Die Impulse eines Teenagers helfen dem EHC Olten

Vor knapp einem Monat betrat er, direkt vom Flughafen kommend, erstmals das Eis im Kleinholz-Stadion und trainierte mit dem EHC Olten mit. Jetzt ist er bereits ein offensiver Impulsgeber in den Farben der Dreitannenstädter: Brennan Othmann durfte in La Chaux-de-Fonds erstmals an der Seite von Dion Knelsen und Garry Nunn auftreten. Und er empfahl sich mit seinen zwei Toren auf dem Weg zum souveränen 5:1-Sieg seiner Mannschaft  für weitere Einsätze in der designierten Oltner Top-Sturmlinie.

Wie wichtig ein früher Führungstreffer für eine Mannschaft sein kann, zeigte der EHCO im Neuenburger Jura auf eindrückliche Art und Weise. Schon nach 13 Sekunden bezwang eben jener Brennan Othman La Chaux-de-Fonds-Goalie Stephane Charlin mit einem satten Handgelenkschuss. Nach nicht einmal vier Zeigerumdrehungen hatte Silvan Wyss im Nachsetzen schon für das 2:0 gesorgt. «Wir brauchen jemand, der mit gutem Beispiel voran geht. Dann folgen auch die anderen Spieler», freute sich EHCO-Headcoach Fredrik Söderström über Othmanns frühen Befreiungsschlag und fügte an: «Brennan ist ein aufregender Spieler. Er schafft es, viele Dinge aus unterschiedlichen Situationen zu kreieren, was wiederum den anderen Spielern mehr Räume verschafft.»

In der Tat brachte der Teenager viel Farbe ins Spiel. Da waren nicht nur seine zwei Tore – das zweite zum 4:0 erzielte er nach mustergültiger Vorarbeit von Garry Nunn – sondern auch seine freche Art. Da ein kleiner Rempler, dort ein Check. Und er scheute sich auch nicht, dem Schiedsrichter für eine in seinen Augen ungerechtfertigte Offside-Entscheid die Meinung zu geigen. Dafür landete er prompt auf der Strafbank. Was angesichts der deutlichen Überlegenheit der Oltner keinen Einfluss hatte. In knapperen Partien wird Othmann aber lernen müssen, im richtigen Moment «die Klappe zu halten.»

Unter dem Strich war der  Auftritt des EHC Olten unerwartet souverän. Die Powermäuse gerieten nie auch nur annährend in Gefahr, das Heft aus der Hand zu geben. Und überraschten damit sogar ein wenig ihren eigenen Trainer: «Ich hatte ein wenig die Sorge, dass wir unser Spiel nicht durchziehen nach der frühen 2:0-Führung. Aber heute hätten wir sogar doppelt so viele Tore schiessen können. Wir hatten die totale Kontrolle. Meine Sorgen waren unbegründet», so Söderström.

Will man aufseiten der Oltner nach diesem klaren Sieg überhaupt etwas kritisieren, dann ist es tatsächlich die Chancenauswertung. Man hätte locker ein Stängeli einfahren können. Fast unglaublich, wenn man sich an die beiden mühseligen Auftritte gegen denselben Gegner im Kleinholz erinnert. 2:1 nach Penaltyschiessen und 1:0 lauteten dort die Ergebnisse.

Am Ende spielte das alles keine Rolle. Die Spieler und ihr Trainer waren zurecht glücklich über die starke Darbietung: «Diese Leistung muss nicht bedeuten, dass wir wieder zurück zu unseren Stärken gefunden haben. Aber wir haben bewiesen, dass wir immer noch gut Eishockey spielen können», befand Fredrik Söderström. Man darf gespannt sein, wie die Mannschaft am Samstag im Derby gegen Langenthal auftritt.