
Der SC Zofingen gewinnt das Derby dank kontrollierter Genialität
«Wir müssen von Anfang an bereit sein», hob Flavio Catricalà im Vorfeld des Derbys in der 2.-Liga-inter-Gruppe 5 gegen den SC Schöftland mahnend seinen Finger. Dass der Trainer des SC Zofingen die Phrase nicht einfach so zum Besten gab, sondern auch seinen Spielern eingeimpft hatte, wurde in den Startminuten der mit Spannung erwarteten Partie ersichtlich: Der Gastgeber nahm mit dem Anpfiff das Zepter in die Hand – und gab es bis zum letzten Ton aus der Pfeife von Schiedsrichter Loric Duc nicht mehr her.
Mit einem kontrollierten Auftritt aus der Defensive heraus kauften die Zofinger den Schöftlern den Schneid ab und wiesen sie gleich mit 6:1 in die Schranken. «Wir haben heute genial gespielt. Viel besser kann man eine Vorrunde nicht beenden», freute sich Stürmer Avni Halimi über den klaren Derbysieg.
Vier Tore, ein Assist – und einen Elfmeter provoziert
Avni Halimi hatte einen massgeblichen Anteil daran, dass der SC Zofingen die erste Meisterschaftshälfte derart furios abschliessen konnte. Der 29-jährige Oltner erzielte vier Treffer, gab in der 36. Minute den entscheidenden Pass zu Rade Joksimovics zwischenzeitlichem 2:0 und holte kurz vor der Pause den Elfmeter heraus, den Martin Berisha anschliessend souverän zum 3:0 verwertete.
Bereits in der 8. Minute schlug Avni Halimi ein erstes Mal zu. Nach einem langen Ball auf Marco Schwegler flankte dieser zu Luigi Milicaj, dessen Querpass Halimi schliesslich zum 1:0 über die Linie beförderte. Die Krönung folgte in der zweiten Halbzeit, als Halimi zwischen der 49. und 81. Minute einen lupenreinen Hattrick erzielte. Beim 4:1 und 5:1 kam die Vorlage jeweils erneut von Luigi Milicaj, während beim 6:1 Captain Robert Majic die Vorarbeit leistete. Dank des Viererpacks schraubte Halimi seine Saisonausbeute auf beachtliche 17 Tore.
Zu passiv und mit dem Kopf nicht bei der Sache
Und der SC Schöftland? Die Mannschaft von Trainer Sven Osterwalder trat erstaunlich passiv auf und liess sich in der Defensive bei jedem Gegentor mit einem Pass in die Tiefe übertölpeln. Meist kamen die Spieler einen Schritt zu spät in die Zweikämpfe und waren so zu keiner Zeit in der Lage, dem Gegner Paroli zu bieten. Für die einzigen nennenswerten Aktionen sorgten Jan Schneider, dessen Abschluss SCZ-Torhüter Alessandro Vodola in der 24. Minute von der Linie kratzte, und Miroslav Kral (46.), der 50 Sekunden nach seiner Einwechslung auf 1:3 verkürzte.
«Wenn der Kopf nicht zu hundert Prozent da ist, reicht es nicht», analysierte Torhüter Livio Buchser. Er hofft nun, dass im Nachtragsspiel am Mittwoch gegen Einsiedeln und am Samstag in der Qualifikation für den Schweizer Cup in Allschwil eine Reaktion erfolgt. «Beim 3:1-Sieg gegen Pajde hat man gesehen, was diese Mannschaft kann. An diese Leistung müssen wir anknüpfen», sagte Buchser, der zwei Siege forderte. «Mit der Einstellung aus der ersten Derby-Halbzeit werden uns diese aber nicht gelingen.»
Zofingen – Schöftland 6:1 (3:0)
Trinermatten. – 250 Zuschauer. – SR: Duc. – Tore: 8. Halimi 1:0. 36. Joksimovic 2:0. 45. Berisha (Penalty) 3:0. 46. Kral 3:1. 49. Halimi 4:1. 67. Halimi 5:1. 81. Halimi 6:1.
Zofingen: Vodola; Ajil, Sieber, Berisha, Corti; Fabbricatore (66. Weber); Milicaj, Majic, Joksimovic (75. Zeqiri), Schwegler (70. Beqiri); Halimi (83. Nrejaj).
Schöftland: Buchser; Cédric Galligani, Costantino, Barile, Lüscher; Lo Priore (82. Chak), Boner (61. Luongo), Wiget, Schneider; Toni (46. Malundama); Otto (46. Kral).
Bemerkungen: Zofingen ohne Scioscia, Dussin und Dibrani (alle verletzt). Schöftland ohne Moser (krank), Burkhardt (abwesend), Siegenthaler und Schindler (beide verletzt). – Verwarnungen: 7. Barile, 14. Majic, 45. Buchser (alle Foul).
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