
Der SC Langenthal doppelt auf überzeugende Weise nach
Mit harter Arbeit, strotzend vor Energie und beeindruckender Konsequenz startete der SC Langenthal in das zweite Finalspiel und zeigte damit jedem Zuschauer, dass der zweite Sieg gegen La Chaux-de-Fonds angestrebt wird. Die Romands hatten damit Mühe. Schon zu Beginn waren die Einheimischen besser, verzeichneten mehr Offensivzeit und mussten ihrem Gegner nur wenig davon einräumen. Zwar wurden die Oberaargauer durch eine Strafe nach zwei Minuten ausgebremst, nach Drittelsmitte kamen sie aber erneut in Fahrt. Dass irgendwann das erste Tor fallen musste, war nur logisch, die Art und Weise verzückte die (nur) 3620 Anwesenden aber durchaus. Nico Dünner passte quer zu Robin Leblanc, der frech die Scheibe stoppte, anstatt direkt zu schiessen, so Torhüter Tim Wolf aus dem Konzept brachte und daraufhin die Scheibe im Tor unterbrachte.
Langenthal hätte in der Folge zweifellos das Skore erhöhen können. In der 20. Minute gelang es Brent Kelly um Haaresbreite nicht, genügend Druck auf den Puck auszuüben, weshalb er einen cleveren Querpass nicht verwerten konnte. Simon Sterchi visierte vor dem leeren Tor nach einem Querpass (25.) die falsche Seite an und Vincenzo Küng (23.) und Mathieu Maret (25.) trafen beide nur die Torumrandung. Als La Chaux-de-Fonds in der 27. Minute dann in Überzahl spielte, wurden die Chancen beinahe noch zahlreicher, aber auch Dario Kummer und Robin Leblanc vergaben die vielversprechenden Möglichkeiten bei ihren schnell vorgetragenen Gegenstössen. «Vielleicht kann man bezüglich der Chancenverwertung etwas meckern», sagte Yves Müller, betonte aber auch , dass dem gegnerischen Torhüter Tim Wolf ebenso ein Lob gebühre.
Auf der Gegenseite hatte La Chaux-de-Fonds weit weniger Chancen. Die wohl besten Möglichkeiten vergab Daniel Carbis in der 26. Minute bei einem 1-gegen-0 und nach einem Querpass wenig später. Beide Male reagierte Torhüter Philip Wüthrich mirakulös, Trainer Per Hånberg sollte die beiden Momente später mit einem Lachen und den Worten «das ist halt unser Philip. Einfach genial» kommentieren.
Zweifellos lag trotz dem grösstenteils dominanten Auftritt der Langenthaler stets Gefahr in der Luft. Immerhin hätte ein einzelnes Tor das Spiel auf den Kopf stellen können, Timothy Coffmann kam diesem in der 43. Minute schon sehr nah, als er sich bei seinem Sololauf nur an Wüthrich nicht vorbeimogeln konnte.
Ohne das Polster eines zweiten, längst verdienten, Tores blieb die zweite Finalpartie deshalb hochspannend – und dies bis fast am Schluss. 59 Sekunden vor der Sirene entwischte schliesslich Vincenzo Küng den Gegnern, bis er den alleinstehenden Dario Kummer bedienen konnte und dieser für die Entscheidung vor dem verlassenen Tor sorgte. Weil La Chaux-de-Fonds den Torhüter auch noch ein zweites Mal herausnahm, sorgte Pascal Pelletier sogar noch für das 3:0. «Wir gehen nach La Chaux-de-Fonds um zu gewinnen», stellte Yves Müller klar, hängte aber an, dass man am Sonntag aufpassen müsse, «das wird kein einfaches Spiel.» Dem SCL ist die Gefahr bewusst, gewannen sie ihre beiden Titel in den Jahren 2012 und 2017 schliesslich nach einem 0:2-Rückstand in der Serie.
Langenthal – La Chaux-de-Fonds 3:0 (1:0, 0:0, 2:0)
Schoren. – 3620 Zuschauer. – SR: Müller/Massy, Ambrosetti/Schlegel. – Tore: 16. Leblanc (Dünner, Tschannen) 1:0. 60. (59:01) Kummer (Küng/ins leere Tor) 2:0. 60. (59:30) Pelletier (Kelly/ins leere Tor) 3:0. – Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Langenthal. 1-mal 2 Minuten plus 1-mal 10 Minuten (Cameron) gegen La Chaux-de-Fonds.
Langenthal: Wüthrich; Rytz, Pienitz; Müller, Andersson; Scheidegger, Maret; Henauer; Tschannen, Pelletier, Kelly; Sterchi, Kummer, Andersons; Gerber, Dünner, Leblanc; Wyss, Küng, Dal Pian; Gyger.
La Chaux-de-Fonds: Wolf; Jaquet, Zubler; Kühni, Ahlström; Stämpfli, Lüthi; Fontana, Büsser; Carbis, Coffman, Augsburger; Hasani, Tanner, Cameron; Weder, Wetzel, Grezet; Bonnet, Mieville, Hobi.
Bemerkungen: Langenthal ohne Campbell, Christen, Mathis und Nyffeler (alle verletzt). La Chaux-de-Fonds ohne Bays, Guebey und Wollgast (alle verletzt). 23. Pfostenschuss Küng. 25. Pfostenschuss Maret. 58:30 bis 59:01 und 59:10 bis 59:30 La Chaux-de-Fonds mit einem sechsten Feldspieler statt Goalie Wolf. 58:46 Timeout La Chaux-de-Fonds.