Der Sushi-Chef des «Hasenberg» kommt in die «Sonne» – wird es den Bremgartern munden?

In der «Sonne» wird bald Sushi und Steak serviert. Dafür hat das Unternehmen Marco Polo, das das altehrwürdige Gebäude Elisabeth und Albert Seiler abgekauft hat, eine Spitzenkraft engagiert: Yuki Arai, der Sushi-Chef vom Restaurant Hasenberg, das vor seiner Schliessung regelmässig die Aargauer Gault-Millau-Bestenliste anführte.

Wird die Gourmetküche den Bremgartern munden? Das hängt wohl auch von den Preisen ab: Ein Steakhaus gab es an derselben Lage bereits, es schloss aber nach wenigen Monaten wieder – zu teuer. Managing Director René Holenweger versichert: «Wir wollen hohe Qualität, aber nicht ins Highend-Segment wie der Hasenberg.» Ein Mittagsmenü mit Vorspeise und Dessert werde für 17.50 Franken angeboten. Funktioniert dies so gut wie bei Marco Polo Wohlen, wo täglich 70 Mittagsmenüs verkauft werden, dürfte dem Erfolg nichts im Wege stehen. «Sehr positive Erfahrungen haben wir in Wohlen mit dem Sonntagsbrunch gemacht, das möchten wir hier auch versuchen», sagt Holenweger. Optisch wird der typische Marco-Polo-Stil Einfluss finden – bereits zu sehen im «Café Bremgarten by Marco Polo», das vor ein paar Monaten an der Marktgasse eröffnet hat.

Etappenweise Eröffnung

 

Die «Sonne» wird nun sanft renoviert, wie sich Holenweger ausdrückt, und danach etappenweise wieder eröffnen. Der Bereich, wo der «Stiefelknecht» war, wird neu Sonne Bar & Lounge heissen. Ende August werden hier die ersten Gäste empfangen. Ende September eröffnet das Restaurant Marco Polo Sushi & Steak, und ab dem 22. Oktober sind die ersten neun Apartments des Hotels fertig renoviert und bereits gebucht. «Die Business-Apartments werden eine Kochnische haben. Die Zimmer wurden bisher oft von Geschäftsleuten gebucht, die möchten nicht jeden Tag auswärts essen.» Auch für andere Anlässe will die «Sonne» gerüstet sein. So wird es eine Hochzeitssuite mit Whirlpool geben.

 

Und warum haben sich die Vorbesitzer entschlossen, das Gebäude zu verkaufen? «Es ist 32 Jahre her, seit die neue ‹Sonne› eingeweiht wurde – eine lange Zeit», sagt Elisabeth Seiler. «Wir standen vor der Wahl, die ‹Sonne› zu renovieren oder zu verkaufen.» Man habe sich für den Verkauf entschlossen, damit ein neuer Besitzer bei der Renovation dem Haus «den eigenen Stempel» aufdrücken könne. Auch den Tirez-Brüdern, die das Haus als Pächter sehr gut verwaltet und geführt hätten, habe man die «Sonne» zum Kauf angeboten. «Das Haus und die nötigen Investitionen waren aber ein zu grosses Risiko für sie.»

Der Sportchef übernimmt

Die Marco Polo Business Apartments AG hat nicht nur einen prominenten Sushi-Koch, sondern auch einen bekannten VR-Präsidenten: FC-Aarau-Sportchef Sandro Burki. Die Firma ist bereits in Wohlen mit einem Restaurant und Appartements präsent, hat in Brugg ein Hotel eröffnet und in Bremgarten ein Café. Folgen weitere Projekte? «Wir sind jetzt in einer Konsolidierungsphase», erklärt Holenweger. Eigentlich würde nicht die Sonne in die bestehenden Strukturen integriert, sondern umgekehrt. «Die Sonne ist jetzt unser Haus Nr. 1 und grösser als alle bestehenden Betriebe.» Es sei wichtig, dass alles zum Laufen komme und Hotel, Restaurant und Bar von den Leuten angenommen würden. Von Bremgarten zeigt sich der Unternehmer begeistert: «Wir sind positiv überrascht. Anlässe wie der Schlagerwahnsinn am letzten Wochenende bringen Leute hierher. Wir möchten dabei auch eine aktive Rolle spielen.»