Der EHC Olten entscheidet das erste Derby der Saison gegen den SC Langenthal für sich

Eishockey kann so einfach sein! Spielfreude, schnelle Beine, Aufopferung und noch ein paar Tore. Fertig ist das Rezept, welches oft drei Punkt einbringt und für Glücksgefühle bei allen Beteiligten sorgt. Der EHC Olten brachte am Tag nach der blamablen Vorstellung bei der 1:2-Auftaktniederlage in Winterthur all diese Zutaten mit ins Kleinholz, wo die knapp 3500 Zuschauer Zeuge eines wunderbaren Eishockeyspiels wurden. Mit den Powermäusen als verdiente Sieger.

Schon nach 36 Sekunden zeigten die Spieler von Headcoach Fredrik Söderström, wie sie den Abend zu gestalten gedachten. Der Kanadier Dion Knelsen vollendete eine schöne Kombination der nominell ersten Sturmlinie aus dem Slot zum 1:0. Es war ein Tor, welches die erhofft befreiende Wirkung hatte. Die Oltner wirbelten fortan, kreierten immer wieder gute Chancen und liessen die Langenthaler kaum zur Entfaltung kommen. Die Oberaargauer, die zum Auftakt am Freitag einen überzeugenden 4:0-Sieg gegen La Chaux-de-Fonds gefeiert hatten, schlugen aber mit ihrem ersten Schuss aufs EHCO-Tor zu. Christen traf von der blauen Linie genau ins Lattenkreuz.

Doch die Langenthaler hatten den unablässig weiterwirbelnden Oltnern nur wenig entgegenzusetzen. Das 2:1 durch Schwarzenbach war die logische Folge. Der Thaler vollendete einen herrlichen Pirouettenpassen des starken Knelsen. Dieser herrliche Treffer war stellvertretend für das Motto des Abends aus Sicht des EHCO: „Wehe, wenn sie losgelassen.

Schnell, kreativ, aufsässig – die Söderström-Jungs setzten bis zur Spielmitte zu einer kleineren Gala an. Nach 31 Minuten war die Partie eigentlich gelaufen. Ein Doppelschlag der beiden Neulinge Esbjörn Fogstad Vold (schöner Ablenker nach einem Schuss von Dan Weisskopf) und Dominic Weder (nach schöner Vorarbeit von Jewgeni Schirjajew), der bereits zum 3:1 getroffen hatte, sorgte für eine beruhigende 5:2-Führung der Oltner.

Der neue Langenthal-Headcoach Jeff Campbell sah sich bereits zu diesem Zeitpunkt genötigt, sein Timeout zu nehmen. Es half insofern, als dass der EHCO nun ein wenig den Fuss vom Gaspedal nahm und zusehends passiver wurde. Eine Passivität, die sich im Schlussdrittel nur deshalb nicht rächte, weil Geburtstagskind Simon Rytz im Oltner Tor in den hektischen Phasen nicht die Übersicht verlor. Es gab immer wieder Momente, in denen zu sehen war, dass Fredrik Söderström mit seiner bisweilen nun kopflos agierenden Mannschaft noch viel Arbeit bevor steht. So souverän der 6:3-Sieg (Knelsen traf noch ins leere Langenthaler Tor) auf dem Papier aussieht. Und so unterhaltsam die Mannschaft auch aufgetreten ist.

Olten – Langenthal 6:3 (2:1, 3:1, 1:1)

Kleinholz. – 3434 Zuschauer. – SR: Borga/Hungerbühler, Dreyfus/Kehrli. – Tore: 1. (0:36) Knelsen (Nunn, Schwarzenbach) 1:0. 8. Christen (Gerber) 1:1. 9. Schwarzenbach (Knelsen, Nunn) 2:1. 22. Weder 3:1. 28. Maret (Clark, Benik/Ausschluss Weibel, Strafe angezeigt) 3:2. 31. (30:31) Fogstad Vold (Weisskopf) 4:2. 31. (30:57) Weder (Chiriaev, Haas) 5:2. 47. Tschannen (Pienitz, Küng) 5:3. 59. Knelsen (aufs leere Tor) 6:3. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Olten. 4mal 2 Minuten gegen Langenthal.

Olten: Simon Rytz; Philipp Rytz, Eigenmann; Sartori, Weisskopf; Elsener, Lüthi; Maurer, Heughebaert; Schwarzenbach, Knelsen, Nunn; Weder, Chiriaev, Fogstad Vold; Haas, Rexha, Truttmann; Weibel, Rudolf, Salzgeber.

Langenthal: Wüthrich (ab 57. Hughes); Müller, Christen; Weber, Pienitz; Henauer, Maret; Bircher; Benik, Clark, Sterchi; Tschannen, Küng, Andersons; Gerber, Kläy, Derungs; Gyger, Nyffeler, Walz; Melnalksnis.

Bemerkungen: Olten ohne Rouiller, Horansky, Wyss und Lanz (alle verletzt). Langenthal ohne Seydoux und Kummer (beide krank). 31. Time-Out Langenthal. 56:15 bis 57:34 Langenthal ohne Torhüter Hughes zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.