Der SC Langenthal war in Kloten besser, aber nicht gut genug

Ja, der SC Langenthal hat sich gegen den EHC Kloten Mühe gegeben. Die Langenthaler hatten nach der kläglichen 2:6-Niederlage gegen La Chaux-de-Fonds auch Aufholbedarf, und offensichtlich wurde auf die Partie gegen die aufstiegswilligen Klotener hin einiges verbessert. Und dennoch: Zwischen den beiden Mannschaften waren die Unterschiede klar erkennbar. Langenthal kämpfte und knorzte, Kloten agierte filigran, bestimmt und elegant. Zweifellos war dies auch der Klasse des Gastgebers geschuldet, sodass es schien, als würde Langenthal alles aus der aktuellen Situation herausholen und trotzdem scheitern.

Vor allem SCL-Torhüter Pascal Caminada brillierte bei gegnerischen Schüssen mehrmals, musste sich aber zahlreiche Male geschlagen geben. In der 15. Minute hechtete er einem Abschluss von Niki Altorfer entgegen, in der 38. Minute stoppte er Marc Marchon in einem überraschenden Eins-gegen-Eins – und dennoch war der Ertrag seiner Leistung bis zuletzt verhalten.

Kämpferischer SCL und ein eiskaltes Kloten
Beim Stand von 0:0 hätte Langenthal ausserdem die Chance gehabt, die Partie in eine andere Richtung zu lenken, scheiterte aber zwei Mal in Überzahl. Kloten hingegen nutzte die erste gleichwertige Chance prompt und sorgte dafür, dass der SCL einmal mehr dem Gegner hinterherspringen musste. Der SCL zeigte sich aber kämpferisch. Erst glich Noah Fuss in Überzahl zum 1:1 aus, später verkürzte Luca Christen ebenso in Überzahl auf 2:3, nachdem Kloten sich beinahe in einen Rausch gespielt hätte und auf 3:1 vorlegte.

Dieser Dynamik vermochten die Oberaargauer danach aber nichts mehr entgegenzusetzen, weil die Aufstiegsaspiranten eben doch wesentlich besser waren. Einzelne Unachtsamkeiten wurden knallhart ausgenutzt: Mathieu Maret lief Eric Faille nur 30 Sekunden vor der Pause beim Stand von 2:3 gnadenlos ins Messer, worauf Marc Marchon die Zwei-Tore-Führung wieder herstellte. Und als Langenthal im Schlussdrittel in Unterzahl spielte, schlenderte Tim Coffman seinem Gegner Ramon Knellwolf gemütlich hinterher (44.), was der Klotener zum 5:2 ausnutzte.

Sieht so die neue Realität für den SC Langenthal aus?
Der SC Langenthal zeigte sich verbessert, ja, aber dennoch nicht auf Augenhöhe mit dem EHC Kloten. Dass dies die neue Wirklichkeit für Gelb-Blau ist, war gestern kaum abzustreiten. An guten Tagen mögen die Langenthaler solche Spiele gewinnen, um mehr erreichen zu können, wird es aber mehr als die Rückkehr von Eero Elo brauchen. Das unterstreicht auch folgende Statistik: Langenthal kassiert am viertmeisten Gegentore in der Swiss League und weist gleichzeitig die drittschwächste Offensive vor.

Kloten – Langenthal 5:2 (0:0, 4:2, 1:0)

Stimo Arena. – 4034 Zuschauer. – SR: Gianinazzi/Fluri, Ambrosetti/Bachelut. – Tore: 23. Kindschi (Faille/Ausschluss Schneeberger) 1:0. 31. Fuss (Christen, Kummer/Ausschluss Steiner) 1:1. 34. Spiller (Dostoinov) 2:1. 35. Figren (Hinterkircher, Faille/Ausschluss Higgins) 3:1. 39. Christen (Rüegsegger, Tschannen/Ausschluss Randegger) 3:2. 40. (39:30) Marchon (Faille) 4:2. Knellwolf (Marchon, Kindschi/Ausschluss Kummer) 5:2. – Strafen: je 4-mal 2 Minuten.

Kloten: Nyffeler; Kindschi, Bartholet; Steiner, Gähler; Randegger, Reinbacher; Schreiber, Seiler; Marchon, Faille, Figren; Altorfer, Kellenberger, Meyer; Spiller, Simek, Dostoinov; Hinterkircher, Melnalksnis, Knellwolf.

Langenthal: Caminada; Müller, Pienitz; Schneeberger, Maret; Higgins, Christen; Aeschbach; Kämpf, Coffman, Rüegsegger; Tschannen, Kummer, Bärtschi; Fuss, Kläy, Ranta; Rehak, Nyffeler, Wyss; Dähler.

Bemerkungen: Langenthal ohne Elo, Leone, Weber (alle verletzt), Aebi (Partnerteam). Kloten Ganz, Janett, Obrist, Stämpfli (alle verletzt) und Füglister (abwesend).