Der SC Langenthal schlittert erstmals torlos in eine Niederlage

Rund 30 als Staffmitglieder getarnte Zuschauer und über die Boxen rauschende Fangesänge sowie Sprechgeräusche sorgten für eine in dieser Zeit ungewohnte Atmosphäre beim Match HC Sierre gegen den SC Langenthal. Der Viertplatzierte der Swiss League empfing den Zweitplatzierten, was den vorerst zähflüssigen Fight erklären konnte. So oder so: Im ersten Abschnitt neutralisierten sich die Teams weitgehend. Langenthal war zwar länger an der Scheibe als der Gastgeber, dieser glich diese Diskrepanz aber durch widerkehrende «Nadelstiche», gefährliche Einzelchancen, aus. Zudem standen bei den Langenthaler mehrere Neulinge im Aufgebot. Weil Serge Weber (privat), Stefan Tschannen und Tyler Higgins (beide Oberkörperverletzung) fehlten, spielten Loic In-Albon (SCL Tigers) und Thomas Büsser (Basel) sowie Silvan Aebi (U20 Biel) erstmals in dieser Saison für die Oberaargauer. Aebi, der schon in Juniorenjahren für Langenthal auflief, bestritt sein erstes Swiss-League-Spiel.

Richtig in Fahrt kam die Partie im zweiten Abschnitt. Langenthal war zwar weiterhin besser, insbesondere das Kreieren von Chancen fiel jedoch schwer. Als eine solche von HCS-Torhüter Remo Giovannini auf dem Silbertablett serviert wurde, während ein von ihm schlecht geplanter Ausflug hinters Tor schief ging, gelang es dem SCL nicht, die Gunst des Moments zu nutzen. Dagegen hatte Sierre phasenweise noch gefährlichere Situationen heraufbeschworen. Der punkstärkste Spieler der Liga, Guillaume Asselin, wurde gemeinsam mit Ex-SCL-Center Arnaud Montandon fast von Minute zu Minute stärker. Der zweite Ausländer Eric Castonguay hatte in der 28. Minute bei einem «Buebetrickli» mehr Pech als Glück, weshalb nach 40 Minuten noch keine Tore gefallen waren.

Vom eher lauen Geplänkel zum Chancenspektakel

Im Schlussdrittel steigerte sich diese interessante Partie in ein Chancenspektakel, welches von den stark aufspielenden Torhütern dominiert wurde. So schien es absehbar, dass jene Mannschaft, die den ersten Treffer erzielen würde, auch den Sieg nach Hause tragen sollte. Erst in der 56. Minute hatte Sierre-Verteidiger Maxime Montandon jenes Quäntchen Glück, das auf der Gegenseite zumeist fehlte. Sein Weitschuss ging an sämtlichen Feldspielern und Goalie Pascal Caminada vorbei ins Tor, mit einem Schuss aufs leere Gehäuse (60.) sorgte Bruder Arnaud Montandon für das entscheidende 2:0.

Als Team im Moment zu wenig überzeugend

Vor allem für den Langenthaler Keeper war die Pleite nach seiner herausragenden Leistung bitter, er winkte aber ab: «Es geht ums Team. Und aktuell schaffen wir es gemeinsam nicht, unsere beste Leistung abzurufen.» Auch deshalb hätten sich zuletzt Niederlagen zwischen den Siegen gehäuft. Ebenso resultierte aus diesem Grund zum Abschluss eines wirklich guten Jahres die erste  Partie, in der der SCL kein Tor schoss.