
Die Energiepreise befinden sich im Steigflug
Wir nähern uns dem Herbst – die Schwalben beginnen sich auf den Stromleitungen für ihren Zug in den Süden zu sammeln. Durch die Kabel mit den Schwalben fliesst unsere elektrische Energie. Was kostet sie 2019? Die AEW Energie AG hat bereits vor einigen Tagen kommuniziert. Im Haushaltsbereich steigt der AEW-Preis ab Steckdose um 9 Prozent. Was das fürs Portemonnaie bedeutet, lässt sich am Beispiel einer vierköpfigen Familie in einer Fünf-Zimmer-Wohnung mit Elektroherd, Tumbler (aber ohne Elektroboiler) und einem Jahresverbrauch von 4500 kWh aufzeigen – 75 Franken im Jahr. Betroffen sind AEW-Stromkonsumentinnen und -konsumenten in den Gemeinden Brittnau, Safenwil und Uerkheim.
Tieferer Preis bei der StWZ
«Auch die StWZ Energie AG», sagt deren Geschäftsführer Paul Marbach, «ist mit höheren Energiepreisen konfrontiert – sie steigen in Zofingen und Strengelbach um durchschnittlich 0,6 Rappen pro Kilowattstunde.» Zum Glück für uns Konsumentinnen und Konsumenten setzt sich der Strompreis auch aus den Komponenten Netznutzung und Abgaben zusammen. Der Mix dieser Kostenfaktoren führt bei der StWZ Energie AG zu einem im Durchschnitt um 1,8 Prozent sinkenden Strompreis. Aber Achtung: Die Strompreise 2019 sind nicht für alle Kundinnen und Kunden gleich. Generell aber gilt der Prozentsatz für den «Musterhaushalt», der das Produkt «Aquapur» bezieht – in Franken geht es um 17 pro Jahr.
Spezialfall Strengelbach
Ein Spezialfall ist Strengelbach, das seit 2016 durch die StWZ Energie AG beliefert wird. «Per 1. Januar 2019 werden die Netznutzungspreise aller StWZ-Kunden vereinheitlicht. Deshalb werden die Strengelbacher an die Zofinger Tarifkategorien angepasst», sagt Gustav Meier, Leiter Netze und Anlagen. «Somit werden alle Strengelbacher Stromkunden einer neuen Tarifkategorie zugeteilt.» Was bedeutet das? Die Preisauswirkungen für die einzelnen Tarife sind unterschiedlich, wobei mehr als die Hälfte aller Kunden von einer Reduktion profitiert. Für die Kunden mit Elektroheizungen sowie auf der Mittelspannungsebene (16 kV) werden die Preise jedoch steigen. Meier fügt hinzu: «Uns ist es wichtig, die Kunden über die konkreten Auswirkungen direkt zu informieren.» Gemäss Meier erhalten deshalb in den nächsten Wochen alle Strengelbacher Kunden einen persönlichen Brief. Wichtig: «Mit dem Wechsel bestehen ab dem neuen Jahr für alle Kunden aus Strengelbach und Zofingen die gleichen Konditionen – ausgenommen davon sind die Konzessionsabgaben an die Gemeinde, welche in Strengelbach leicht höher sind.»
Die Netzkosten sinken laut Paul Marbach vor allem dank höherer Kosteneffizienz. Die Systemdienstleistungen der nationalen Stromnetzbetreiberin Swissgrid, deren Kosten von aktuell 0.32 Rappen pro Kilowattstunde um 25 Prozent auf 0.24 Rappen sinken und die bei der StWZ in den Abgaben enthalten sind, machen nur einen marginalen Teil aus. In der höheren Kosteneffizienz der StWZ machen sich mit dem um Strengelbach vergrösserten Netz auch kostensenkende Skaleneffekte bemerkbar. Die Reduktion falle je nach Verbrauchsprofil allerdings unterschiedlich aus.
Die Zukunft?
Wie sieht die Zukunft aus? Wie entwickeln sich die Preise? Gustav Meier dazu: «Seit dem Februar 2016 steigen die Preise an den Strommärkten. In den letzten Monaten sind diese sogar überdurchschnittlich stark, nämlich über 40 Prozent, angestiegen. Dank der von uns gewählten Beschaffungsstrategie konnte die StWZ Energie AG den grossen Preisanstieg abschwächen.» Paul Marbach ergänzt: «Wir kaufen bewusst zu verschiedenen Zeitpunkten ein, so beschaffen wir zum Beispiel schon in diesem Jahr Strom für die Jahre 2020 und 2021.»
Lesen Sie den Kommentar von Beat Kirchhofer zu diesem Thema