
Die Luzerner Kantonalbank ist auf Kurs
«Es gelang gut, das Momentum zu nutzen», erklärte Daniel Salzmann, CEO der Luzerner Kantonalbank (LUKB) gestern: Zusammen mit seinem Chief Financial Officer (CFO) Marcel Hurschler konnte er einen Konzerngewinn in der Höhe von 99,8 Millionen Franken bekannt geben. In der Planungsperiode bis 2020 sieht man sich deshalb auf Kurs, im «Zielkorridor», wie es Salzmann bezeichnete. Die Ertragskraft habe man ausbauen können und gehöre zu den effizientesten Banken der Schweiz. Mit dem erzielten Gewinn liegt die Regionalbank drei Prozent über dem Halbjahresresultat von 2017; die Grösse des Vorjahresgewinns von 198,4 Millionen Franken ist unter ähnlichen Marktbedingungen wie jetzt durchaus realistisch.
Mit einem Geschäftsertrag von 243,7 Millionen Franken übertraf die LUKB das Ergebnis des ersten Semesters des Vorjahres von 236 Millionen Franken. Im selben Vergleich ergab sich ein Rückgang des Nettoertrages aus dem Zinsgeschäft um 2,1 Prozent – von 169,7 auf 166,1 Mio. Franken. Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hingegen legte um fast zehn Prozent auf 47 Millionen Franken zu. Auch die Zahlen aus dem Handelsgeschäft und übrige Erträge legten zu. Der Geschäftsaufwand stieg jedoch um 3,3 auf 115,6 Mio. Franken an, so beim Personal. Die Luzerner Kantonalbank hat innerhalb der letzten dreieinhalb Jahre ihren Personalbestand um rund 50 Vollzeitstellen auf 995,1 Stellen aufgestockt. Ausgebaut hat man den Beratungsbereich und bezüglich Projekte wie der IT; infolge der Automatisierung werden aber von der LUKB weniger Mitarbeiter bei der Verarbeitung benötigt.
Negativzinsen: Kein Thema
CFO Marcel Hurschler erklärte, dass für die Luzerner Kantonalbank derzeit die Einführung von Negativzinsen kein Thema sei. Dies auch unter der Voraussetzung, dass die Nationalbank ihre Regelung im Bereich der Liquiditätsvorschriften nicht ändert. Von rund 290 000 Kunden zahlen derzeit knapp 160 Grosskunden Liquiditätshaltegebühren, so Hurschler. Die Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen ist mit 12,0 Millionen Franken unter dem zweiten Semester 2017 (13,3 Mio.), aber über der Vorjahresperiode (10,4 Mio.).
Getrieben von Wachstum bei den Wohnliegenschaften verzeichnete die Luzerner Kantonalbank bezüglich Kundenausleihungen einen Anstieg von 29,65 Milliarden Franken. CEO Daniel Salzmann erklärte, dass man im Immobilienbereich «vorsichtig sein muss». Die LUKB habe ihre «bewährte, risikobewusste Kreditpolitik konsequent umgesetzt».
Der SMS-Code wird abgelöst
Das kantonale Geldinstitut will im vierten Quartal mit der Umsetzung des Ersatzes des bisherigen SMS-Codes als Identifikation beim E-Banking beginnen. Die neue Lösung heisst CrontoSign. Die Daten für Login und Zahlung werden in einem Mosaik verschlüsselt; das Verfahren benötigt die Kamerafunktion eines Smartphones. Schon unmittelbar vor dem Markteintritt steht die LUKB hingegen mit selbst emittierten Strukturierten Produkten. Nach einer internen Testperiode ist die Bank nun mit ersten externen Partnern in eine ausgedehnte Phase getreten. Schon ab September diesen Jahres soll die breite Vermarktung beginnen. Das neue LUKB-Geschäftsstellenkonzept mit Begegnung und Beratung wird seit Juni in Schüpfheim umgesetzt; im März 2019 soll Sempach folgen. Bei der LUKB wird erwartet, dass sich das Profil der Bankberater «grundlegend verändern wird».