Der EHC Olten verpasst sein erstes Saisonziel – Visp heisst der Playoff-Gegner

Die Matchuhr zeigte noch eine Minute und 38 Sekunden an, als die Scheibe schliesslich doch im Tor des EHC Olten lag. Der Treffer von Ausländer Pontus Widerström war der mehr als verdiente 1:1-Ausgleich der EVZ Academy. Dass der EHCO – einmal mehr aufgebaut auf einem äusserst fragilen Defensivkonstrukt – über zwei Drittel mit dem minimalistischen Resultat von 1:0 in Führung lag, grenzte aufgrund des Spielverlaufs fast schon an eine Sensation. Es war vor allem Torhüter Simon Rytz zu verdanken, der Zuger Grosschancen im Minutentakt vereitelte und die frühe Führung durch Stefan Mäder aufrecht hielt.

Der EHC Olten kam nie in die Gänge und beschäftigte sich mehr mit den Playoff-hungrigen, ja oftmals ungestümen, wild agierenden EVZ-Junioren als mit dem eigenen Spiel. Den EVZ-Akademikern war anzumerken, dass sie die Playoff-Qualifikation unbedingt wollten. Und so kam es auch: Mit drei souverän verwandelten Penaltys ziehen die jungen Zuger zur Freude der immerhin 913 Zuschauer in der Bossard-Arena als Achter im letzten Moment in die NLB-Playoffs ein. «Für uns war es ein letztes Qualifikationsspiel, für Zug ging es um alles oder nichts. Wir müssen in solchen Situationen einfach cleverer sein und mit einer 1:0-Führung besser umgehen können», sagte EHCO-Headcoach Chris Bartolone.

Gegner Visp: 4 Duelle verloren
Und der EHC Olten? Die Powermäuse verpassen wegen der 1:2-Niederlage gegen die Academy mit Rang drei das erste Saison-Etappenziel – Platz eins oder zwei nach der Qualifikation – um Haaresbreite. Die Powermäuse schnupperten über 40 Spielminuten sogar noch am Qualifikationssieg, ehe La Chaux-de-Fonds das Spiel gegen Biasca Ticino doch noch drehte (4:3). Nun treffen die Oltner ab Freitag in einer Best-of-7-Serie auf das sechstplatzierte Visp. Gegen die ungemütlich zu spielenden Walliser zog der EHC Olten in allen vier Qualifikations-Duellen jeweils den Kürzeren.

Ohnehin werden die Oltner die Playoff-Viertelfinal-Serie zwar als Favorit, aber dennoch mit gemischten Gefühlen antreten – wohlwissentlich, dass eben noch längst nicht alles so läuft, wie es in einem solch ambitionierten Team sein müsste. Mit rotem Kopf kam schliesslich Sportchef Marc Grieder am Sonntag aus der EHCO-Kabine. Es sei allen bewusst, dass nun die letzte Entschlossenheit in den Playoffs gefragt sei. Er habe dann dem Team viel Glück für die Playoffs gewünscht.

Torhüter Simon Rytz wollte über Playoff-Gegner Visp nicht viele Worte verlieren. «Unter dem Strich müssen wir bereit sein und unsere Leistungen abliefern.» Die Stimmung in der Mannschaft passe, nun müsse sich jeder Einzelne bewusst sein über seine Rolle. «Dann kommt es gut», so Oltens erfahrener Schlussmann.

Trainer Chris Bartolone meinte: «Wir müssen gegen Visp unsere beste Leistung aufs Eis bringen. Es wird ein guter Test für uns. Der zweite Platz wäre schön gewesen, aber nun lassen wir die Qualifikation hinter uns und beginnen wieder von vorne. Unter dem Strich haben wir den wichtigen Heimvorteil, das wird ein wichtiger Faktor sein», sagte Bartolone. Irgendwie sind im Kreise des EHC Olten alle froh, geht es ab Freitag endlich um alles oder nichts.

EVZ Academy – Olten 2:1 n.P. (0:1, 0:0, 1:0, 1:0)


Bossard-Arena. – 913 Zuschauer. – SR: Borga/Müller, Ambrosetti/Gurtner. – Tore: 9. Mäder (Muller, Zanatta) 0:1. 59. Widerström (Bougro/Ausschluss Grossniklaus) 1:1. – Penaltyschiessen: Leuenberger 1:0, Horansky -; Zehnder 2:0, Schirjajew -; Widerström 3:0, Hohmann -. – Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen EVZ Academy, 6-mal 2 Minuten gegen Olten.
EVZ Academy: Aeschlimann; Maurer, Wüthrich; Capaul, Fohrler; Elsener, Oejdemark; Graf, Lust; Widerström, Schwenninger, Bougro; Zehnder, Leuenberger, Langenegger; Stoffel, Rudolf, Eugster; Haberstich, Kläy, Walz.
Olten: Rytz; Zanatta, Lüthi; Grossniklaus, Rouiller; Bagnoud, Bucher; Heughebaert; Horansky, Schirjajew, Hohmann; Schwarzenbach, Gervais, Muller; Wyss, Rexha, Haas; Schneuwly, Mäder, Huber; Ulmer.
Bemerkungen: Olten ohne Vodoz, Eigenmann (beide verletzt), Truttmann (krank), Colin Gerber (SC Bern) und Roland Gerber (SCL Tigers).

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Die Playoff-Paarungen:
La Chaux-de-Fonds (1. der Qualifikation) – EVZ Academy (8.). Ajoie (2.) – Thurgau (7.). Olten (3.) – Visp (6.). Langenthal (4.) – Kloten (5.). Erste Runde am Freitag, 22. Februar.

Die Qualifikations-Duelle des EHC Olten gegen Visp:
Visp – Olten  4:3 n.V. (1:1, 1:0, 1:2, 1:0). 
Olten – Visp 3:5 (0:0, 3:0, 0:5)
Olten – Visp  4:5 n.V. (2:1, 1:1, 1:2, 0:1)
Visp – Olten  3:2 (2:0, 1:0, 0:2)