Der SC Zofingen ist beim 0:2 gegen Zug nur in der Zuschauerrolle

Gerne betonen die Trainer von Fussballklubs am Ende einer langen Vorbereitungsphase, wie wenig Gewicht sie auf die Resultate aus den Testspielen legen würden. Auch bei Flavio Catricalà und dem SC Zofingen war das vor dem ersten Meisterschaftsspiel des neuen Jahres gegen Zug der Fall. Nach dem 0:2 gegen die Innerschweizer scheint es jedoch so, dass die ernüchternde Testspiel-Bilanz mit fünf Niederlagen aus sieben Partien mehr über den Zustand der Zofinger verrät, als Catricalà lieb sein dürfte.

Denn im Heimspiel gegen Zug gab vor allem die Art und Weise zu denken, wie der SC Zofingen die Niederlage kassiert hat. Der Gegner war aggressiver, stets einen Schritt schneller, gewann die Mehrheit der Kopfballduelle und kaufte so den Thutstädtern von Beginn weg den Schneid ab. Oder wie es SCZ-Captain Robert Majic formulierte: «Sie waren giftiger, hatten jeden zweiten Ball und gingen in die Zweikämpfe, während wir zuschauten. Es sah so aus, als ob wir nicht wollten.»

Nur einmal gefährlich
Bereits in der zweiten Minute tauchten die Zuger ein erstes Mal gefährlich vor dem Tor von SCZ-Schlussmann Jeffrey Bossert auf, Clirim Shabanis Schuss prallte aber von der Latte zurück ins Feld. Auch in der Folge standen Bossert und sein Gehäuse im Fokus des Geschehens: In der 12. Minute parierte er einen Versuch Shabanis, ehe wenig später Ruben Burkard die Führung mit seinem Freistoss haarscharf verpasste.

Es dauerte bis zur 27. Minute, ehe der SC Zofingen ein offensives Lebenszeichen von sich gab. Avni Halimi, einer von fünf Winter-Zuzügen in der Startelf, setzte sich nach einem Einwurf gleich gegen zwei Gegenspieler durch, sein Abschlussversuch landete aber neben statt im Tor. Es sollte die einzige gefährliche Aktion des SC Zofingen während der gesamten Partie bleiben. «Das war spielerisch gar nichts von uns», nahm Robert Majic kein Blatt vor den Mund.

Platzverweis vor der Pause
Kurz vor der Pause verschärfte sich die Situation des Gastgebers weiter. Zuerst wurde SCZ-Linksverteidiger Aadil Ajil nach einem Rencontre im Laufduell mit Ruben Burkard wegen einer Tätlichkeit unter die Dusche geschickt, ehe Zugs rechter Flügel in der Nachspielzeit eine Hereingabe von Mirzet Mehidic per Direktabnahme zur 1:0-Führung verwerten konnte. Obschon die Zofinger die zweite Halbzeit in numerischer Unterzahl in Angriff nehmen mussten, kamen sie etwas energischer aus der Garderobe zurück. Die leicht erhöhte Intensität reichte allerdings nicht aus, um Zugs solide Hintermannschaft in Bedrängnis zu bringen. Stattdessen machte der eingewechselte Daniel Babic mit seinem Kontertor in der 82. Minute den Sack zu.

«Das war das schlechteste Spiel, das wir in dieser Saison gezeigt haben», sagte Robert Majic. Trotzdem müsse man sich nach diesem «Warnschuss» um den SC Zofingen keine Sorgen machen. «Die Saison dauert noch ein bisschen», meinte der Innenverteidiger, betonte aber mit Blick auf den Abstiegskampf in der 1.-Liga-Gruppe 2: «Es muss eine Steigerung von uns kommen. Jeder muss sich Gedanken machen, denn so reicht es sicher nicht.»

Zofingen – Zug 0:2 (0:1)


Trinermatten. – 150 Zuschauer. – SR: De Luca. – Tore: 45. Burkard 0:1. 82. Babic 0:2.
Zofingen: Bossert; Ajil, Künzli, Majic, Sieber; Weber (90. Selmanaj); Dibrani, Schwegler (66. Scioscia), Anel Hodzic, Luongo (29. Fernandes Da Silva); Halimi.
Zug: Pastore; Martino (81. Kahveci), Wüest, Paglia, Weiss; Le Bigonsan (62. Babic), Fabbricatore, Peter (89. Waser), Burkard; Mehidic; Shabani (70. Mangold).
Bemerkungen: Zofingen ohne Emmenegger (verletzt), Rakovan, Almedin Hodzic (beide gesperrt) und Noordijk (nicht im Aufgebot). – Verwarnungen: 25. Wüest, 49. Dibrani, 59. Fabbricatore, 67. Majic, 80. Peter (alle Foul). – Rot: 44. Ajil (Tätlichkeit).

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