
Der Strompreis Ihrer Gemeinde

Strom ist im Aargau günstig. Im Durchschnitt kostet die Kilowattstunde 19,26 Rappen – im Kanton Bern sind es 24,62 Rappen. Dennoch: Der Preis variiert von Gemeinde zu Gemeinde – die Unterschiede sind teilweise erstaunlich (siehe Tabelle). Für den Vergleich wurde – um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen – die Tarifstufe H4 für einen Haushalt in einer 5-Zimmer-Wohnung mit Elektroherd und Tumbler sowie der günstigste Strom aus der jeweiligen Angebotspalette gewählt.
Auf dieser Basis wird in Kölliken die Kilowattstunde 2021 mit 13,91 Rappen in Rechnung gestellt, während es in den Gemeinden Bottenwil, Kirchleerau, Moosleerau, Reitnau, Staffelbach und Wiliberg 21,73 Rappen sind. Diesen Gemeinden ist gemeinsam, dass sie durch die Aarauer Eniwa beliefert werden. 19,26 Rappen sind es in Brittnau, Safenwil und Uerkheim. In diesen Kommunen werden die Haushaltungen direkt durch die AEW Energie AG bedient. Frappant hier, dass der Preis für 2021 um 10,71 Prozent sinkt – nach einem Aufschlag um 6,99 Prozent für dieses Jahr. Zurück in die Gemeinde Kölliken: Der tiefe Preis begründet sich vor allem in den Netznutzungskosten. Im lokalen Netz stehen keine Investitionen an.
Netznutzungskosten? Der Strompreis setzt sich aus drei Komponenten zusammen. Bezahlt wird sowohl für die gelieferte elektrische Energie als auch für den Stromtransport vom Kraftwerk bis ins Haus (Netznutzung). Den dritten Teil des Strompreises bilden Abgaben ans Gemeinwesen (Konzession) sowie für die Förderung der erneuerbaren Energien (KEV) und zum Schutz der Gewässer und Fische. Die Konzessionsabgabe ist auch der Grund, weshalb Strom der StWZ Energie AG in Zofingen marginal günstiger ist als in Strengelbach. «Die Stadt Zofingen verlangt 0,8 Rappen, die Gemeinde Strengelbach einen Rappen», sagt Erwin Limacher. Er ist Leiter Kundenservice der StWZ Energie AG. Eine andere Frage an ihn: Weshalb wird StWZ-Strom teurer? «Hauptgrund sind gestiegene Kosten in vorgelagerten Netzen der Zulieferer.» Wichtig: Die Veränderung der Strompreise für das Jahr 2021 ist nicht für alle Kundinnen und Kunden gleich, sondern abhängig vom Verbrauchsprofil.
Deshalb der hier gewählte Vergleich mit der Tarifstufe H4. «Für einen Vierpersonen-Musterhaushalt mit einem Verbrauch von jährlich 4500 Kilowattstunden bedeuten die Preisänderungen für das Jahr 2021 höhere Stromkosten von 1,7 Prozent oder 16 Franken pro Jahr», erklärt Erwin Limacher.