
Deshalb nennen sie Langenthal-Stürmer Jan Wigger «Freddie»
Jan Wigger hat nicht unbedingt den typischen Weg eingeschlagen, um Eishockeyprofi zu werden. Bis in die U17 spielte er bei Sursee und nicht etwa bei Bern, Langnau oder Biel. Als dann aber der EHCS mit dem SC Langenthal eine Partnerschaft einging, konnte er bei den U17 erstmals in Gelb-Blau spielen. Wigger drängte sich auf, wechselte fix zu Langenthal und wurde letztlich in der U20 sogar von Langnau übernommen. Dort hat er sich in den letzten Saisons nun seine Sporen abverdient, bis er es nun wieder zum SCL geschafft hat. «Für mich ist vieles sehr gut aufgegangen. Immer hat sich irgendwo eine Türe geöffnet, dank der ich mich weiterentwickeln konnte», sagt der 20-Jährige. Dafür habe er aber auch viel arbeiten müssen.
Allgemein lege er viel Wert aufs Training und versuche, immer alles zu geben. Und bisher hat sich das ausbezahlt. «Ich denke schon, dass ich eher ein Arbeiter bin», sagt Wigger. Auf diese Weise will er denn auch auf dem Eis brillieren. Das Körperspiel, Forechecken, die Scheibe ausgraben, aggressiv spielen und viel laufen – das liegt ihm. «Verbessern will ich mich unbedingt noch in der Schnelligkeit», sagt er. Diese Möglichkeit erhält er nun während mindestens einer Saison.
Mit Fussball begonnen und dann gewechselt
Lange war Jan Wigger mit seinem Bruder unterwegs, der aber nach der Juniorenzeit keine Anschlusslösung in den drei Top-Ligen der Schweiz fand. «Er war Torhüter, ich Stürmer. Zuhause wechselten wir aber, weil er dann jeweils nicht auch noch im Tor stehen wollte», erinnert sich Wigger. Selbst hat er Fussball gespielt, ehe er zum Eishockey kam. «Heute bin ich aber froh, dass ich irgendwann doch noch gewechselt habe», schmunzelt Wigger.
Neben seiner Zeit auf dem Eis arbeitet der gebürtige Innerschweizer in Langnau als Maurer. Auch wohnt er derzeit noch im Emmental, in einer WG mit weiteren Eishockeyspielern der SCL Tigers, mit denen er gerne auch mal die Freizeit verbringt.
Wer Jan Wigger noch nicht kennt, der wird ihn immerhin mühelos erkennen, hat der junge Stürmer doch ein auffallendes Detail: Seinen Schnauz. «Ich habe irgendwann mal etwas anderes ausprobieren wollen und hab ihn mir aus Jux wachsen lassen», erinnert sich Wigger. Heute sei er fast schon sein Markenzeichen. Auch deswegen kam er zu einem neuen Spitznamen. «Mich nennen alle eigentlich nur Freddie, wegen Freddie Mercury und dessen Schnauz», lacht Wigger. Singen, das könne er aber nicht wirklich, daran müsse er vor seinem ersten Auftritt noch etwas feilen. Da will er sich dann schon lieber als guter Eishockeyspieler für Gelb-Blau in Szene setzen. Vielleicht gelingt das bereits heute bei Thurgau, wo der SC Langenthal sein nächstes Spiel absolvieren wird.