
Der RHC Vordemwald erzwingt ein drittes Playoff-Halbfinalspiel gegen Weil
Motivieren musste Trainer Alejandro Rodriguez seine Mannschaft definitiv nicht vor dem zweiten Spiel der Playoff-Halbfinalserie. Jeder im Dress des RHC Vordemwald wusste: setzt es erneut eine Niederlage ab, ist die Saison zu Ende und der Traum vom Aufstieg in die Nationalliga A geplatzt. «Nach der Pleite im ersten Duell stiegen wir hellwach und mit grossen Emotionen ins Auswärtsspiel», sagte Captain Simon Wuffli. Mit 5:2 hatte Weil den Vordemwaldern vor zwei Wochen einen empfindlichen Dämpfer verpasst. Damals hatte der RHCV den Start völlig verschlafen. Dies passierte gestern Nachmittag nicht mehr. Von Beginn an entwickelte sich eine umkämpfte Partie mit Chancen auf beiden Seiten. In der 9. Minute scheiterte Patrick Moor noch vom Penaltypunkt am starken Weiler Goalie. Mit der Wut im Bauch machte es der Nationalspieler zwei Zeigerumdrehungen später besser. Von Florian Kläui clever angespielt, zog er aus der Distanz ab. Patrick Moors Schuss landete unhaltbar im Netz. Es folgten zwei Glanztaten von RHCV-Keeper Patrick Mühlheim, der zuerst einen Knaller und dann einen Strafstoss parierte. Mit dem knappen Vorsprung ging es in die Pause.
Mit Willen und Kampf
Von den eigenen Fans lautstark angefeuert, luchste Weils Captain Felix Furtwängler in der 37. Minute in der eigenen Platzhälfte einem Vordemwalder den Ball ab, setzte zum Sturmlauf an und legte präzise auf Max Bross zurück. Dieser fiel quasi mit der kleinen Kugel ins RHCV-Tor. Das 1:1 zählte, obwohl die Szene nach Goalie-Behinderung roch. Weil bis zum Ende der regulären Spielzeit kein Treffer mehr fiel, mussten die Teams in die zehnminütige Verlängerung. «Uns war bewusst, dass es weiterhin viel Willen und Kampf braucht», so Simon Wuffli. In der kurzen Besprechung vor Wiederanpfiff vereinbarten die «Wäudler», «dass wir nicht schon zu Beginn unser ganzes Pulver verschiessen wollen», so der Captain. Denn die Goldengoal-Regel gilt nicht mehr, es war für einen Sieg also unabdingbar, die vollen zehn Minuten der Overtime erfolgreich zu gestalten.
Die ersten fünf Minuten verstrichen torlos, dann der kleine Schock: In der 55. Minute versuchte Weils Sebastian Winkler von der Platzmitte sein Glück. Sein Schuss landete zum 2:1 im Kasten. Weniger souverän agierte Winkler kurz darauf, als er einen Penalty vergab. Ganz genau passte hingegen eine Minute später Simon Wufflis Schlenzer, als er unbedrängt das 2:2 erzielte. Und am Ende war es erneut der Captain, der Jubelstürme auslöste: Mit seinem dem 2:2 fast identischen 3:2 sorgte Wuffli in der 60. Minute – 15 Sekunden vor Ende der zweiten Verlängerung – für die Entscheidung. Und dafür, dass Vordemwalds Saison noch weitergeht.
Der Vorteil dürfte nun klar beim RHCV liegen, der am kommenden Samstag in der heimischen Halle ins Finale einziehen kann. «Der Sieg in Weil hat extrem viel positive Energie freigesetzt», sagt Wuffli, «wir glauben stark an uns. Die Weiler können kommen.»
Rollhockey
Nationalliga B, Playoff-Halbfinals (best-of-3): Zweite Runde: Münsingen – Wolfurt 2:1; Stand: 1:1. Weil – Vordemwald (n.V. 2:3; Stand: 1:1. – Dritte Runde: 4. Mai: Vordemwald – Weil (18.00 Uhr). – 5. Mai: Wolfurt – Münsingen (15.00).
Weil – Vordemwald n.V. 2:3 ( 0:1 , 1:0, 0:0, 1:2 )
Weil. – 130 Zuschauer. – SR: Jordi/Hinteregger. – Tore: 11. Patrick Moor 0:1. 37. Bross 1:1. 56. (55:05) Winkler 2:1. 57. (56:44) Wuffli 2:2. 60. (59:45) Wuffli 2:3. – Strafen: je eine Blaue Karte.
Weil: Schumann (Civico); M. Werner, Winkler, Stocker, Furtwängler, Schmidle, Schröder, Bross, F. Werner.
Vordemwald: Mühlheim (Wullschleger); Häfliger, Wuffli, Patrick Moor, Sandro Moor, De Brito Dias, Kunz, Kläui, Pelayo Ramos.