
Der «Major» bleibt dem FC Aarau erhalten
Die Aarauer Fans dürfen aufatmen. Zwei Tage vor dem Trainingsauftakt hat der FC Aarau die Vertragsverlängerung mit seinem besten Torschützen bekannt gegeben. Stefan Maierhofer bleibt dem Spitzenklub der Challenge League damit für eine weitere Saison erhalten. Mit zwölf Toren in 28 Meisterschaftsspielen hatte er einen grossen Anteil daran, dass die Aarauer nach einem völlig verpatzten Saisonstart am Ende der Spielzeit an der Schwelle zum Aufstieg in die Super League standen.
«Er hat eine sehr gute Saison hinter sich. Er passt gut zu uns und wir zu ihm», sagt Sportchef Sandro Burki. «Ich fühle mich wohl in Aarau und habe die richtige Entscheidung getroffen», vermeldet Maierhofer kurz vor dem Ende seiner Ferien aus Österreich. «Ich habe ein gutes erstes Jahr in Aarau erlebt, wenn auch wegen des letzten Spiels kein perfektes. Der Saisonschluss war schon sehr bitter.»
Nach einem 4:0-Auswärtssieg in der Barrage gegen Xamax hatte Aarau das Rückspiel mit demselben Ergebnis verloren und im Penaltyschiessen den Aufstieg verpasst. Maierhofer hat in seiner beeindruckend langen Karriere mit über 450 Pflichtspielen zwar wahrlich schon viel erlebt. «Aber so etwas wie gegen Xamax noch überhaupt nie!», sagt der 2,02-Meter-Mann. «Ich hoffe, dass mir dieser Erfahrungsschatz als Trainer später einmal helfen wird. Ich will so etwas nie mehr wiedererleben», sagt der Österreicher. «Doch ich denke, dieses Negativerlebnis wird uns stärken.»
Die Bedeutung Maierhofers
Ein Blick auf die Statistik genügt, um die Bedeutung von Maierhofers Verpflichtung am 11. September letzten Jahres für den FC Aarau zu erkennen. Als der damals vereinslose Stürmer ins Brügglifeld kam, hatten dessen neue Teamkollegen einen Horrorstart mit sechs Niederlagen in der Challenge League hinter sich. Doch Maierhofer tat der Mannschaft mit seiner Winnermentalität gut und führte die Mannschaft ab Mitte Oktober mit einer Serie von sieben Toren in fünf Spielen aus dem Tief. «Er ist anders als andere; auf und neben dem Platz», sagt Burki, «er wurde zu einem wichtigen Teil des Teams.»
Dass Maierhofer im August bereits 37 Jahre alt wird, beunruhigt Burki nicht. «Er ist fit. Nur ein echter Profi kann in diesem Alter noch solche Leistungen erbringen», sagt Burki. «Ich schaue gut zu meinem Körper, achte auf die Ernährung und wichtig ist auch, dass ich keine schweren Verletzungen hatte», sagt Maierhofer. Er habe noch immer jeden Tag Spass, aufzustehen und zu trainieren. «Im Sommer muss man bei den hohen Temperaturen manchmal den Schweinhund überwinden. Aber das gehört dazu, und später in der Saison kann man davon extrem profitieren», sagt Maierhofer. «Glauben Sie mir, ich habe in den letzten 15 Jahren viele harte Vorbereitungsprogramme mitgemacht.»
Natürlich hat Maierhofer auch im Ausland die Wirren um Patrick Rahmen mitbekommen, der gemäss Medienberichten neuer Cheftrainer beim FC Basel werden sollte. «Er hat bei uns gute Arbeit geleistet und so war es klar, dass andere Klubs auf ihn aufmerksam werden würden und vor allem der FC Basel ihn als Basler haben wollte», sagt Maierhofer. «Ich bin überzeugt, früher oder später wird er dort Trainer sein.»
Jetzt ist Maierhofer aber zunächst einmal froh, dass Rahmen dem FC Aarau erhalten bleibt. «Ich hatte mit ihm immer einen guten Austausch. Ich hätte meinen Vertrag nicht verlängert, wenn er gegangen wäre. Sein Verbleib war für mich ausschlaggebend.»
«Karten werden neu gemischt»
Natürlich will Maierhofer mit dem FC Aarau auch in der neuen Saison um den Aufstieg mitspielen. «Aber die Karten werden neu gemischt. Lausanne und GC stehen wegen der besseren Rahmenbedingungen über uns. Aber wir sind auch gut aufgestellt und es ist für uns einiges möglich, wenn wir die Abgänge kompensieren können», sagt Maierhofer. «Schauen wir mal, was geschieht. Es kann extrem viel passieren. Das haben wir nun ja selber erlebt.»
Wegen der Hochzeit eines guten Freundes in Österreich hat Maierhofer noch etwas länger Ferien bekommen und steigt erst am Montag in die Saisonvorbereitung des FC Aarau ein. «Aber ich trainiere in diesen zwei Tagen und gebe dabei Vollgas», verspricht Maierhofer.