schutzmassnahmen des Bundesamtes für Gesundheit gestaltete sich als zu schwierig, weshalb die Sicherheit für Kinder und Mitarbeiter in den zwei Camp-Wochen nicht gewährleistet werden konnte. Als McCormick zudem die Meldung erhielt, dass die Mensa des Bildungszentrums Zofingen heuer aus Sicherheitsgründen nicht für die Verpflegung genutzt werden kann, stand die Absage so gut wie fest. «Die Verpflegung an ein externes Unternehmen zu vergeben, ist mit zu hohem Aufwand verbunden», erklärt McCormick.

Trotzdem liess die Administrationsverantwortliche des Camps nichts unversucht. Mit ihrem Team durchleuchtete Maggie McCormick mehrmals die Situation und erarbeitete verschiedene Lösungsansätze. Über das vergangene Wochenende nahm sie Kontakt auf mit dem Spital Zofingen und mit Organisatoren von anderen Anlässen, musste sich aber schliesslich eingestehen, dass eine Absage das geringere Übel darstellt. «Wir wollen nichts erzwingen und das Glück nicht herausfordern», sagt McCormick.

Enttäuscht und erleichtert wegen der Premiere
Die Absage ist eine Premiere: Nachdem Maggie McCormick das Camp 1983 mit ihrem Mann Charlie und Jon Ferguson gegründet hatte, fanden die zwei internationalen Basketballwochen in jedem Sommer statt – zuerst in St-Imier, später in Zofingen. «Ich realisiere noch nicht wirklich, was die Absage bedeutet», sagt Maggie McCormick, «ich muss den Entscheid erst einmal verarbeiten.» Neben der Enttäuschung spüre sie eine gewisse Erleichterung darüber, dass nun Klarheit bezüglich des diesjährigen Camps herrsche. «Eine gewisse Angst, dass etwas passieren könnte, war immer vorhanden. Auch bei den Eltern», erzählt McCormick.

Unklar ist hingegen, welche finanziellen Auswirkungen die Absage im Detail haben wird. In den nächsten zwei Wochen will Maggie McCormick diesbezüglich über die Bücher gehen und die Situation analysieren. «Weil bereits Ausgaben für die diesjährige Ausgabe entstanden sind, wollen wir das Bundesamt für Sport um Unterstützung bitten», sagt McCormick. Als selbstverständlich erachtet sie derweil, dass den Teilnehmenden die bereits einbezahlten Beiträge zurückerstattet werden. «Mir ist der Seelenfrieden lieber als ein dickes Bankkonto», sagt McCormick.

Viele Telefongespräche und Vorbereitungen für 2021
Zusätzlich zur angestrebten Klärung der finanziellen Fragen stehen für Maggie McCormick in den nächsten Tagen administrative Arbeiten an. Einen Informationstext in vier Sprachen hat sie bereits verfasst, unzählige Telefongespräche werden folgen. Anschliessend beginnen die Vorbereitungen für das Basketball-Camp im Sommer 2021. «Ich muss den Termin reservieren und potenzielle Mitarbeiter anfragen. Die Absage soll die absolute Ausnahme bleiben», betont Maggie McCormick.

Trotzdem käme sie erstmals seit langer Zeit in den Genuss von Sommerferien. «Wir wohnen in einem alten Bauernhaus mit Pferden, Hunden und einem Garten. Langweilig wird mir bestimmt nicht.»

Tages-Camps sind nicht betroffen


Letztes Jahr hat Charlie McCormick mit Daniel Frey, Präsident des BC Olten-Zofingen, ein Tages-Camp ohne Übernachtung für Kinder im Alter von 5 bis 13 Jahren ins Leben gerufen. Dabei können sie die Grundlagen im Basketball, Fussball, American Flag-Football, Handball und Tennis erlernen. Die Camps finden auch 2020 statt: Vom 20. bis 24. und vom 27. bis 31. Juli, jeweils von 9.30 bis 16.30 Uhr.