
Der SC Langenthal ist im Cup gefordert und informiert zum Vorgehen in der Stadionfrage
Jason O’Leary macht keinen Hehl daraus, dass die heutige Partie für ihn speziell sein wird. Vier Jahre lang hat er in Langenthal gearbeitet, hier fand er seinen Einstieg ins Profi-Trainergeschäft und hier hat er mit dem Meistertitel im Jahr 2017 seinen grössten Erfolg feiern können. «In Langenthal bin ich als Trainer gewachsen», sagt der 40-Jährige heute. Noch immer habe er deshalb den grössten Respekt vor der Organisation, noch heute sei er sehr dankbar, dass er die Chance erhalten hatte, als SCL-Trainer zu arbeiten.
Auf seine ehemaligen Mitstreiter und Freunde zu treffen, sei deshalb durchaus besonders für ihn, sagt O’Leary. Hin und wieder pflegt er mit einzelnen Spielern noch immer Kontakt, weil seine Söhne in Langenthal Eishockey spielen ist er sogar wöchentlich im Schoren zu Gast. «Wenn ich hier bin, fühle ich mich sofort wie zu Hause. Langenthal wird immer einen Platz in meinem Herzen haben», sagt der Kanadier. Dass er heute als Gegner von Gelb-Blau antreten muss, sei nicht nur einfach. «Hätten sie mich gefeuert, würde ich heute sagen: Denen zeig ich es. So war der Abschied aber überhaupt nicht», verdeutlicht O’Leary. Er wolle den Menschen im Umfeld des Clubs zeigen, dass er weiterhin ein Trainer sei, der grosses schaffen kann. Damit dies gelingt, will er aber nicht etwa versteckte Tricks nützen oder Asse aus dem Ärmel zaubern. «Wenn wir gewinnen, dann einfach, weil wir an diesem Abend das bessere Team waren.» Die Chancen dafür schätzt er indes als nicht so gross ein, vor allem auch, weil er mit der EVZ Academy ein sehr junges Team coacht.
Kleine und grosse Momente
Nur zu gut weiss er aber, dass in einem Cupspiel viel möglich ist. Als SCL-Trainer hat er einst Lugano mit 5:1 geschlagen. Rückblickend sei diese Erinnerung eine der besten in seiner SCL-Zeit gewesen. «Natürlich gehört da auch der Meistertitel dazu. Aber ich erinnere mich auch gerne an andere, kleine Sachen. Das Kaffeetrinken mit den Eismeistern oder mit unseren Staff-Mitgliedern. Oder auch die Fans. Die waren in Langenthal wirklich toll.» Allgemein seien die Erinnerungen an Gelb-Blau nur positiv. Einzig der Moment, als er den Verantwortlichen seinen Abschied mitteilen musste, sei hart gewesen.
Wenn Jason O’Leary am 12. Oktober anlässlich der Meisterschaftspartie erstmals nach Langenthal in den Schoren als Gegner zurückkehrt, dürfte das noch spezieller werden. Vor allem, weil er eine andere Kabine benützen wird, auf der anderen Trainerbank coachen muss und die Anfahrt anstelle von 10 Minuten rund eine Stunde dauern wird. Vielleicht aber wird es auch besonders sein, weil er den SCL bereits einmal bezwungen hat. Die Möglichkeit dazu hat er heute Abend in Zug. Für O’Leary ist klar: Alles ist möglich. Der EHC Olten trifft heute auf das unterklassige Thun.
Heute um 15 Uhr lädt der SC Langenthal zudem zu einer Pressekonferenz zum Thema „Weiteres Vorgehen in Sachen Arena Oberaargau.“ Sprechen werden Stephan Anliker, VRP SC Langenthal AG, Gian Kämpf, Geschäftsführer SC Langenthal AG, VRP Arena Oberaargau AG, Markus Meyer, Präsident Verein Arena Oberaargau, VR-Mitglied Arena Oberaargau AG. Update folgt.