Der Rothrister Cup war auch als Light-Version eine Augenweide

 

Nach einem Jahr Unterbruch konnte der 17. Rothrister Cup durchgeführt werden. In den Geräte- und Gymnastikkategorien massen sich Vereine aus der ganzen Schweiz. Obwohl pandemiebedingt keine Zuschauer anwesend sein durften, mussten die Teilnehmenden nicht auf motivierenden Applaus verzichten. Die Vereine unterstützen einander lautstark, wer geturnt hatte, verfolgte, was die anderen machen, wer noch auf den Auftritt wartete, stimmte sich mit Zuschauen ein. Das Konkurrenzdenken trat für einmal etwas in den Hintergrund, wichtig war es den meisten, überhaupt mal wieder einen Wettkampf zu bestreiten. Trotz der ungewöhnlichen Stimmung konnten die Teilnehmenden starke Leistungen abrufen und sorgten für einen unterhaltsamen und abwechslungsreichen Sporttag.

Weniger aufgeregt, aber mit viel Freude am Werk

Wie ungewöhnlich die Atmosphäre war, bestätigten Michelle und Anja Frey vom TV Brittnau: «Das Gefühl war speziell, ohne Publikum zu turnen, die Aufregung war geringer.» Seit dem Eidgenössischen Turnfest 2019 in Aarau haben die Freys keinen Wettkampf mehr bestritten. «Deshalb war es auch ganz in Ordnung, mit einer Light-Version wieder in die Wettkampfsaison einzusteigen», meinten die beiden zu ihrem Ausflug an den Rothrister Cup. Erst im Sommer konnten sie wieder richtig trainieren, als die Maskenpflicht in der Halle abgeschafft wurde. Ihrer Leistung war die kurze Vorbereitungszeit nicht anzumerken. Michelle und Anja Frey erreichten in ihrer Kategorie Gymnastik zu zweit ohne Handgeräte eine Note von 9,19 und Rang 10. Ebenfalls stolz sein durften sie über die Leistung der Brittnauer Gymnastik-Jugend, welche mit einer Note von 8.5 den dritten Rang belegte. Nun hoffen die Frey-Schwester, dass sie im nächsten Jahr wieder normal trainieren können, um auch wieder mit dem Verein ins Wettkampfgeschehen eingreifen zu können.

Auch andere regionale Vereine erlebten einen erfolgreichen Tag. Die Bottenwiler Jugend steigerte sich mit ihrer Schaukelringnummer im Finale und sicherte sich mit einer Note von 8.65 den dritten Platz. Am Schulstufenbarren der Jugend glänzte die GeTu Riege Hirschthal mit 9.13 und holte sich den Sieg, Bottenwil verpasste als viertbeste Riege knapp das Podest. Moosleerau setzte sich im Geräteturnen der Aktiven am Schulstufenbarren gegen die anderen drei Konkurrenten durch. Die Tageshöchstnote erzielte eine Teilnehmerin aus dem Wallis. Pamela Rausis aus Conthey turnte in der Kategorie Gymnastik Einzel mit Handgeräten und wurde mit einer 9.9 zur Siegerin gekürt.

Das Hoffen auf eine «normale» Ausgabe 2022

Die Lacher auf seiner Seite hat der STV Roggliswil mit seiner Gymnastik auf dem Rasen. Die originelle Vorführung brachte den Luzernern die Note 8.93 ein, die allerdings nicht für den Finaleinzug reichte.

Im Grossen und Ganzen zeigte sich der Veranstalter TV Rothrist zufrieden mit dem Wettkampftag. Der Livestream, der Interessierte die sehenswerten Darbietungen zuhause am Computer mitverfolgen liess, war gefragt. Das strenge Schutzkonzept mit Maskenpflicht in der Halle und Abstandhalten auf dem Areal wurde eingehalten. Pflichtbewusst reinigten und desinfizierten die Vereine jeweils vor ihrer Übung die Geräte. Von kurzen Stromausfällen und leicht verzögerten Musikeinspielern liessen sich die Turnerinnen nicht aus dem Konzept bringen. Trotz erfolgreichem Event freuen sich die Organisatoren, wenn sie 2022 die Riegen wieder unter normalen Bedingungen – und vor allem auch wieder mit Zuschauern – begrüssen dürfen.

(Claudia Gerber und Melanie Gamma)