Der SC Langenthal arbeitet beim Playoff-Start seinen Gegner weg

Es ist nichts Neues, dass der Start in das erste Playoffspiel den weiteren Verlauf der Saison massgeblich beeinflussen kann. Offensichtlich hatte sich der SC Langenthal auch deshalb vorgenommen, gleich von Beginn weg zu überzeugen. Dies gelang den Oberaargauern beim Auftakt in die Playoff-Viertelfinalserie gegen den HC Thurgau gut. Langenthal powerte, schien agiler, gefährlicher und dominierte.

Der entstandene Druck führte dazu, dass der Gastgeber in Überzahl spielen und bereits in der 6. Minute die Lorbeeren der frühen Arbeit ernten konnte. Nachdem sich der SCL während über einer Minute im offensiven Drittel festgesetzt hatte, kam Fabio Kläy im Slot zum Abschluss und schoss die Scheibe knapp unter der Latte ins Tor. Danach endete das überzeugende Spiel des SCL überraschend abrupt.

Starker Dario Kummer und ein cleverer Vincenzo Küng
Je länger die Partie dauerte, desto mehr kam Thurgau gefährlich vor das Langenthaler Tor und desto seltener wurden gleiche Szenen vor HCT-Schlussmann Nicola Aeberhard. Auffällig war, dass beide Teams versuchten, den Gegner möglichst weit vom eigenen Slot fern zu halten, entsprechend überzeugten beide Seiten mit ihrer Defensivarbeit.

So sorgten die Special Teams für den Unterschied: Als die Langenthaler Vincenzo Küng und Yves Müller mit je einer Strafe eine 78 Sekunden dauernde doppelte Unterzahl verantworteten, drohte der Ausgleich für die stetig stärker werdenden Thurgauer zu fallen. Die Gäste aber blieben harmlos. SCL-Stürmer Dario Kummer gewann alle drei Anspiele, die in dieser Phase äusserst wichtig waren. Als Vincenzo Küng von der Strafbank zurückkehrte, sah die Welt für den SCL schon wieder ganz anders aus: Küng übernahm die Scheibe im Verteidigungsdrittel, setzte seinen Körper clever ein und verteidigte die Scheibe, bis er vor Nicola Aeberhard stand und den Puck am Thurgauer Keeper zum 2:0 vorbeischob.

Die Spannung blieb für das Schlussdrittel dennoch bestehen. Chancen, die Wende herbeizuführen, waren aus Thurgauer Sicht nicht einmal selten. In der 44. Minute entwischte der pfeilschnelle Kanadier Jonathan Ang allen Langenthalern, Torhüter Pascal Caminada wusste ihn aber – wie so oft an diesem Abend – zu bremsen. «Mit einem Zu-Null-Sieg kann der Torhüter wirklich zufrieden sein, zufrieden war ich aber vor allem mit der Arbeit meiner Vorderleute», kommentierte Caminada. Sie hätten viele Schüsse geblockt und die Gegner aus den gefährlichen Zonen weggearbeitet. Überbewerten wolle man die Leistung aber nicht. «Es gibt noch viel Verbesserungspotenzial und ausserdem ist es erst ein Sieg», so Caminada.

Der SCL musste diesen ersten Erfolg aber teuer bezahlen: In den Schlussminuten fiel Vincenzo Küng nach einem Zusammenprall verletzt aus, er verliess das Eis mit schmerzverzerrtem Gesicht.

Langenthal – Thurgau 2:0 (1:0, 1:0, 0:0)


Schoren. – Keine Zuschauer. – SR: Massy/Hürlimann, Gurtner/Bachelut. – Tore: 6. Kläy (Himelfarb, Christen/Ausschluss Scheidegger) 1:0. 37. Küng (Ausschluss Müller!) 2:0. – Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Langenthal. 3-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Spannring) gegen Thurgau.
Langenthal: Caminada; Müller, Christen; Guggenheim, Maret; Büsser, Pienitz; Törmänen; Tschannen, Kummer, Küng; Kämpf, Torquato, Elo; Gerber, Himelfarb, Rüegsegger; Elvis Schläpfer, Kläy, Dähler; Nyffeler.
Thurgau: Aeberhard; Brennan, Soracreppa; Parati, Wildhaber; Scheidegger, Molina; Schmutz; Hobi, Ang, Loosli; Rehak, Rundqvist, Mosimann; Wetli, Brändli, Bischofberger; Hinterkircher, Hollenstein, Spannring; Fritsche.
Bemerkungen: Langenthal ohne Chanton, Weber, Wyss (alle verletzt), Derungs, Dobryskin, Wigger (alle überzählig) und Bircher (National League). Thurgau ohne Hulak, Moor, Moser und Schmuckli (alle verletzt), Baumann, Lanz und Schnyder (alle überzählig). 59. Time-out Thurgau. 58:42 bis 60:00 Thurgau mit sechstem Feldspieler statt Goalie Aeberhard.