
Der EHC Olten ist fündig geworden
Zehn Tage vor dem Saisonstart der Swiss League hat EHC-Olten-Sportchef Marc Grieder doch noch den gesuchten Mittelstürmer gefunden: Dominic Forget wechselt per sofort vom EHC Kloten ins Kleinholz. Seit bekannt wurde, dass Jewgeni Schirjajew den EHCO in Richtung Visp verlassen würde, existierte die Baustelle wie eine klaffende Wunde im Kader des EHC Olten: Die Position des spielstarken Zweitliniencenters blieb monatelang verwaist. Mit Stan Horansky, Lukas Lhotak, Jan Mosimann, Devin Muller und zuletzt Adam Hasani konnte EHCO-Sportchef Marc Grieder zwar starke Flügelstürmer an Land ziehen. Der Mann, der zusammen mit Dion Knelsen als Spielmacher die Offensive ankurbelt, blieb jedoch lange Zeit Wunschdenken.
Nun hat sich die Geduld von Grieder ausbezahlt. Er hatte angesichts des immer kleinen werdenden Spielermarkts im Frühsommer damit spekuliert, dass sich kurz vor dem Saisonstart noch mal das eine oder andere Türchen öffnen könnte. Nun ging ausgerechnet eines beim grossen Aufstiegsfavoriten EHC Kloten auf. Dort wurde mit Dominic Forget ein Mann entbehrlich, der exakt das Anforderungsprofil des EHCO erfüllt.
Forget ist zwar schon 40 Jahre alt. Dass er aber immer noch über grosse Klasse verfügt, zeigte er in der vergangenen Saison, als er in insgesamt 62 Meisterschaftsspielen (Quali und Playoffs) 60 Skorerpunkte verbuchte (19 Tore). Der Kanadier, der auch über den Schweizer Pass verfügt und deshalb das Ausländerkontingent nicht belastet, hat zweifellos die beim EHCO gesuchten Spielmacherqualitäten.
Den Deal beim Test in Olten fixiert
Der fliegende Wechsel von Kloten nach Olten hatte sich bereits am Dienstag abgezeichnet. Forget, der die bisherigem Vorbereitungsspiele aufgrund einer Rückenverletzung, die bald auskuriert sein soll, verpasste, fixierte sein neues Engagement im Rahmen des Testspiels zwischen seinem zukünftigen und seinem ehemaligen Klub am Dienstagabend (5:2 für Kloten). Bereits dort war Dominic Forget in der Nähe der EHCO-Garderobe gesichtet worden.
Der EHC Kloten verabschiedete ihn mit versöhnlichen Worten: «Wir bedanken uns herzlich bei Dominic Forget für seinen Einsatz und Professionalität beim EHC Kloten in den letzten zwei Jahren. Für die Zukunft wünschen wir ihm weiterhin das Beste, im Sport wie auch privat.» Aus der Flughafenstadt ist indes auch zu vernehmen, dass der neue Headcoach Jeff Tomlinson für den Routinier nicht mehr wirklich eine geeignete Rolle hatte. Eric Faille und Dario Meyer sind – wenn man die Vorbereitung berücksichtigt – als Mittelstürmer der offensiven Sturmlinien gesetzt. Da hatte es für den Spielmacher Dominic Forget schlicht keinen Platz mehr. Als Defensivcenter ist er definitiv nicht geeignet.
«Holen wir den Titel nach Olten»
«Wir müssen sowieso denken, warum nicht gleich positiv?» EHCO-Präsident Marc Thommen habe dieses Zitat rund um das Trainingslager der Mannschaft in einem Hotel in Arosa gelesen. «Es gefiel mir so gut, dass ich dieses Zitat gerne mit in die Saison nehme», erzählte Thommen am Mittwochabend beim Kickoff-Event im «Youcinema» in Oftringen den rund 250 anwesenden EHCO-Fans. «Ich bin überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind», fuhr er fort und sprach auf der Bühne des Kinosaals über die kurzweiligen Blockbuster, die nach einigen Wochen wieder aus den Kinos verschwinden würden. «Der Blockbuster ‹EHC Olten fast&furious› jedoch wird hoffentlich bis Ende April gespielt werden», so Thommen. Um dies zu erreichen, sei ein grosser Teamgeist gefragt, eines der wichtigsten Puzzleteile, das überhaupt zum Erfolg gehöre. «Wenn wir alle am gleichen Strick ziehen, bin ich überzeugt, dass wir ganz viel erreichen können», sagte Thommen und schloss ab: «Ich bin überzeugt, dass die Spieler um jeden Puck kämpfen werden und ich wünsche ihnen, dass sie dabei cool bleiben. In diesem Sinne: Holen wir den Titel nach Olten!»
Nach einem kräftigen Applaus der EHCO-Fans stellte Moderator Mige Stalder sämtliche Spieler vor und unterhielt damit das Publikum. Von Devin Muller etwa war zu erfahren, dass es nun eine Teamchemie gebe, die es in seinen Oltner Jahren 2017 bis 2019 so nicht gegeben habe. Und Trainer Lars Leuenberger meinte, er habe eine «sehr interessante Organisation» kennen gelernt, die das Eishockey lebe. «Die Spieler sind hungrig, erfolgsorientiert, hören gut zu und wollen jeden Tag besser werden. Ich freue mich sehr auf die Saison.» (sha)