Der Besuchsdienst der Reformierten Kirche Zofingen sucht Nachwuchs

Ein reformierter Zofinger und Strengelbacher Senior erhält – sofern er noch zu Hause wohnt – ab seinem 80. Geburtstag eine Geburtstagskarte vom Seniorenbesuchsdienst der reformierten Kirchgemeinde. Bei runden und halbrunden Geburtstagen gibt es zusätzlich ein kleines Geschenk und einen Besuch. Dafür zuständig sind unter der Leitung von Pfarrer Samuel Dietiker Mitglieder der reformierten Kirchgemeinde Zofingen-Strengelbach-Vordemwald, die sich in zwei Besuchergruppen engagieren. Eine Freiwillige ist Manuela Nufer aus Zofingen. Seit Pfarrerin Ruth Kremer vor 15 Jahren den Besuchsdienst gegründet hat, ist sie dabei. Nun möchte sie kürzertreten und «ihre» Senioren einem jüngeren Freiwilligen übergeben. Schliesslich darf sie selber schon bald den 80. Geburtstag feiern. «Es ist wie in einem Verein: Wer zu lange auf einem Posten sitzt, verhindert den Wechsel», sagt sie und freut sich, dass sie wieder mehr Zeit für anderes finden wird.

Rüstige Senioren sind gesucht

Manuela Nufer ist vor rund 20 Jahren aus Zürich nach Zofingen gezogen. Um näher bei ihrer Tochter und dem neugeborenen Enkel zu sein. Viele Kontakte hatte sie damals noch nicht in der Thut-Stadt. «Das macht aber nichts. Beim Besuchsdienst können auch Zugezogene mitmachen», versichert sie. Junge, rüstige Senioren seien ideal für die Aufgabe geeignet. «Sie müssen keine Angst haben, dass sie wegen ihres Engagements nichts mehr unternehmen können. Es ist alles eine Frage der Organisation.»

Vier Mal im Jahr treffen sich die Freiwilligen der Besuchsgruppe und teilen die Senioren unter sich auf. 450 waren es beim Start vor 15 Jahren. In der Zwischenzeit sind es rund 600. Darum sucht die Besuchsgruppe nun nach Nachwuchs. «Etwa fünf neue Mitglieder wären schön», meint Manuela Nufer. So könnte auch ein Generationenwechsel vollzogen werden. Denn viele Freiwillige sind wie Manuela Nufer schon seit Jahren dabei und würden die Aufgabe gerne weitergeben. Und – das ist der Wunsch des für den Besuchsdienst verantwortlichen Pfarrers Samuel Dietiker – vielleicht lässt sich auch für den Kirchenkreis Vordemwald eine ähnliche Besuchergruppe gründen, wie es sie schon in Strengelbach und Zofingen gibt.

Auch während der Pandemie für die Senioren da

Doch im Moment ist wegen der Corona-Pandemie alles etwas anders. Der Besuchsdienst verzichtet auf Besuche bei den Jubilaren. Stattdessen schreiben die Freiwilligen Geburtstagskarten, legen bei den runden und halbrunden Geburtstagen eine Überraschung in den Briefkasten und rufen die Senioren auch mal an, um nachzufragen, wie es ihnen geht. «Und das wird sehr geschätzt», erzählt Manuela Nufer. Denn über die Jahre sei eine Beziehung entstanden zwischen dem Senior und den Freiwilligen. Damit ihr bei den Geburtstagsbesuchen und den Telefongesprächen die Themen nicht ausgehen, hat sich Manuela Nufer einige Tricks angeeignet. Diese möchte sie nun einem Nachfolger verraten. Am 20. August ist die nächste Sitzung des Besuchsdiensts – da dürfen Interessierte gerne dazukommen.

Freiwillige gesucht

Wer sich gerne in einer Besuchergruppe in Zofingen, Strengelbach oder Vordemwald engagieren möchte, kann sich bei Pfarrer Samuel Dietiker melden. 062 745 00 91 oder samuel.dietiker@ref-zofingen.ch.