
Die Rad-Fans kommen in und um Pfaffnau auf ihre Kosten – MIT VIDEO
«Das ist eine typische Schweizer Etappe mit Hügeln, Kühen und Bergen», fasste Olivier Senn, Direktor der Tour de Suisse, das dritte Teilstück der diesjährigen Landesrundfahrt von Lachen nach Pfaffnau an der gestrigen Medienkonferenz im Zielort zusammen. Ob die Radprofis am Dienstag, 8. Juni, auch die nötige Zeit für die schönen Ausblicke finden, ist angesichts des Streckenprofils aber zu bezweifeln. Nach der ersten Zielpassage wartet auf das Feld eine happige, 47 Kilometer lange Zusatzschlaufe mit drei kurzen, aber knackigen Steigungen.
«Die Runde ist zu vergleichen mit den Klassikern in Holland und Belgien. Mit ihren nahrhaften Anstiegen und St. Urban als tiefstem Punkt der Etappe ist sie sehr anforderungsreich», sagt Kurt Steinmann, Präsident des gastgebenden VC Pfaffnau-Roggliswil und OK-Vizepräsident. Dieses attraktive Finale bietet jedem Fahrer die Möglichkeit, um den Etappensieg mitzumischen. «Ich hoffe auf ein gutes Spektakel», sagt der ehemalige Radprofi, der fünfmal an der Tour-de-Suisse teilnahm und 1989 eine Etappe gewinnen konnte.
Corona lässt das Volksfest mitten im Dorf platzen
In sportlicher Hinsicht vermag die Tour de Suisse das zu halten, was sie verspricht. Nicht so in anderen Bereichen: Wegen Corona müssen die Organisatoren des VC Pfaffnau-Roggliswil Abstriche im Rahmenprogramm machen. Weil das Zielgelände für die Zuschauer gesperrt ist, entfällt das angedachte Volksfest auf der Hauptstrasse mitten durch das Dorf. «Wir hoffen aber, dass die Bevölkerung trotzdem etwas von den Emotionen mitkriegt und im Rahmen des Möglichen teilnehmen kann», sagt Kurt Steinmann. Die Lockerungen, die der Bundesrat für den 31. Mai in Aussicht gestellt hat, kommen zu spät. «Wir können den ganzen Anlass nicht nochmals umkrempeln», sagt Steinmann.
Der Ebersecker betont aber, dass die Begeisterung im Dorf und in der Umgebung nach wie vor gross ist. Und dass man eine Tour-de-Suisse-Etappe für die «vereinseigenen» Fahrer Mathias Frank – der gebürtige Roggliswiler gab gestern seinen Rücktritt vom Profisport per Ende Saison bekannt – und Roland Thalmann aus Romoos auf die Beine stellen darf, erhöhe den Stellenwert des Events für den VC Pfaffnau-Roggliswil zusätzlich. «Wichtig ist, dass die Tour de Suisse stattfindet», sagt Kurt Steinmann. «Das ist eine grosse Erleichterung, auch wenn wir im Hinterkopf haben, dass wir eigentlich etwas Grösseres hätten machen wollen.»