Die A2 wird sicherer für Mensch und Tier

Der Autobahnknoten Dagmersellen wird bald zur Grossbaustelle. Das Astra baut Bypässe und erneuert die Brücke über die A2. Bilder: Astra / Emanuel Ammon/AURA
Der Autobahnknoten Dagmersellen wird bald zur Grossbaustelle. Das Astra baut Bypässe und erneuert die Brücke über die A2. Bilder: Astra / Emanuel Ammon/AURA
Diese 2019 gebaute Lärmschutzwand aus Holz schützt Uffikon vor den Emissionen der A2.
Diese 2019 gebaute Lärmschutzwand aus Holz schützt Uffikon vor den Emissionen der A2.
«Der Bund muss die Tierkorridore wieder durchgängig machen.» Franz Koch, Projektleiter A2-Sanierung beim Bundesamt für Strassen Astra
«Der Bund muss die Tierkorridore wieder durchgängig machen.» Franz Koch, Projektleiter A2-Sanierung beim Bundesamt für Strassen Astra

Wie geht es vorwärts bei der Erneuerung der Autobahn zwischen Reiden und Sursee? Die Sanierung hat 2019 begonnen und dauert bis 2022. Die gute Nachricht: Es geht schneller voran als geplant. «Die Bauarbeiten zwischen Uffikon und Knutwil in Fahrtrichtung Süden waren erst Anfang 2020 geplant», sagt Franz Koch von der Filiale Zofingen des Bundesamts für Strassen (Astra). «Dank der guten Witterung konnten wir sie noch im Herbst 2019 ausführen.» Die Überholstreifen im Abschnitt Knutwil bis Sursee sind fertiggestellt. Von Anfang März bis Juli werden in beiden Fahrtrichtungen Normal- und Pannenstreifen erneuert, so Koch.

Ein Schwerpunkt sind 2020 auch die Bauarbeiten am AV-Knoten Dagmersellen. Dort werden zur Entlastung der beiden Kreisel zwei Bypässe gebaut. Zum Verständnis: Ein Bypass ist an einem Kreisel eine zweite Fahrspur, durch die man nicht in den Kreisel einbiegen muss, sondern direkt nach links oder rechts abbiegen kann. Die Bypässe sollen die Verkehrssicherheit erhöhen und den Verkehr verflüssigen. Die Brücke über die A2 wird ebenfalls erneuert werden.

Baustelle beim Knoten Dagmersellen komplex

«Die Baustelle ist sehr kleinräumig und komplex, und es gibt ein hohes Verkehrsaufkommen», sagt der Projektleiter der A2-Sanierung. Die Kantonsstrasse zwischen Dagmersellen und Nebikon sei eine der stärksten befahrenen Strassen im Kanton Luzern. Bauarbeiter müssten deshalb Rücksicht nehmen, die Automobilisten jedoch auch Geduld aufbringen. «Nach einem Jahr ist dann alles neu und mit grösserer Kapazität», so Franz Koch. Das Astra sei in ständigem Kontakt mit der Gemeinde Dagmersellen und habe ein gutes Einvernehmen, betont er. Das bestätigt Gemeinderat Urs Fellmann auf Anfrage «zu 100 Prozent». «Die Kommunikation des Bundesamts hat Vorbildcharakter in diesem Fall», sagt der Bauvorsteher. Von Februar bis Juli werden auch die Rastplätze Knutwil Nord und Süd beidseits der A2 erneuert. «Neu werden wir je vier Elektroladestationen realisieren und in Betrieb nehmen», erklärt Franz Koch. Die WC-Häuschen werden durch modernere Sanitäranlagen ersetzt, und es gibt zusätzliche Parkplätze.

Der Imbissstand «Truck-Stop-Imbiss» des ehemaligen Chauffeurs Helmut Angst beim Rastplatz Knutwil Nord ist bereits geschlossen. Freunde des Imbisses wird es freuen zu erfahren, dass Angst dort bleiben kann. Er erhält einen neuen Standplatz beim Rastplatz. Zirka Ende Juli geht er wieder auf.

Wildtierquerungen dienen auch Verkehrssicherheit

Nicht nur Autos, auch Hirsche, Rehe oder andere Tiere sollen nach der Sanierung wieder «freie Bahn» haben. Die Wildtiere bewegen sich auf traditionellen Wanderrouten. In der Schweiz gibt es 305 sogenannte Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung. Drei davon wurden in den 1970er-Jahren durch den Bau der A2 durchschnitten und sollen wieder geöffnet werden. «Der Bund ist gesetzlich verpflichtet, diese Korridore wieder durchgängig zu machen», sagt Koch. Bereits im Bau ist eine Unterführung für Wildtiere in Knutwil, auf der Höhe des Eichbühl-Waldes. Auf der Höhe von Langnau sowie in Neuenkirch sind zwei Überführungen geplant. Die Querungen dienen auch der Verkehrssicherheit. Denn Tiere gelangen trotz Zäunen immer wieder aufs Autobahntrassee. 2011 bis 2016 gab es auf Schweizer Autobahnen 15 Wildtierunfälle mit Personen- und 1500 mit Sachschäden. Übrigens: Gegen den Korridor bei Langnau gab es mehrere Einsprachen, denn es braucht Landwirtschaftsland für den Zugang zur Wildtierbrücke. Dort müssen Hecken gepflanzt werden, das Land ist nicht mehr nutzbar. Die Einsprachen wurden abgewiesen. Das Bundesamt für Strassen hat am 14. Januar die Plangenehmigungsverfügung (Baubewilligung) für die Wildtierüberführung bei Langnau erhalten. «Sie ist noch nicht rechtsgültig», sagt Esther Widmer von der Astra-Kommunikationsstelle. Es laufe eine 30-tägige Rekursfrist. Gibt es keinen Rekurs, wird das Bundesamt versuchen, eine gütliche Einigung mit den Landbesitzern zu finden. Lärmschutz ist ebenfalls ein Thema bei der A2-Sanierung: In Uffikon wurde auf 900 Metern Länge der bestehende Lärmschutzdamm erhöht und eine 3,5 Meter hohe Lärmschutzwand aus Holz ergänzt. Zudem erhielt die Autobahn A2 einen lärmarmen Belag.