Der SC Langenthal überwindet das Dezemberloch

Nach dem 6:2 am vergangenen Freitag gegen Biasca Ticino, dem ersten Sieg nach sechs Niederlagen in Serie, hat man beim SC Langenthal den Aufschwung bemerkt. Auch gestern Sonntag im Heimspiel gegen die EVZ Academy versuchte der SCL bissig zu agieren und hart zu arbeiten. Wenig überraschend und den Erwartungen entsprechend hatte Langenthal dabei deutliche Vorteile aufzuweisen. Gerade im ersten Abschnitt wurde grösstenteils in eine Richtung gespielt, zu Torchancen kamen die Zuger äusserst selten.

Langenthal scheiterte aber oftmals an Noël Bader, der während der WM-Abwesenheit der Zuger U20-Torhüter von Rapperswil in die Innerschweiz ausgeliehen wurde. «Sie sind ein Team, das sehr hart arbeitet», sagte SCL-Stürmer Kim Karlsson. Gemeinsam mit dem stark agierenden Torhüter habe das die Sache für den Gastgeber schwierig gemacht.

Im ersten Drittel schlug sich die Leistung Baders auch auf die Statistik nieder, die mit 20:6-Schüssen deutlich zugunsten des SCL ausfiel. Auch deshalb dauerte es immerhin bis zur Spielmitte, ehe das Skore von Langenthal eröffnet wurde. Brent Kelly machte sich einen Abpraller zu nutzen, als er in der 30. Minute von allen Spielern im Gewühl vor dem Tor am schnellsten reagierte. Zug jedoch reagierte auf das 0:1. Die NLA-Kreation von Ausländer Pontus Widerström und Stürmer Yannick Zehnder führte dazu, dass Zehnder nach Wideströms Querpass mit einem wuchtigen Direktschuss den bis dahin wenig beschäftigten SCL-Schlussmann Philip Wüthrich zum 1:1-Ausgleich (38.) überwinden konnte.

Im letzten Drittel zugelegt
Der SCL liess sich nicht verunsichern, sondern legte im Schlussabschnitt noch einmal zu. Damit erarbeitete er sich in der 45. Minute auch das nötige Glück: Bei einem misslungenen Flachschuss von Yves Müller verpassten Freund und Feind die Scheibe, sodass diese erstaunlicherweise noch zum 2:1 über die Linie kullerte. Bis zuletzt hatte ihr einzig Simon Sterchi einen wohl ungeplanten Stoss in Richtung Tor gegeben.

Dass es der SCL aber auch mit Finesse beherrscht, zeigte der Angriff in der 48. Minute. Luca Christen fuhr ins gegnerische Drittel und bediente Brent Kelly, dieser schoss und Vincenzo Küng lenkte im Slot unhaltbar zum 3:1 ab. Die Entscheidung folgte zwei Minuten vor Schluss: Robin Leblanc donnerte die Scheibe mit einem wuchtigen Schlagschuss von der blauen Linie via Ablenker von Stefan Rüegsegger und via Pfosten zum 4:1 ins Tor.

Für Kim Karlsson war dies die letzte Partie in Gelb-Blau, er wechselt Esbjerg Energy in die höchste dänischen Liga. «Für mich war es ein toller Abschluss einer schönen Zeit. Ich habe es beim SCL genossen und bin schon traurig, dass es endet», erklärte der Schwede. Er sei überzeugt, dass der SC Langenthal im neuen Jahr in der NLB ganz vorne mitmischen kann. «Wir hatten im Dezember ein unerklärliches Tief. Dieses scheint nun überwunden.» Aus diesem Grund glaube er auch, dass der SCL im Titelrennen ein ernsthaftes Wort mitreden kann.

Langenthal – EVZ Academy 4:1 (0:0, 1:1, 3:0)


Schoren. – 2190 Zuschauer. – SR: Gianinazzi/Hungerbühler, Ambrosetti/Altmann. – Tore: 30. Kelly (Küng, Scheidegger) 1:0. 38. Zehnder (Widerström) 1:1. 45. Sterchi (Müller, Dal Pian/Ausschluss Rudolf) 2:1. 48. Küng (Kelly, Christen) 3:1. 58. Rüegsegger (Leblanc, Maret) 4:1. – Strafen: je 4-mal 2 Minuten.
Langenthal: Wüthrich; Rytz, Christen; Müller, Maret; Scheidegger, Pienitz; Tschannen, Küng, Kelly; Andersons, Karlsson, Sterchi; Rüegsegger, Dal Pian, Leblanc; Nyffeler, Gyger.
EVZ Academy: Bader; Elsener, Fohrler; Maurer, Stadler; Capaul, Oejdemark; Graf, De Nisco; Oehen, Lust, Langenegger; Widerström, Walz, Zehnder; Lanz, Rudolf, Pokorny; Döpfner, Kläy, Bougro.
Bemerkungen: Langenthal ohne Campbell, Dünner, Gerber, Henauer, Kummer (alle verletzt) und Wyss (U20-Nationalteam). EVZ Academy ohne Schleiss, Eugster, Wüthrich, Volejnicek, Auriemma, Haberstich (alle verletzt), Luca Jan Hollenstein und Gianluca Zaetta (beide U20-Nationalteam). 16. Pfostenschuss Scheidegger.

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