Der EHC Olten stellt die beste Defensive der Liga

19 Punkte aus den ersten sieben Saisonspielen und dabei schon 29 Tore erzielt – der EHC Olten ist in einer bestechenden Frühform. Doch was bei den Powermäusen bei einer derart furiosen und kreativen Offensive beinahe in Vergessenheit gerät, ist die Verteidigung. Sie besticht genauso wie der Sturm, steht hinten sattelfest und bringt sich selbst gefährlich ein, indem sie sich nahtlos ins offensive Spiel einfügt. Während der EHC Olten mit den 29 Toren das zweitproduktivste Team der Liga ist, stellt man mit nur 12 Gegentoren zugleich die beste Defensive.

Exemplarisch für die gute Verteidigungsarbeit steht Joel Scheidegger. Der Neuzuzug vom HC Thurgau erfüllt die hohen Erwartungen als Ersatz des in die National League abgewanderten Verteidigers Janis Elsener auf beeindruckende Art und Weise und erhält im Gegenzug viel Eiszeit von den Coaches. «Ja, ich denke, ich kann mich von Spiel zu Spiel steigern und es gelingt mir immer besser. Ich fühle mich mit Eliot (Anm.: Antonietti) sehr wohl auf dem Eis, wir verstehen uns sehr gut. Und ich bekomme viel Vertrauen, was enorm viel Spass macht», hält Scheidegger fest.

Der verhängnisvolle Patzer ist abgehakt

Nur einen kleinen Tolggen im Reinheft hat sich Joel Scheidegger bisher in der noch jungen Saison geleistet: Im Heimspiel gegen Visp vor einer Woche unterlief ihm ein katastrophaler Fehlpass von hinter dem Tor stehend, womit er Visps 3:3-Ausgleichstreffer gleich selber lancierte. Dies notabene, nachdem sich der EHCO zuvor mühevoll aufraffte und einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung umwandelte. Es war ein Patzer, der so gar nicht zum Profil Schei­deggers passt. «Zum Glück passiert mir das nicht allzu oft, aber es ist nun mal passiert», sagt er rückblickend und vermag zu schmunzeln. Entscheidungen im Sport bestünden nun mal aus Fehlern. «Wichtig ist, wie man damit umgeht. Entweder hadert man noch lange damit und lässt sich herunterziehen oder man nimmt das Positive mit und lernt daraus. Mich persönlich machen solche Fehler nur stärker», sagt er. Er sei vor allem dankbar gewesen, dass das Team darauf gut reagiert habe und sie dennoch drei Punkte einfahren konnten. «Das zeigt auch ein wenig, was wir hier für eine Mannschaft haben. Wir haben eine grosse Moral im Team.»

Auch sonst stimme derzeit vieles. «Es harmoniert einfach gut, auch wenn wir am Dienstag in Sierre nicht unser bestes Spiel gezeigt haben und dennoch gewinnen konnten. Ich denke, wir setzen das, was die Coaches wollen, gut um. Wir verfolgen ein klares System mit einer klaren Idee: Wir wollen aggressiv sein, nahe beim Gegenspieler stehen und selber viel laufen. Das konnten wir soweit gut umsetzen», bilanziert Scheidegger.

Er freut sich, dass es nun zum ersten Saisonduell gegen seine Ex-Kollegen kommt. Sie müssten gegen den HC Thurgau (Puckeinwurf: 17.30 Uhr) wieder eine grosse Einsatzbereitschaft abrufen, um ein weiteres Mal erfolgreich zu sein. «Wichtig ist, dass wir von Spiel zu Spiel dranbleiben und nicht abheben.»

Der SCL will Ersatzausländer bald präsentieren


In den letzten beiden Spielen – gegen Olten (0:2) und Kloten (0:3) – hat der SC Langenthal kein einziges Tor geschossen. Schmerzlich vermisst wurde zweifellos Eero Elo. Der finnische Flügelstürmer wird aber noch bis im Dezember fehlen, weshalb der SCL derzeit nach einem Ersatzausländer sucht. «Wir hatten bereits ein paar gute Gespräche», erklärt Sportchef Kevin Schläpfer. Entsprechend sei er zuversichtlich, bald einen Ersatz präsentieren zu können. «Das Ziel wäre es, nächste Woche eine Lösung zu haben. Wir wissen aber auch: Manchmal gehts schnell, manchmal nicht.» Man wolle auf keinen Fall einen Schnellschuss tätigen. Der Neue müsste einerseits einen gewissen Torriecher haben, andererseits auf dem Flügel einsetzbar sein und idealerweise mit rechts schiessen.
Das Hauptproblem bei der Suche ist die befristete Dauer. Der Ersatzausländer wird durch den Ertrag aus der Versicherungsentschädigung finanziert und deshalb nicht bis zum Saisonende bleiben können. «Anders ist das gar nicht möglich, dazu hätten wir die Mittel nicht», sagt Schläpfer. Für einen Spieler ist das aber keine einfache Situation, sodass nicht jeder auf dem Markt verfügbare Akteur mit dem entsprechenden Potenzial diese Bedingung eingehen will.