
Der EHC Olten powert weiter und gewinnt zum achten Mal in Folge
Beneidenswert ist der Trainer, der nach dem achten Sieg seiner Mannschaft in Serie sagen kann: «Ich will nicht wie ein alter, grummliger Schwede tönen, aber ich bin nicht ganz glücklich über die Art und Weise, wie wir dieses Spiel gewonnen haben», befand EHCO-Headcoach Fredrik Söderström nach dem 5:1-Erfolg über die EVZ Academy. Man kann das als Jammern auf hohem Niveau bezeichnen. Aber der Trainer hatte trotz des klaren Sieges zu viele Dinge gesehen, die ihm nicht gefallen haben. «Man spürte, dass wir nicht mit der richtigen Einstellung ins Spiel gingen. Wir haben oft statt der einfachen und richtigen, die komplizierte Lösung gesucht», hatte Söderström einen Anflug von Überheblichkeit bei seinen Cracks festgestellt.
Vielleicht ist der überraschend kritische Befund des Oltner Cheftrainers auch Kalkül. Vor allem mit Blick auf das nächste Spiel vom Samstag gegen den SC Langenthal. Der EHCO geht zwar mit acht Siegen in Serie im Gepäck in das Derby, aber der Vergleich mit dem Rivalen aus dem Oberaargau wird interessant sein. Die letzten vier Erfolge gelangen den Powermäusen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte (GCK Lions, Winterthur, Ticino Rockets und EVZ Academy). Mit Langenthal steht ein Gegner von anderem Kaliber auf dem Eis. Da ist die richtige Einstellung essenziell.
Derzeit kann sich Olten auf seine Leistungsträger verlassen
Gut für den EHC Olten ist aber die Tatsache, dass er sich momentan auf seine Leistungsträger verlassen kann. Vor allem Topskorer Garry Nunn erfreut sich einer fantastischen Form. Gegen die EVZ Academy gelang dem Kanadier ein Hattrick. Er hat in den letzten sieben Spielen immer getroffen, in den letzen neun stets gepunktet. Gegen die Zuger konnte Nunn zweimal solo auf den EVZ-Goalie zulaufen und versenkte den Puck jeweils eiskalt. «Wenn es einem läuft, dann wirkt das Tor plötzlich riesig», befand der 31-Jährige. Und natürlich hänge extrem viel mit dem Selbstvertrauen zusammen. «Ich bin, wie die ganze Mannschaft, nur langsam in die Gänge gekommen. Aber jetzt haben wir unser Spiel gefunden. Wir bewegen und gut, jeder weiss, was zu tun ist.»
Kein Zufall ist es wohl, dass Garry Nunns Formanstieg mit seiner «Vereinigung» mit Brennan Othmann zusammenhängt. Seit der 18-Jährige in der ersten Sturmlinie mit dem kanadischen Duo Knelsen/Nunn spielt, läuft es wie geschmiert. Othmann war es auch, der mit einem technischen Kabinettstückchen dafür sorgte, dass der EHCO gegen die Academy auf Siegkurs einbog. Er fing einen Zuger Pass auf der gegnerischen blauen Linie in der Luft gekonnt ab, legte sich die Scheibe vor und verwandelte solo vor dem gegnerischen Goalie souverän.
Auch wenn die Oltner gegen bissige Zuger bisweilen Mühe hatten, so war der Sieg nie gefährdet. Auf den Anschlusstreffer der Gäste im Mitteldrittel reagierte der EHCO mit einem Doppelschlag (36. Minute). Das reichte – selbst wenn es dem Trainer nicht so recht gefallen mochte.