Die Höhepunkte der Saison kommen noch auf Joel Roth zu

Joel Roth fuhr letztes Jahr an den Schweizer-Meisterschaften im Cross-Country souverän zum Sieg in der Kategorie U23. Am vergangenen Wochenende wollte er seinen Triumph in Gstaad wiederholen. Am Ende musste sich der Kölliker aber Alexandre Balmer geschlagen geben und sich mit Platz zwei begnügen.«Es war ein gutes Rennen von mir. Der Sieger war einfach unglaublich stark», sagte Joel Roth. Ein wenig Frust über den verpassten Triumph ist dann aber doch da. Vor allem, weil die Bedingungen speziell waren: «Normalerweise starten wir etwas versetzt zur Elite. Dieses Mal sind wir aber gleich hinter der Elite gestartet.» So kam es immer wieder zu Stau und das Überholen war nicht ganz einfach.» Roth möchte das aber nicht als Ausrede sehen: «Ich bin sicher, dass es das Rennen etwas verfälscht hat. Trotzdem waren die Bedingungen für alle gleich und Alexandre war einfach stärker als ich.»

Saisonstart verlief nicht wunschgemäss

Der zweite Platz ist eine kleine Enttäuschung für den 22-Jährigen, der vergangene Saison beinahe alles gewonnen hat. «Es ist meckern auf hohem Niveau, aber ich habe etwas mehr von mir erwartet», sagt Roth selbstkritisch. Der Kölliker scheint diese Saison bisher das Glück aber auch nicht gepachtet zu haben. In den zwei bisherigen Weltcup-Rennen musste sich der U23-Europameister jeweils mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. «Ich bin momentan noch nicht in der Form, um im Weltcup zu gewinnen. Trotzdem bin ich weiterhin zuversichtlich, dass ich meine Ziele erreichen kann», sagt Roth. Im Weltcup strebt er einen Sieg sowie eine Top-3-Platzierung im Gesamtweltcup an. Die weiteren Ziele für Roth sind ein möglichst gutes Abschneiden an der EM in Novi Sad sowie an der WM im Val di Sole, die beide im August stattfinden.

Bis dahin stehen für den Fahrer des Biketeams Solothurn noch einige Rennen auf dem Programm: «Im Juni starte ich an vier Rennen. Zwei Mal am Swiss Bike Cup und zwei Mal im Weltcup.» Danach steht eine kurze Pause an, ehe die Saisonhighlights im August warten. «Die Erholungszeit im Juli wird entscheidend sein für die restliche Saison. Danach braucht es einen guten Formaufbau für den Saisonendspurt», sagt Roth.

Als Ersatzfahrer winkt Start an Olympischen Spielen

Ob Roth die kurze Pause im Juli überhaupt hat, ist aber noch nicht sicher, denn er wurde als Ersatzfahrer für die Olympischen Spiele selektioniert. Da sich Filippo Colombo beim Weltcup-Auftakt in Albstadt einen Beckenbruch zugezogen hat, ist seine Teilnahme in Tokio nicht sicher. «Wenn er nicht starten kann, bin ich der dritte Olympia-Fahrer der Schweiz», sagt Roth. Er selbst hatte damit nicht gerechnet: «Das kam extrem unerwartet für mich. Es wäre für mich eine Ehre, wenn ich diese Chance bekommen würde.» Zwar geht Roth nicht von einer Teilnahme aus, er freut sich aber dennoch über die Wertschätzung des Verbands.

Noch ist also nicht klar, wie Joel Roths Sommerprogramm aussieht. Deswegen gilt es für ihn, spontan zu bleiben. Er hält jedoch an seinem Plan fest, sich für die EM und WM im August vorzubereiten. Und vielleicht kommt er dann ja noch zu seinem bisherigen Karriere-Highlight – eine Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen.