Das Wort «zufrieden» bleibt für Pascal Caminada noch tabu

Weniger als zwei Gegentore pro Spiel und ein Torhüter mit einer Fangquote von über 93 Prozent: In den Playoff-Viertelfinals der Swiss League hat nicht nur der für seine Defensivkünste hochgelobte HC Thurgau in der Abwehr überzeugt, sondern auch der SC Langenthal. Viel dazu beigetragen hat Torhüter Pascal Caminada, der immer wieder in brenzligen Situationen gegnerische Angriffe entschärfte und seinen Vorderleuten die Chance gab, das Spiel zu gewinnen.

Von zufrieden sein mit der Leistung will er aber nichts wissen. «Das Wort zufrieden will ich noch nicht gebrauchen. Ich würde sagen, ich fühle mich gut», sagt der 34-Jährige. Er habe die letzten Monate gut gearbeitet und profitiere nun davon. «Ich fühle mich, als könnte ich dem Team eine Chance geben, um zu gewinnen», sagt Caminada. Abgesehen vom fünften Viertelfinalspiel, insbesondere nachdem sein Fehlpass zum 1:1 führte, habe er gespielt, wie er es sich selbst vorstellte. Und das verleiht letztlich auch seinen Vorderleuten Sicherheit.

Dass Pascal Caminada noch nicht zufrieden ist, zeigt auch, dass er sich bewusst ist, nun in der Halbfinalserie gegen den HC Ajoie erst recht über sich hinauswachsen zu müssen. Auf der Gegenseite warten die gefürchteten Ausländer Jonathan Hazen und Philip-Michael Devos, die in der Qualifikation über 1,7 Punkte pro Spiel produzierten. Als Team müsse man die beiden Kanadier versuchen zu neutralisieren, weiss Caminada. Er selbst passe seine Vorbereitung wegen dem torgefährlichen Duo nicht an. «Ich sehe sie als eine Herausforderung an. Daneben habe ich eine klare Vorstellung, wie ich spielen will und darauf werde ich meinen Fokus legen», sagt Caminada.

Dazu gehöre beispielsweise, möglichst lange auf den Beinen zu stehen, das mache ihn stärker. «Ich bin einer, der eher etwas länger stehen bleibt als andere Torhüter, weil ich finde, dass man auf den Knien in seinen Bewegungen eingeschränkt ist», erklärt Caminada. Jede Situation sei in ihrer Beurteilung aber anders, auch weil er stets versuche, das Spiel des Gegners zu lesen und aktiv mitzuspielen.

Hungriger SCL will den ersten Sieg im ersten Spiel
Voraussehen, wie sich ein Duell gerade über sieben Spiele entwickle, sei meistens reine Spekulation. Allgemein geht man davon aus, dass Ajoie aktiver mitspielt als Viertelfinalgegner Thurgau, weshalb nur schon deswegen eine ganz andere Partie entsteht.

Etwas anderes verspricht hingegen Pascal Caminada: «Am Samstag darf man einen SC Langental erwarten, der viel läuft, schnell spielt, als Kollektiv auftritt und fokussiert ist. Und dieser SCL wird hungrig sein. Hungrig auf den ersten Sieg im ersten Spiel.» Auch wenn das gelingen sollte, bleibt eines gleich: Das Wort «zufrieden» bleibt tabu. Im Idealfall wird das für den SCL erst in ein paar Wochen zum Thema.