
Diamanten und neue Inputs bei den Argovia Pirates
Seit zwei Jahren haben die Argovia Pirates kein Heimspiel mehr verloren. Diese Serie will das Aargauer Team fortsetzen. Im ersten Duell ihrer zweiten NLB-Saison treffen die Piraten auf St. Gallen. «Die haben einen guten Drive und sind ein erster Gradmesser», sagt Headcoach Roger Bächli, «aber ich glaube fest an mein Team. Der grössere Wille wird über Niederlage oder Sieg entscheiden.» Letzteres sei nicht nur im Auftaktspiel, sondern in der ganzen Saison der Fall, meint der Cheftrainer. Die zweithöchste Liga sei noch ausgeglichener als im Vorjahr, als die Argovia Pirates im Finale um den NLB-Meistertitel gegen die Luzern Lions den Kürzeren zogen. «Der nächste logische Schritt für uns wäre eigentlich schon der Meistertitel», sagt Roger Bächli, formuliert das Mannschaftsziel aber so: «Wir wollen so weit vorne wie möglich mitspielen.» Im Hinterkopf hat Bächli, dass Biel und Lausanne aufgerüstet haben und mit ausländischer Verstärkung den Aufstieg anstreben: «Wir geben alles, um auch die auf dem Papier stärkeren Gegner herauszufordern und wollen jedes Spiel gewinnen.»
Mehr Struktur und Führung
Die Mannschaft blieb seit letzter Saison im Kern unverändert. Aus einem Probetraining mit 60 Interessierten blieben 10 neue Spieler, die nun ins Team integriert werden. «Da sind Talente dabei und einige Rohdiamenten. Schleifen wir die richtig, kann in den nächsten zwei Jahren Sensationelles entstehen», meint Roger Bächli. Insgesamt bezeichnet er seine Equipe mit mehr als 60 Spielern als «gut aufgestellt».
Nach der Saison genossen die Pirates zwei Monate Pause, ehe im September der Trainingsbetrieb losging. Wetterbedingt traf man sich länger als üblich «nur» in der Halle. «Auf den Platz konnten wir vor wenigen Tagen erstmals», sagt Roger Bächli, die Umstellung sei harzig verlaufen. Testspiele auf Kunstrasen gegen Dübendorf und Luzern hätte zuvor zumindest ein wenig Wettkampfsimulation erlaubt. Alles in allem ist der Trainerstaff der Argovia Pirates überzeugt, dass ihre Equipe einen Entwicklungsschritt getätigt hat. Zu verdanken ist dies auch Peter Putzer, der als neuer Defensive-Koordinator verpflichtet wurde. Der mehrfach zertifizierte American-Football-Coach besitzt die B-Lizenz des American Football Verbandes Deutschland und ist C-Trainer LS American Football des American Football und Cheerleading Verbandes Baden-Württemberg. Eine entsprechende Ausbildung wird in der Schweiz nicht angeboten. «Von ihm können wir alle extrem viel lernen», betont Bächli. Zuvor habe sich in der Defensive eine Eigendynamik entwickelt, nun sorgt Peter Putzer für eine stabile Führung und ein klares System. Zusammen mit der verbesserten Offensive sind die Pirates ein Kandidat für einen Topplatz.