
Die Langenthaler schlagen sich in Spiel drei selbst
Es ist eine Erkenntnis, die logisch sein müsste und dennoch ein Lob verdient: Der HC Thurgau wehrt sich im dritten Viertelfinal-Spiel mit allen Mitteln, mit Händen und Füssen. Obwohl der SC Langenthal an diesem Abend das Tempo zuerst noch einmal erhöht hatte und die Partie dominierte, gelang es nicht, die Gäste entscheidend zu distanzieren. Das hatte nicht zuletzt mit der Chancenverwertung, oder aus Thurgauer Sicht, mit Torhüter Nicola Aeberhard zu tun. «Daran sollten wir nicht zu fest herumstudieren. Gut ist, dass wir Chancen haben. Und beim nächsten Mal nutzen wir sie wieder», sagte Marc Kämpf im Hinblick auf die morgige vierte Partie. In Begegnung drei war das letztlich aber entscheidend. Nach gut 50 Minuten gelang Jan Mosimann mit einem Glücksschuss noch das 2:2.
Eine 2:0-Führung des SCL nach 23 Minuten
Dass in den ersten 40 Minuten drei Tore fielen, die allesamt in Überzahl entstanden, war nicht erstaunlich, die Entstehungen aber dennoch spannend. So reizten die Oberaargauer beispielsweise den HCT-Kanadier Jonathan Ang so lange, bis dieser eine Strafe kassierte. In Überzahl traf Marc Kämpf sogleich zum 1:0. Von Eric Himelfarb wurde er scharf angespielt, ehe er den Puck ins Tor ablenkte. Beim 2:0 dann war Aeberhard ein einziges Mal nicht unbeteiligt, denn obwohl Eero Elo ihn mit einem wuchtigen Schuss bezwang, hätte er die Beine schneller schliessen müssen. Dass dann auch Thurgau noch ein Powerplaytor gelang, hielt das Duell weiter spannend, war aber zweifellos auch ein Ärgernis. Die Strafe gegen Yves Müller war wohl korrekt, das Beinstellen, für welches er verurteilt wurde, entstand aber erst weit nach einer Rettungstat, sodass die Situation keinen Einfluss auf das laufende Spiel hatte.
Obwohl einzelne Schiedsrichterentscheide diskutabel waren, war es bis zuletzt alleine der SCL, der die Partie aus der Hand gab. Kurz vor dem Ende wollten die Langenthaler reagieren, Mathieu Maret aber vertändelte den Puck und kassierte danach zwei 2-Minuten-Strafen wegen hohem Stock. Die Gäste, zuvor oft harmlos in Überzahl, brillierten dann. Ang und Joel Scheidegger verwirrten die Abwehr. Weil diese in Bewegung war, hatte TJ Brennan freies Schussfeld. Und das nutzte Thurgaus Topscorer 27 Sekunden vor der Sirene. «Wir haben keine einfache Serie erwartet», spielten Tom Gerber und Marc Kämpf die Niederlage mit den gleichen Worten herunter. Und dennoch: Wenn das 3:0 in einer Serie auf dem Serviertablett liegt, ärgert man sich zurecht, wenn man nicht zugreift.
Langenthal – Thurgau 2:3 (1:0, 1:1, 0:2)
Schoren. – Keine Zuschauer. – SR: Eichmann/Borga, Huguet/Wermeille. – Tore: 17. Kämpf (Himelfarb, Christen/Ausschluss Ang) 1:0. 24. Elo (Müller, Torquato/Ausschluss Hollenstein) 2:0. 30. Rundqvist (Scheidegger/Ausschluss Müller) 2:1. 51. Mosimann (Rundqvist) 2:2. 60. (59:33) Brennan (Scheidegger, Ang/Ausschluss Maret) 2:3. – Strafen: 7-mal 2 Minuten plus 1-mal 10 Minuten (Rüegsegger) gegen Langenthal, 7-mal 2 Minuten gegen Thurgau.
Langenthal: Caminada; Müller, Christen; Guggenheim, Maret; Büsser, Pienitz; Higgins; Kläy, Kummer, Küng; Kämpf, Torquato, Elo; Gerber, Himelfarb, Rüegsegger; Nyffeler, Schläpfer, Dähler; Derungs.
Thurgau: Aeberhard; Brennan, Soracreppa; Parati, Wildhaber; Scheidegger, Molina; Fechtig; Hobi, Ang, Mosimann; Loosli, Rundqvist, Spannring; Welti, Brändli, Bischofberger; Hinterkircher, Hollenstein, Rehak; Fritsche.
Bemerkungen: Langenthal ohne Chanton, Weber, Tschannen Wyss (alle verletzt), Törmänen und Bircher (beide Partnerteam). Thurgau ohne Hulak, Moor, Moser und Schmuckli (alle verletzt). 59. Timeout Thurgau. 60. Timeout Langenthal. 59:33 bis 60:00 Langenthal mit einem sechsten Feldspieler statt Goalie Caminada.