
Der Topsturm des EHC Olten sorgt weiter für Spektakel – mit Video
Zwei Meisterschaftspausen von je zehn Tagen innert vier Wochen brachten schon so manches Team aus dem Tritt. Der EHC Olten hingegen knüpfte mit viel Selbstvertrauen dort an, wo er aufgehört hatte: Beim Siegen. Mit einer 7:1-Packung schickten die Oltner Aufsteiger Sierre heim. «Das war eine grossartige Leistung, von Beginn weg bis zur Schlusssirene», hielt Trainer Fredrik Söderström fest. «Wir gingen früh in Führung, womit wir ein klares Signal ausgestrahlt haben, dass wir auch nach langer Pause bereit sind.»
Tatsächlich war der EHC Olten ab dem ersten Puckeinwurf präsent. Nach 35 Sekunden brachte Garry Nunn Grünweiss in Front und zeigte, dass er über eine exzellente Stocktechnik verfügt und nicht bloss der schnelle Stürmer neben Topskorer Dion Knelsen ist. So tanzte er drei Gegenspieler aus und schob ein.
Zwei Unterzahltore: «Der Tommy-Effekt»
Sierre war auch in der Folge mit dem Anrennen der Oltner derart überfordert, dass es den Anschein machte, die Gäste seien lustlos am Werke. Selbst mit einem Mann mehr hatten die Walliser abermals defensive Arbeit zu verrichten. EHCO-Stürmer Lukas Haas konnte während eines Konters beinahe den Schützen aussuchen, ehe er in Unterzahl auf Philipp Rytz passte, der zum 2:0 einschoss. Spätestens nach Dion Knelsens Powerplaytor vor der ersten Pause war die Marschrichtung vorgegeben.
Besonders dominant trat Oltens Topsturm um Horansky, Knelsen und Nunn auf. Standen die drei eingespielten Stürmer auf dem Eis, gab es vor dem gegnerischen Tor viel Spektakel. So auch, als Nunn mit Knelsen in Unterzahl davonzog. Weil Sierre-Torhüter Giovannini auf einen Pass spekulierte, war es für Nunn ein Leichtes, die Scheibe unterzubringen. Den Hattrick komplett machte Garry Nunn im Schlussabschnitt. Stan Horansky erkämpfte sich im Rund die Scheibe und sah den freistehenden Mann. Und nur einen Einsatz später trug sich Horansky selber in der Torschützenliste ein. Söderström war voll des Lobes: «Ihnen zuzuschauen, macht grossen Spass. Sie spielen unterhaltsam. Aber ich denke, wir haben gewonnen, weil alle Einsatz für Einsatz das Richtige getan haben.»
Dass Olten sich unlängst zu einer Spitzenmannschaft entwickelt hat, demonstrierte das Team nicht nur mit Toren. Im Mitteldrittel bewiesen die Powermäuse ein grosses Kämpferherz, als sie über zwei Minuten eine doppelte Unterzahl zunichte machten. «Das freut mich sehr für Tommy Sjödin, der auch die Special Teams betreut. Und dann schiessen wir auch noch zwei Tore in Unterzahl. Man könnte fast vom Tommy-Effekt sprechen», witzelt Söderström.
Der grosse Test gegen die Spitzenteams
24 Tore schoss der EHC Olten in den letzten drei Partien. Doch wie viel sie im Endeffekt wert sind, dürften die kommenden Tage zeigen. Mit den Spielen gegen Visp, Langenthal, Thurgau, Kloten und zwei Mal Ajoie wartet auf den EHC Olten ein echter Test.
Am Rande des Spiels gab der EHCO eine Vertragsverlängerung bekannt: Verteidiger Dan Weisskopf, ursprünglich als Notnagel für den damals verletzten Rouiller eingesprungen, hat für zwei weitere Jahre verlängert.