
Die Nachwehen der Fasnacht?
«Nein, der Fasnacht will ich die Schuld nicht geben», sagte TVD-Spielmacher Urs Oggier nach der 23:33-Klatsche gegen Tabellennachbar West, «vielleicht haben wir den Gegner ein wenig unterschätzt und dann sind wir auch noch ganz schlecht gestartet.»
Nicht einmal fünfeinhalb Minuten waren absolviert, da lagen die Einheimischen bereits mit 1:4 zurück. Es war nicht etwa so, dass sich die Dagmerseller keine Chancen erarbeitet hätten, aber immer wieder wurde fahrlässig mit besten Möglichkeiten umgegangen. So landeten auch mehrere Gegenstösse nicht im Tor. Einerseits, weil die Gastgeber es an Präzision vermissen liessen und andererseits, weil West-Goalie Norbert Józsa hervorragend parierte.
Weil der Auftritt des TVD auch in der Folge nicht viel besser wurde, musste das Team von Coach Sandro Bieri stets einem Rückstand hinterherlaufen. «Wir haben heute sehr viele technische Fehler, Fehlpässe und schlechte Abschlüsse produziert», ärgerte sich Urs Oggier. Bereits nach 19 Minuten lagen die Dagmerseller gegen solide agierende Gäste mit einem überragenden Linkshänder Marko Ristic (13 Treffer aus 13 Versuchen) mit sechs Längen zurück. Immerhin kamen die Einheimischen bis zur Pause wieder auf drei Tore heran.
Die Annahme, es könne nach dem Seitenwechsel nur besser werden, erwies sich aber schon bald als falsch. Nun zogen die Gastgeber eine ganz schwache Phase ein. In den ersten 16 Minuten der zweiten Hälfte gelang gerade einmal ein mickriges Törchen. Vor allem im Positionsspiel waren die Dagmerseller gegen offensiv verteidigende Gäste zu keiner Zeit in der Lage, dagegenzuhalten. Und erspielte man sich einmal eine Möglichkeit, wurde sie liegen gelassen. So vergaben die Einheimischen unter anderem vier Siebenmeter. Nachdem sich die Westschweizer bis in die 45. Minute einen 10-Tore-Vorsprung erarbeitet hatten, war die Partie gelaufen. Die Körpersprache der Einheimischen liess nicht Gutes erahnen – und so kam es denn auch. Immerhin zeigten sich die Gäste gegen Ende gnädig, was dem TVD ermöglichte, «nur» mit einer 23:33-Pleite das Feld verlassen zu müssen. «Wir haben uns in der Pause so viel vorgenommen», sagte Urs Oggier, «aber heute waren bei uns nicht nur zwei, drei Spieler schlecht, sondern die gesamte Mannschaft.»