Der SC Zofingen bezwingt den Tabellenvierten der 1. Liga Biel mit 2:1

Das Blatt für die zweite Hälfte war nach dem Schlusspfiff immer noch praktisch leer. Neben den Platzverweisen gegen Zofingens Captain Robert Majic und Biels Raphael Ferreira, die sich in der 70. Minute nach einem Zweikampf an die Gurgel gingen, war nach der Pause kaum etwas notierenswert. Das tönt eher langweilig, spricht in diesem Fall aber für die hervorragende Defensivarbeit der Einheimischen. Speziell die Innenverteidigung mit dem routinierten Michal Rakovan (29) und dem talentierten Nicolas Künzli (19) überzeugte. «Wir sind in der zweiten Halbzeit gut gestanden», zeigte sich auch Nicolas Künzli zufrieden. Nicht eine einzige brenzlige Situation hatten die Zofinger nach dem Seitenwechsel zu meistern, was allerdings auch zum Teil mit der Ideenlosigkeit und Ungenauigkeit des Gegners zu tun hatte.

So abgeklärt die zweite Halbzeit über die Bühne ging, so interessant war der erste Durchgang. Die Gäste setzten den SCZ bei dessen Ballbesitz schon früh unter Druck und sorgten so immer wieder für Fehler. Infolgedessen war es auch der Tabellenvierte, der zu den ersten beiden Chancen kam. In der 13. Minute musste Zofingen-Goalie Alessandro Vodola erstmals sein Können unter Beweis stellen. Zehn Zeigerumdrehungen später konnte aber auch er nichts mehr ausrichten und der Ball landete hinter der Linie. Der Treffer wurde jedoch wegen einer Abseitsposition aberkannt. Und das Glück blieb den Gastgebern hold. In der 25. Minute prallte der Ball im Strafraum einem FCB-Verteidiger – allerdings aus sehr kurzer Distanz – an die Hand. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt und Patrik Dibrani verwertete den Penalty zum 1:0.

Am Ball vorbei geschlagen

So unerwartet die Führung zustande kam, so unerwartet glichen die Bieler nur drei Minuten später aus. Ein Rückpass von Samuel Fernandes geriet viel zu kurz. Nolan Nuzzolo erlief sich den Ball, umkurvte Alessandro Vodola und schob zum 1:1 ein. Und in ähnlichem Stil ging es weiter. In der 35. Minute schlug Adrian Fleury nach einem Eckball mustergültig am Ball vorbei. Der gut einen Meter hinter ihm stehende Nicolas Künzli schien zwar ziemlich überrascht, beförderte das Spielgerät aus kürzester Distanz aber problemlos zum 2:1 über die Linie.

Und beinahe hätte sich die Geschichte noch vor der Pause erneut wiederholt. Nach einem Corner musste Alessandro Vodola zweimal eingreifen. Das zweite Mal warf er sich in höchster Not in den Ball. Nach Anel Hodzics Abschluss an den Aussenpfosten und einer weiteren Künzli-Möglichkeit war die ereignisreiche erste Halbzeit schliesslich vorbei. «Es war ein Kampfsieg. Wir haben keinen wunderschönen Fussball gespielt, aber das lag zum Teil auch am Platz», sagte Nicolas Künzli, «es sind drei Punkte, die uns weiter von den Abstiegsplätzen wegbringen – mehr nicht. Alles andere ist Zukunft.»

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Zofingen – Biel 2:1 (2:1)


Trinermatten. – 260 Zuschauer. – SR: Vidic. – Tore: 27. Dibrani (Penalty) 1:0. 30. Nuzzolo 1:1. 35. Künzli 2:1.
Zofingen: Vodola; Ajil, Rakovan, Künzli, Sieber; Fernandes; Scioscia (58. Majic), Almedin Hodzic (91. Selmanaj), Halimi (70. Weber), Dibrani (81. Luongo); Anel Hodzic.
Biel: Schittenhelm; Colamartino, Fleury, Rizzo (46. Rexhaj), Ferreira; Safari (67. Gomes da Silva), Mourelle Mouro, Labinot Sheholli (45. Kurti), Nuzzolo; Kastriot Sheholli (75. Natoli), Mora.
Bemerkungen: Zofingen ohne Noordijk und Schwegler (beide krank). 23. Tor Biel wegen Offside aberkannt. 44. Anel Hodzic an den Aussenpfosten. – Verwarnungen: 44. Labinot Sheholli (Unsportlichkeit), 67. Kastriot Labinot (Foul), 70. Halimi (Spielverzögerung), 83. Almedin Hodzic (Foul), 92. Rexhaj (Foul). – Platzverweise: 71. Majic und Ferreira (beide Tätlichkeit).