
Der Kampf um die Schlüsselspieler beim EHC Olten
Der EHC Olten schippert aktuell sportlich in erfolgreichen Gewässern und grüsst als Leader der Swiss League. Während die Mannschaft die Ziele der aktuellen Saison auf dem Eis zu erreichen versucht, bastelt EHCO-Sportchef Marc Grieder im Hintergrund seit Wochen am zukünftigen Gesicht des Teams. Obwohl noch keine definitiven Vollzugsmeldungen vermeldet wurden, zeichnen sich gewisse Tendenzen ab. Hier eine Übersicht des aktuellen Stands der Dinge nach Stichworten:
Goalie: Simon Rytz besitzt noch einen Vertrag für die kommende Saison und ist gesetzt. Mathias Mischlers Zukunft ist hingegen noch offen.
Verteidigung: Daniel Eigenmann, Anthony Rouiller, Simon Lüthi und Luca Zanatta haben noch Verträge für die Saison 19/20. Der zum Verteidiger umgeschulte, gelernte Center Stéphane Heughebaert hat sich mit seinen guten Leistungen für eine Vertragsverlängerung empfohlen. Dasselbe gilt sicher für Chris Bagnoud, der bislang eine sehr solide Saison spielt. Tim Grossniklaus, der wohl beste Oltner Spieler der ersten Saisonhälfte, wird für Marc Grieder die grösste Knacknuss. Tatsache ist, dass der Berner sich mit seinen konstant guten Leistungen auch für höhere Aufgaben interessant gemacht hat und deshalb von mehreren National-League-Teams umworben wird.
Sturm: Marco Truttmann, Martin Ulmer, Lukas Haas, Stan Horansky und Silvan Wyss haben noch Verträge für die kommende Saison. Hier betrifft die wichtigste, offene Personalie jene von Jewgeni Schirjajew. Punkto einer Vertragsverlängerung des besten Schweizer Offensivspielers des EHC Olten sind positive Signale zu vernehmen. Es wäre jedenfalls ein ganz wichtiger Erfolg für Marc Grieder, wenn er den auch von anderen Teams umworbenen schweizerisch-ukrainischen Doppelbürger halten könnte. Alle anderen Personalien sind noch offen. Es würde aber nicht überraschen, wenn beispielsweise die Zusammenarbeit mit dem stark wie lange nicht mehr spielenden Diego Schwarzenbach verlängert werden würde. Einzig Ueli Hubers Abschied steht fest. Er wird im Hinblick auf die neue Saison zu einem Ligakonkurrenten wechseln.
Ausländer: Sowohl für Cason Hohmann als auch für Bryce Gervais besitzt der EHCO eine Option für eine Vertragsverlängerung, welche bis zum Ende der laufenden Saison gültig ist. Entsprechend kann sich Marc Grieder diesbezüglich Zeit lassen und vor allem die Playoffs abwarten: «Auch wenn die beiden zuletzt sehr gut gespielt haben: Ich will sehen, wie sie in den wichtigen Spielen performen.»
Trainer: Wo geht die Reise mit Chris Bartolone (und Assistent Michael Tobler) hin? Ihre Zukunft ist trotz der aktuellen Tabellenführung noch offen. Gut möglich, dass hier vor den Playoffs nichts entschieden wird.
Playoff-Verstärkung: Verstärkungen im Hinblick auf die Playoffs zu finden, erweist sich als – und das ist keine Überraschung – schwierig. Besonders in der Verteidigung, wo Marc Grieder gerne noch ein, zwei zusätzliche Leute holen würde, um im Falle von Verletzungen reagieren zu können. Prinzipiell will man den bestehenden Verteidigern das Vertrauen schenken und ihnen nicht einfach neue Spieler vor die Nase setzen. Eine wichtige Personalie ist dabei SC-Bern-Leihgabe Colin Gerber. Grieder hat sich mit dem SCB grundsätzlich darauf geeinigt, dass Gerber die Playoffs in Olten bestreiten darf. Es bleibt aber ein Unsicherheitsfaktor: der SCB könnte im Falle eines personellen Notfalls Gerber jederzeit zurückrufen. Sobald er während der Playoffs auf einem National-League-Matchblatt aufgeführt wird, dürfte er nicht mehr für Olten spielen. Ein Szenario, das dem EHCO-Sportchef ein wenig Kopfschmerzen bereitet.
Transfers: Marc Grieder steht schon seit geraumer Zeit in Verhandlungen mit potenziellen neuen Spielern im Hinblick auf die kommende Saison. Grundsätzlich sucht er gut ausgebildete, junge, hungrige Swiss-League-Spieler mit Ambitionen, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.
Dominic Forget: Beim eingebürgerten Kanadier ist vorderhand Geduld gefragt. Vor allem deshalb, weil die Qualifikation in der Asia Hockey League, wo Forget derzeit bei den Oji Eagles engagiert ist, noch läuft. Und solange sich die Eagles Hoffnungen auf einen Playoff-Einzug machen können, wird der 38-Jährige, der Topskorer der Liga ist, nicht in die Schweiz zurückkehren. Oji ist derzeit auf dem 6. Platz klassiert und damit nicht auf den Playoff-Plätzen (Ränge 1 bis 5). Der Rückstand auf Platz 5 beträgt sechs Punkte. Noch sind fünf Runden zu spielen. Kommt erschwerend dazu: Sollte sich eine Rückkehr konkret abzeichnen, dann ist der EHC Olten mit Sicherheit nicht das einzige Team, welches sich intensiv um die Dienste des langjährigen La Chaux-de-Fonds- und Visp-Spielers bemüht. Bis zum Transferschluss am 31. Januar müsste der Wechsel über die Bühne gehen. Sollte es mit Forget nicht klappen, wird Grieder im Hinblick auf die Playoffs die Optionen für die Verpflichtung eines dritten Ausländers prüfen.