
Die Amateurfussballer sehnen den Meisterschafts-Restart herbei
Geht es nach den Plänen des Bundesrats, sollen die Massnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie um fünf Wochen bis Ende Februar verlängert werden. Für die Amateurfussballvereine könnte somit ein normales Mannschaftstraining frühestens ab März möglich sein. Das hat zur Folge, dass der angedachte Rückrundenstart der Aargauer 2. Liga am 6. März höchstwahrscheinlich verschoben werden muss. Trotzdem gestaltet sich die Situation beim Aargauischen Fussballverband (AFV) entspannt. «Wir wollen unseren Vereinen ein paar Wochen Vorbereitungszeit geben und werden unsere Pläne anpassen müssen. Das ist für uns momentan aber noch kein Problem. Wir haben bis Ende Juni Zeit, um die Saison zu absolvieren», sagt Hannes Hurter.
Der AFV-Geschäftsführer betont ausserdem, dass der Cup bestehen bleiben soll – anders als beim Solothurnischen Fussballverband, der den Cupfinaltag vom 13. Mai bereits abgesagt hat. «Wir wissen, dass dieser Wettbewerb beliebt ist bei unseren Vereinen. Deshalb möchten wir ihn unbedingt durchführen», so Hurter. Von den verlängerten Massnahmen würde derzeit einzig die Wintermeisterschaft zum Opfer fallen. Das Turnier wäre für Mitte Februar eingeplant gewesen.
Macht ein Rückrundenstart im April überhaupt Sinn?
Auch beim 2.-Liga-inter-Klub SC Schöftland überrascht das Vorhaben des Bundesrates niemanden. «Wegen der Fallzahlen haben wir uns auf einen solchen Entscheid eingestellt. Im Neujahrsschreiben an alle Mannschaften haben wir das auch angekündigt und einmal mehr an die Geduld und Selbstdisziplin der Spieler appelliert», sagt Sportchef Manuel Moor. Die verlängerte Pause sei für viele Amateurfussballer brutal. «Die meisten Spieler sehen im Fussball einen Ausgleich zu ihrem Alltag. Sie ‹plangen› darauf, wieder loszulegen», sagt Moor. Beim SCS berät der Vorstand in elf Tagen, ob ab dem 22. Januar ein coronakonformer Trainingsbetrieb gestartet werden soll.
So, wie sich die Lage präsentiert, bezweifelt Manuel Moor, dass im kommenden Frühling tatsächlich alle noch ausstehenden Meisterschafts- und Cuppartien ausgetragen werden. Als realistischere Lösung erachtet er, dass wenigstens die verschobenen Vorrundenspiele über die Bühne gehen, damit die Saison 2020/21 sportlich gewertet werden kann. «So würden wir nicht nochmals auf Feld eins zurückfallen und ein drittes Jahr in Folge in der gleichen Gruppe gegen die gleichen Gegner spielen. Das wäre nicht wirklich attraktiv», sagt Moor.
Ein weiteres Problem sieht der Brittnauer im engen Zeitraum, in dem die Spiele stattfinden sollen. Bei einem Rückrundenauftakt anfang April würden auf den SC Schöftland innert zwölf Wochen ebenso viele Rückrundenspiele, drei verschobene Vorrundenpartien und eines von idealerweise drei Cup-Qualifikationsduellen warten. Angesichts dieser hohen Belastung erachtet Manuel Moor eine Vorbereitungsphase von mindestens vier Wochen als notwendig, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. «Alles andere wäre fahrlässig», sagt Moor.