Dem SC Langenthal misslingt gegen Ajoie das letzte Aufbäumen

Im sechsten Spiel der Playoff-Halbfinalserie dauerte es bis in die 44. Minute, bis der SC Langenthal dem Zuschauer einen Grund lieferte, wieder zu hoffen. Dario Kummer war soeben an der Scheibe und tankte sich mit schnellen Bewegungen durch die Abwehr des HC Ajoie, zog diese auseinander und spielte Luca Christen frei. Wenige Meter vor dem Tor schloss dieser ab, scheiterte aber an HCA-Goalie Tim Wolf. Kurze Zeit später kam es zu einem Abpraller nach einem Flachschuss, Marc Kämpf versucht es als Reaktion ebenso mit einem Flachschuss aus der Drehung – aber auch er bleibt glücklos.

Plötzlich fehlt dem SCL nicht mehr viel, alleine dies war lange Zeit in dieser sechsten Partie nicht mehr der Fall gewesen. Insbesondere zu Beginn des zweiten Abschnittes bekundet der Gastgeber massig Mühe: Die Beine scheinen schwer und Ajoie drückt die Oberaargauer in deren Verteidigungsdrittel. Eine Reaktion der Langenthaler bleibt aber aus und auch Trainer Jeff Campbell verzichtet auf ein Time-Out, was im Nachheinein unverständlich scheint.

Die Quittung folgt prompt: Wie schon so oft führt ein Eigenfehler dazu, dass sich der SCL an den Abgrund bringt. Luca Christen führt die Scheibe aus der eigenen Zone und verliert sie bei einem Doppelpass mit der Bande an Arnaud Schnegg. Dieser bedient daraufhin in einer Zwei-gegen-Eins-Situation Steven Macquat, der gegen den chancenlosen Pascal Caminada zur 2:1-Führung trifft. Nur 76 Sekunden später umkurvt Thibault Frossard seine Gegner und sorgt nach einem angetäuschten Trick und einem Schuss ins kurze, hohe Eck für das 3:1 von Ajoie. Es ist die Vorentscheidung, obwohl der SCL im letzten Drittel alles versucht.

Das Genick bricht den Langenthalern schliesslich die 52. Minute: In ihrer Druckphase sind die Oberaargauer oft glücklos, ehe Mathieu Maret und Hans Pienitz im Verteidigungsdrittel ineinander fahren und so Arnaud Schnegg das Feld öffnen. Im Alleingang bezwingt dieser Pascal Caminada zum 4:1. Später folgt das 5:1 ins leere Tor.

Trotz des deutlichen Resultats bleibt die Gewissheit, dass sich der SC Langenthal vor allem mit Eigenfehlern und mangelnder Chacnenverwertung selbst geschlagen hat. Dass ausgerechnet die erstmalige 1:0-Führung und das erste SCL-Powerplaytor in dieser Serie am Ende zur Niederlage führen, ist absurd, aber irgendwie passend. Offensichtlich ist aber, dass der HC Ajoie über die ganze Serie hinweg besser schien – und vor allem effizienter.

Langenthal – Ajoie 1:5 (1:1, 0:2, 0:2)

Schoren. – Keine Zuschauer. – SR: Massy/Hürlimann, Micheli/Stalder. – Tore: 12. Küng (Tschannen, Elo/Ausschluss Frei) 1:0. 14. Schmutz (Eigenmann, Devos/Ausschluss Pienitz) 1:1. 28. Macquat (Schnegg) 1:2. 29. Frossard (Frei, Hauert) 1:3. 52. Schnegg (Macquat) 1:4. 57. Schmutz (Devos, Joggi/ins leere Tor) 1:5. – Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Langenthal, 4-mal 2 Minuten gegen Ajoie.

Langenthal: Caminada; Büsser, Christen; Weber, Maret; Müller, Pienitz; Higgins; Tschannen, Kummer, Elo; Kämpf, Torquato, Küng; Dähler, Himelfarb, Derungs; Gerber, Schläpfer, Kläy; Nyffeler.

Ajoie: Wolf; Pouilly, Birbaum; Hauert, Aebischer; Eigenmann, Rouiller; Hofmann, Zwissler; Schmutz, Devos, Joggi; Huber, Frossard, Frei; Muller, Mäder, Camichel; Schnegg, Macquat, Roberts.

Bemerkungen: Langenthal ohne Chanton, Guggenheim, Rüegsegger, Wyss (alle verletzt), Dobryskin und Wigger (beide überzählig). Ajoie ohne Casserini, Hazen (beide verletzt) und Stemer (überzählig). 8. Pfostenschuss Pouilly. 15. Pfostenschuss Frossard. 55:12 bis 56:37 Langenthal mit sechstem Feldspieler statt Torhüter Caminada.