Das waren die vorerst letzten Sportanlässe in der Region Zofingen

Nachdem der Bundesrat am Freitag die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie drastisch verschärfte, teilten mehrere Sportverbände den Unter- oder gar den Abbruch ihres Meisterschaftsbetriebs mit. Auch in der Region Zofingen kam das Sportgeschehen am Wochenende praktisch zum Stillstand – mit wenigen Ausnahmen: In Oftringen trugen die NLB-Radballer ihre Heimrunde unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus, in Zofingen gingen die Aargauischen Tennis-Meisterschaften der Senioren (ATSM) in der Halle über die Bühne. «Das Turnier verlief problemlos, wir haben keine Zwischenfälle verzeichnet», zieht Organisatorin Sandra Laubi ein positives Fazit des dreitägigen Events, der erstmals seit 2016 wieder stattfand.

Dass die Neuauflage auf Interesse stiess, zeigt der Blick auf die Teilnehmerzahlen: Mit 122 Spielerinnen und Spielern in 13 altersgerechten Tableaux haben sich mehr als doppelt so viele für die ATSM in Zofingen angemeldet als bei der letzten Austragung. «Viele haben es begrüsst, dass der Event wieder stattfindet», sagt Laubi.

Eine Absage des Turniers stand nie zur Diskussion
Die erfreulichen Rückmeldungen geben den Organisatoren die Bestätigung, richtig entschieden zu haben. Denn eine Absage des Turniers stand nie zur Diskussion. «Wir wussten, dass die Teilnehmenden verteilt auf drei Tage erscheinen würden. Und im Tennis stehen nur zwei oder maximal vier Leute mit genügend Abstand auf dem Platz», erklärt Sandra Laubi. Auch im Restaurant, das Platz für 30 Leute bietet, hätten sich nie mehr als 20 Personen aufgehalten. Bloss zwei Spieler hätten sich abgemeldet, weil sie sich unwohl fühlten. «Wir wiesen die Spielerinnen und Spieler vor dem Turnier mit einem Newsletter darauf hin, dass sie zuhause bleiben sollen, wenn sie nicht fit sind», so Laubi.

Die Freude über das gelungene Wochenende wich bei Sandra Laubi am frühen Montagabend aber der harten Realität. Weil der Bundesrat die aktuelle Situation als «ausserordentliche Lage» eingestuft hat, bringt das die temporäre Schliessung des Tennis- und Squashcenters in Zofingen mit sich. Die finanziellen Folgen sind gemäss Geschäftsführerin Laubi immens: «Da kommen existenzielle Probleme auf uns zu.»

Kein «wirklich spezieller» Anlass
Die Radballer trugen ihre Nationalliga-B-Runde am Samstag in Oftringen mit minimalen Corona-Anpassungen durch. Zugelassen zur Sonnmatthalle waren nur die Zweierteams selber, deren Betreuer, Kommissionäre und Helfer des gastgebenden VC Oftringen. Zu Letzteren zählte auch Vorstandsmitglied und Hallenverantwortlicher Andy Zaugg. «Für uns war der Anlass wirklich nicht speziell», sagt er im Nachhinein, «wir mussten niemanden aus der Halle weisen und hatten ohnehin nicht mit vielen Zuschauern gerechnet.»

Eine kleine Festwirtschaft wurde geführt, damit sich die Sportler stärken konnten für ihre Duelle auf dem Feld. Auf ein Handshake vor und nach dem Match verzichteten die Radballer, «aber dass man sich nach einem Foul die Hand reicht, passiert dann halt doch, das ist eine Art Reflex», beobachtete Zaugg, der selber in der NLA für Mosnang spielt. Er hatte im Vorfeld der Meisterschaftsrunde in Oftringen kaum Zusatzaufwand, was E-Mails oder Telefonate anging.

Verein verzichtet auch auf Alternativtrainings
Nicht beeinflussen von der Corona-Krise liess sich das VCO-Duo Patrick Luder und Michael Merz. Die beiden gewannen drei Partien und kamen zu einem Forfaitsieg gegen Mosnang, der einzigen Equipe, die die Teilnahme an der Meisterschaftsrunde absagte. Diskutiert hat man im VC Oftringen intensiv, ob und wie man den Trainingsbetrieb aufrechterhalten will. Zuerst sei der Plan gewesen, auf Hallentrainings zu verzichten und stattdessen als Alternative etwa auf den Vitaparcours zu gehen. «Aber während wir Erwachsene begriffen haben, wie ‹Social Distancing› funktioniert, ist das bei Kindern und Jugendlichen kaum durchsetzbar», so Familienvater Andy Zaugg, «deshalb lassen wir die Vereinstrainings bis auf weiteres ganz sein.»

Unterbrochen wird auch die Meisterschaft in allen Ligen, laut der Wettkampfkommission Radball zumindest bis Ostern, ehe die Lage neu beurteilt wird. Optimisten hoffen, dass einige Spielklassen ihre Saison noch abschliessen können. «Für die NLA ist das Szenario denkbar, einige Runden in den Herbst zu schieben», weiss Andy Zaugg.