Der Bezirk Zofingen wuchs um 1000 Einwohner

Der Bezirk Zofingen wuchs im vergangenen Jahr um exakt 1000 Einwohnerinnen und Einwohner oder um 1,4 Prozent auf 71‘695 Personen. Damit kommen 10,6 Prozent der insgesamt 677‘387 Aargauerinnen und Aargauer aus dem südwestlichen Zipfel des Kantons, wie den neusten Zahlen des Departements Finanzen und Ressourcen zu entnehmen ist. Der Anteil der schweizerischen Bevölkerung im Bezirk Zofingen betrug per Ende 2018 rund 75 Prozent; jener der ausländischen Bevölkerung 25 Prozent. Deutlich über dem kantonalen Durchschnitt liegt Aarburg mit einem Ausländeranteil von 43,9 Prozent.  

Gegen den kantonalen Trend

Die Hauptverantwortung für das Bevölkerungswachstum trägt die Wanderungsbilanz – die Differenz von Zuzügen minus Wegzügen. Seit Mitte der Achtzigerjahre bildet diese die grösste Wachstumskomponente. So sind von den zusätzlichen 1000 Personen im Bezirk Zofingen deren 760 auf die Wanderung zurückzuführen. Obwohl der kantonale Wanderungstrend gegenüber dem Vorjahr abnahm (-617 Wanderungen), verzeichnete der Bezirk Zofingen per Ende des letzten Jahres 123 Zuzüge mehr als im Vorjahr. Als mögliche Gründe für den hohen Saldo an Wanderungen nennt Ruedi Steiner, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Departements Finanzen und Ressourcen, die verkehrstechnisch gute Lage des Bezirkes sowie der Überschuss an verfügbarem Wohnraum, welcher die Zuwanderung überhaupt ermöglicht.

Als Folge von über mehrere Jahre stagnierenden Geburtenzahlen trotz Bevölkerungswachstum und einer höheren Lebenserwartung zeigt sich bei der Entwicklung der Altersstruktur eine deutliche Verschiebung hin zu höheren Altersklassen.  Der Anteil der 20- bis 64-Jährigen liegt im Bezirk Zofingen aber immer noch bei 62,5 Prozent und damit 0,4 Prozentpunkte über dem kantonalen Durchschnitt von 62,1 Prozent. Spitzenreiter ist die Gemeinde Williberg mit 68,1 Prozent 20 bis 64-Jährigen. In Reitnau wohnen mit 25 Prozent verhältnismässig die meisten Jugendlichen. Die älteren Generationen sind indes in Bottenwil zu finden – 20,3 Prozent beträgt dort der Anteil der über 65-Jährigen.

Abweichungen zu kommunalen Zahlen

Auffällig ist der Vergleich der kantonalen Zahlen mit denjenigen, welche die Gemeinden auf ihren Internetauftritten veröffentlichen: Stichproben dieser Zeitung ergaben, dass die von gewissen Gemeinden des Bezirks veröffentlichten Zahlen nicht mit denjenigen des Kantons übereinstimmen. Ruedi Steiner überrascht das nicht. Als mögliche Erklärung nennt er die „definitorische Abgrenzung“: Was gezählt wird und was nicht. Der Kanton eruiere beispielsweise die ständige Wohnbevölkerung. Die Gemeinden zählen hingegen teilweise auch Personen mit Aufenthaltsbewilligungen unter zwölf Monaten dazu.