Der EHC Olten ist gegen Kloten erhobenen Hauptes gescheitert

Um 22 Uhr teilte der Eismeister im Kleinholzstadion mit: «So, die Eismaschine ist abgestellt.» Wenige Minuten zuvor war die Saison des EHC Olten auf dem Eis zu Ende gegangen. Im sechsten Playoff-Halbfinalspiel gegen den EHC Kloten gab es eine 0:2-Niederlage. EHCO-Verteidiger Janis Elsener hatte den Puck 13 Sekunden vor der Schlusssirene unglücklich im eigenen Tor versorgt.

Dieser Gegentreffer, der das Verdikt besiegelte, war irgendwie sinnbildlich für den letzten Auftritt der Oltner in diesem Saison. Das Glück, das der Aussenseiter in dieser Phase der Halbfinalserie benötigt hätte, machte sich an diesem Abend rar. Zum Beispiel dann, als Philipp Rytz gegen Ende des zweiten Drittels nur den Pfosten traf und Dion Knelsen seinen Nachschuss von Kloten-Goalie Dominic Nyffeler auf mirakulöse Art und Weise auf der Torlinie abgewehrt sah. Die Oltner hätten diesen Lucky Punch benötigt, um auch noch ein siebtes Spiel zu erzwingen.

Wenn ein einziger Fehler genügt
Und so fiel dieser «Glückstreffer» dann halt auf der anderen Seite. Der sonst überragende und äusserst stilsichere Simon Rytz erlaubte sich einen kleinen Fehler, und schon war der Puck drin. Der Oltner Goalie liess einen Schuss Oejdemarks direkt auf den Stock des lauernden Niki Altorfer abprallen. Etwas mehr als neun Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit lag der EHCO plötzlich in Rückstand. Und fand in der Folge trotz der Mobilisierung der letzten Kraftreserven keinen Weg mehr, doch noch einen Treffer zu erzielen.

Zweimal blieben die Oltner in dieser Halbfinalserie damit auf eigenem Eis ohne Torerfolg. Wenn man nach Gründen für das letztlich knappe Ausscheiden suchen will, dann wird man an dieser Stelle fündig. Dem EHCO fehlte letztlich ganz einfach die nötige offensive Feuerkraft, um das Ruder noch herumzureissen.

Nichtsdestotrotz war Oltens Headcoach Fredrik Söderström zurecht sehr stolz auf das, was seine Spieler in dieser Halbfinalserie gegen den grossen Favoriten aus Kloten geboten hatten und sich somit erhobenen Hauptes verabschieden durften: «Am meisten hat mich beeindruckt, dass wir auch nach dem 0:3 nach Siegen wirklich versucht haben, das Ganze noch zu unseren Gunsten zu wenden. Nach so einen Rückstand hat man eigentlich gar keine Chance mehr. Und trotzdem wäre es uns fast gelungen.»

Aber eben nur fast. Und deshalb war Söderström unmittelbar nach dem Ausscheiden auch «so sehr enttäuscht.» Entsprechend ruhig sei es natürlich in der Garderobe gewesen. «Auch wenn es eigentlich traurig ist, macht es mich glücklich, dass wir als Mannschaft es nicht akzeptiert haben, uns kampflos aus den Playoffs zu verabschieden gegen Kloten. Wir hatten eine fantastische Arbeitseinstellung und eine grossartige Moral. Das war der Schlüssel. Und deshalb bin so stolz, dass ich ein Teil dieses Teams sein durfte.»

Olten – Kloten 0:2 (0:0, 0:0, 0:2)

Kleinholz. – Keine Zuschauer. – SR: Dipietro/Müller, Ammann/Bachelut. – Tore: 51. Altorfer (Oejdemark) 0:1. 60. (59:46) Obrist (Eigentor Elsener/Olten ohne Goalie) 0:2. – Strafen: 5-mal 2 plus Minuten plus Spieldauer-Disziplinarstrafe (Hüsler) gegen Olten. 2-mal 2 Minuten gegen Kloten.

Olten: Simon Rytz; Suleski, Lüthi; Elsener, Philipp Rytz; Weisskopf, Gurtner; Heughebaert, Nater; Horansky, Knelsen, Nunn; Hüsler, Weder, Wyss; Portmann, Schwab, Oehen; Schwarzenbach, Fuhrer, Fogstad Vold.

Kloten: Nyffeler; Kindschi, Ganz; Bartholet, Gähler; Seiler, Oejdemark; Back, Steiner; Altorfer, Marchon, Knellwolf; Figren, Faille, Forget; Meyer, Kellenberger, Spiller; Obrist, Füglister, Simek.

Bemerkungen: Olten ohne Schirjajew, Maurer, Rexha (alle verletzt), Stämpfli, Halberstadt (beide nicht spielberechtigt) und Daneel (überzählig). Kloten ohne Leone, Kälin, Brace, Guntern, Staiger, Gian Janett (alle überzählig) und Truttmann (abwesend). 17. Pfostenschuss Kindschi. 33. Pfostenschuss Figren. 37. Pfostenschuss Philipp Rytz. Olten von 59:02 bis 59:46 mit sechstem Feldspieler statt Torhüter Simon Rytz.