Das Traumtor von Marco Schneuwly bei Aaraus Heimsieg gegen Vaduz

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Marco Schneuwly läuft in den Vaduzer Strafraum, nimmt den Pass in die Schnittstelle von Goran Karanovic mit dem rechten Fuss an, lässt den Ball vom rechten Knie auf den rechten Fuss prallen und hämmert ihn aus zwölf Metern in die Maschen. Eine Triplette mit rechts und ein Knaller ins Glück: Es ist ein Traumtor!

Das 2:0 für den FC Aarau nach gut einer Viertelstunde ist der verdiente Lohn für eine rasante Startphase. Und für Schneuwly ist der erste Saisontreffer im zehnten Meisterschaftsspiel einerseits eine grosse Genugtuung, anderseits eine riesige Erlösung. Dass der 33-jährige Mittelstürmer für sein erstes persönliches Erfolgserlebnis ganz tief in die Trickkiste greift, ist umso beeindruckender. Von wegen Ladehemmung und Torblockade! Langsam, aber sicher kommt der frühere Goalgetter auf Touren.

Schneuwly selbst bleibt in der Stunde des Triumphs bescheiden, ja cool. «Natürlich freue ich mich über mein erstes Tor für den FC Aarau», sagt er. «Aber Fussball ist ein Teamsport. Viel wichtiger als der Treffer sind die drei Punkte, die wir geholt haben. Der fünfte Sieg im sechsten Spiel lässt für die Zukunft alles offen.» Klare Worte von Schneuwly, welche die Erwartungshaltung aus Aarauer Sicht für die Anfang Februar beginnende Rückrunde natürlich steigen lassen.

Der Tolggen im Reinheft

Patrick Rahmen war trotz des Sieges nicht restlos zufrieden. «Nach der schnellen 2:0-Führung und dem starken Beginn mit vielen guten Szenen in der Offensive fühlte sich die Mannschaft wohl etwas zu sicher», sagte der Trainer des FC Aarau. «Und nach dem Anschlusstreffer von Vaduz war plötzlich alles möglich. Über das ganze Spiel hinweg betrachtet war es aber ein verdienter Sieg.» Wo Rahmen recht hat, da hat er recht. Der 3:1-Erfolg gegen Vaduz ist sogar hoch verdient. Die Aarauer führten nach einer Viertelstunde dank Schneuwlys Premiere und einem Penaltytreffer von Goran Karanovic mit 2:0. Und als das Vaduzer Raubein Philippe Muntwiler nach einer halben Stunde völlig zurecht die gelb-rote Ampelkarte sieht, schien der Mist geführt.

Schien! Vaduz wurde nach dem Zwei-Tore-Rückstand besser und war zu zehnt weitaus stärker als in Vollbestand. Mit Jodel Dossou und Mohamed Coulibaly haben die Liechtensteiner zwei schnelle und technisch starke Flügelstürmer in ihren Reihen. Und als Schiedsrichter Luca Piccolo Mitte der zweiten Halbzeit nach einem vermeintlichen Foul von Olivier Jäckle an Milan Gajic einen Penalty für die Liechtensteiner erfand, wurde die Sache doch noch spannend.

Der FC Aarau jedenfalls musste nach dem Anschlusstreffer von Vaduz zittern. Es dauerte bis zur 89. Minute, ehe Joker Petar Misic mit dem Treffer zum 3:1 für die Entscheidung sorgte. Und so setzte der FC Aarau den positiven Lauf fort und holte aus den vergangenen sechs Spielen satte 16 Punkte. Diesmal machte die Mannschaft von Anfang an Druck. Angeführt von Antreiber Varol Tasar war es in der Startphase ein Spiel auf ein Tor. Bis zum 2:0 spielten die Aarauer den Gegner an die Wand. Danach hielt allerdings der Schlendrian Einzug. Dass es schliesslich doch zum Erfolg reichte, passt zum aktuellen Lauf des Teams.

Drei gesperrte Spieler

Folgt zum Abschluss der Vorrunde am nächsten Samstag nun das Auswärtsspiel beim Aufsteiger SC Kriens: Nach der 0:2-Heimniederlage in der dritten Meisterschaftsrunde hat der FC Aarau mit den Zentralschweizern eine Rechnung offen. Mal schauen, ob die Mannschaft der Stunde auch im letzten Auftritt vor der Winterpause auf Erfolgskurs bleiben wird. Pikant: Gegen Kriens sind gleich drei Aarauer gesperrt: Varol Tasar, Linus Obexer und Olivier Jäckle sahen gegen Vaduz die vierte gelbe Karte, sind gegen den Aufsteiger nicht mit dabei. Die drei Sperren sind die Chancen für Spieler, die bis jetzt nur zu Teileinsätzen gekommen sind. Spieler wie Mats Hammerich, der im zentralen Mittelfeld auf einen Einsatz brennt und mit Sicherheit ein guter Ersatz für Jäckle sein wird.