Der SC Zofingen ist mit dem Erreichten im Grossen und Ganzen zufrieden

Eine Gewissheit hat der SC Zofingen schon vor dem Anpfiff des Gastspiels in Solothurn: Unabhängig davon, wie der vorgezogene Rückrundenauftakt beim Leader der 1.-Liga-Gruppe 2 endet, werden die Thutstädter auf einem Platz über dem Strich überwintern. «Wenn uns das jemand vor der Saison angeboten hätte, hätten wir unterschrieben», sagt Captain Robert Majic. Weil man als Aufsteiger in erster Linie oben bleiben und nicht gegen die direkte Relegation kämpfen möchte, dürfe der SCZ mit dem Erreichten im Grossen und Ganzen zufrieden sein. «Wir konnten als Mannschaft beweisen, dass wir in der ersten Liga bestehen können», sagt Majic.

Der 25-jährige Strengelbacher hadert gleichwohl mit dem Verlauf des Herbstpensums. Zu oft habe die Mannschaft von Trainer Nicola Nocita wichtige Punkte liegen lassen – und das aus verschiedenen Gründen: Manchmal lag die Ursache im taktischen Bereich, dann fehlte wiederum die nötige Entschlossenheit oder es unterliefen zu viele individuelle Fehler. «In der ersten Liga wird man eher dafür bestraft, weil das Spiel schneller läuft», erklärt Robert Majic. Als weiteren Grund für den zu tiefen Punktezuwachs nennt der zentrale Mittelfeldspieler, der zuletzt oft in der Innenverteidigung zum Zug kam, die mangelnde Erfahrung innerhalb der Mannschaft. «Wir sind eine junge Truppe, die sich an das hohe Niveau gewöhnen und noch einige Sachen lernen muss», sagt Majic.

In Kombination mit der im Verlauf der Vorrunde dünner gewordenen Kaderdecke wog die fehlende Routine teilweise sehr schwer. Zum Beispiel vor einer Woche bei der 0:2-Pleite in Goldau, als mit den gesperrten Majic und Topskorer Martin Valovcan sowie dem verletzten Oliver Jonjic gleich drei gestandene Spieler ausgefallen sind. Und weil sich der SC Zofingen nach nur vier Meisterschaftsrunden von Driton Tahiri und Alexander Herlea sowie den beiden brasilianischen Stürmern Julio Sant’Anna und Wellington zugunsten der eigenen Nachwuchsabteilung getrennt hatte, fehlte auch in Goldau im Angriff die nötige Durchschlagskraft, um einen kämpferisch starken, aber spielerisch limitierten Gegner zu bezwingen. «Wir haben gute junge Spieler. Sie brauchen aber ihre Zeit, bis sie auf konstant hohem Niveau spielen können», sagt Majic.

Wenige Wechsel geplant

So gesehen liegt es auf der Hand, in welchem Bereich der SC Zofingen in der Winterpause den Hebel ansetzen muss. Gemäss Präsident Hansjörg Ryter werde es Veränderungen im Kader geben – allerdings nur geringfügige. «Das liegt zu diesem Zeitpunkt der Saison in der Natur der Sache», so Ryter. Auch Sportchef Pietro Di Natale bestätigt, dass im Zofinger Fanionteam eine gewisse Erfahrung fehlt. «Talent alleine reicht nicht», sagt Di Natale, betont aber, dass man als Aufsteiger die Vorgaben in Anbetracht der gegebenen Möglichkeiten erfüllt hat. «Unser primäres Ziel ist es jetzt, die Vorrunde gut zu beenden», sagt Di Natale.

Dem pflichtet auch Robert Majic bei. Obwohl die Voraussetzungen vor der heutigen Partie in Solothurn anders sind als beim überraschenden 2:1-Heimsieg zum Meisterschaftsauftakt, strebt der SCZ-Captain auswärts beim Tabellenführer mindestens einen Punkt an. «Das wird sicher schwierig, weil Solothurn einen Lauf hat», sagt Majic. Ihn stimmt jedoch zuversichtlich, dass er und seine Mitspieler bisher auf Niederlagen immer eine Reaktion folgen liessen. «Es war ein stetes Auf und Ab, aber wir sind in keine Negativspirale gefallen», sagt Majic, «dass wir das trotz den Umständen geschafft haben, ist nicht selbstverständlich.»