
Der FC Aarau scheint das Formhoch konserviert zu haben
Kunstrasen mit integrierter Heizung sei Dank: Während landesweit viele Testspiele dem Schnee zum Opfer fielen, konnte der FC Aarau am Samstagnachmittag wie geplant im Berner Wankdorf gegen YB antreten. Das Duell mit dem Super-League-Tabellenführer war quasi die Steigerung des Freundschaftsspiels vom Dienstag zuvor, als Aarau gegen den ersten YB-Verfolger Basel 0:5 verlor.
Der Logik folgend hätte der FCA in Bern noch höher verlieren müssen. Doch weil Fussball selten logisch ist, und vor allem dank einer deutlichen Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel, «holte» Aarau gegen YB ein achtbares 2:3. In der ersten Halbzeit jedoch bekamen die Gäste die Grenzen aufgezeigt: Zwei Stellungsfehler und ein Fehlpass im Aufbau wurden vom besten Schweizer Team in Person von Sulejmani, Mambimbi und Siebatcheu rigoros bestraft.
Zwei Gänge hochgeschaltet
Das 0:3 zur Spielhälfte entsprach dem Gezeigten. Aarau wurde im Gegensatz zur ersten Halbzeit gegen Basel offensiv nie gefährlich. Das änderte sich nach der Pause: Sichtlich im Stolz getroffen, schaltete Stephan Kellers Mannschaft zwei Gänge hoch und erzielte bereits in der 49. Minute das 1:3 durch Captain Zverotic. Die YB-Angriffe hatte Aarau nun im Griff, und als Schiedsrichter Schnyder in der 57. Minute einen zweifelhaften Penalty für die Berner pfiff, war Goalie Simon Enzler zur Stelle. Test- und Pflichtspiele zusammengerechnet, war es bereits Enzlers vierter parierter Elfmeter in dieser Saison. In der 73. Minute verwertete der kosovarische Testspieler Milot Avdyli eine ideale Vorlage von Landsmann Liridon Balaj.
Der Ausgleich gelang zwar nicht mehr, die Leistung in der zweiten Halbzeit jedoch macht Hoffnung, dass der FC Aarau seine gute Form in der Winterpause konserviert hat. Trainer Stephan Keller ermöglichte in den Testspielen gegen Basel und YB erwartungsgemäss den jungen Spielern viele Einsatzminuten. Von diesen wusste in beiden Partien der 17-jährige Silvan Schwegler im zentralen Mittelfeld mit einer tiefen Fehlerquote, Handlungsschnelligkeit und gutem Spielverständnis zu gefallen. Der Zofinger, im Rahmen der Kaderverjüngung im vergangenen Sommer mit einem Profivertrag ausgestattet, empfahl sich für Einsätze in der Meisterschaft. Diese geht für den FC Aarau am kommenden Samstag mit dem Auswärtsspiel beim FC Wil weiter.
YB – Aarau 3:2 (3:0)
Wankdorf. – Keine Zuschauer. – SR: Schnyder. – Tore: 11. Sulejmani 1:0. 30. Mambimbi 2:0. 39. Siebatcheu 3:0. 49. Zverotic 3:1. 73. Avdyli 3:2.
YB: Faivre; Hefti, Bürgy, Crnovrsanin (46. Geiger, 81. Amenda), Lefort; Ris (69. Fosso), Lauper (69. Vladi), Aebischer, Sulejmani (81. De Donno); Mambimbi (81. Rossier), Siebatcheu.
Aarau: Enzler; Zverotic (60. Giger), Hasani (81. Suter), Bergsma, Lujic (60. Mijatovic); Schwegler (81. Senyurt), Hammerich (60. Jäckle); Aratore (72. Avdyli), Misic (72. Hajdari), Rrudhani (46. Balaj); Stojilkovic (46. Spadanuda).
Bemerkungen: Aarau ohne Gashi, Schindelholz (beide krank), Ammeter, Peralta, Qollaku, Thaler, Thiesson, Verboom (alle verletzt), Caserta und Lüscher-Boakye (beide nicht im Aufgebot), dafür mit den Testspielern Milot Avdyli (KF Trepca) und Nikola Mijatovic (Kriens) sowie den Nachwuchsspielern Devran Senyurt und Fabrice Suter. – 57. Enzler pariert Foulpenalty von Siebatcheu. 58. Faivre lenkt Balaj-Abschluss an die Latte. – Verwarnungen: Keine.