Die regionale Energieplanung steht

Mit den positiven Rückmeldungen aller Beteiligten zur Regionalen Energieplanung geht ein Projekt zu Ende, das der Regionalverband zofingenregio im Oktober 2016 gestartet hat. In der Region zofingenregio befassen sich unterschiedliche Firmen, Organisationen und Institutionen mit der Verteilung und teilweise auch mit der Produktion von Energie (Wärme, Elektrizität und Gas). Eine Zusammenarbeit und Koordination fand nur begrenzt statt; teilweise bestanden auch Interessenskonflikte. Das soll nun mit der gemeinsamen Energieplanung grundlegend anders werden.

Strom und Wärme bis 2050 CO2-neutral produziert

Die Energieziele von zofingenregio sind ambitioniert: Die Energieversorgung mit Strom und Wärme in der Region Zofingen soll bis 2050 zu 100 Prozent erneuerbar und CO2-neutral erfolgen. Zudem wurde eine gemeinsame Strategie formuliert, die Synergien nutzt, eine höhere Energieeffizienz erreicht und die die Nutzung und Produktion von erneuerbaren Energien in der Region erhöht. Alle beteiligten Akteure haben sich nun dazu verpflichtet, sich für die Umsetzung der vereinbarten Ziele einzusetzen. Die Stadt Zofingen hat sich bereits öffentlich zu diesen Zielen bekannt (siehe ZT vom 10. Februar).

Dem Abschluss des Projekts geht eine rund fünfjährige Planungsphase voraus. Nach einer Bestandesaufnahme wurde im Laufe der vergangenen Jahre nicht nur eine räumliche Energieplanung für die Region Zofingen erarbeitet, sondern auch eine gemeinsame Strategie für die Energieversorgung. Ein erster Meilenstein wurde im Frühling 2017 erreicht: In einem ersten Entwurf wurde der Ist-Zustand erhoben sowie eine Bedarfs- und Potenzialanalyse für die Region und die beteiligten Gemeinden erstellt. Als Ziel wurde formuliert, die Versorgungssicherheit für die wachsende Bevölkerung ökonomisch und ökologisch sinnvoll zu gewährleisten.

Doch Ende 2017 wurde das Projekt sistiert, um die Klärung der Zukunft der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) des Gemeindeverbands «Entsorgung Region Zofingen» (erzo) abzuwarten. Inzwischen steht fest, dass die KVA zwar stillgelegt wird, sie aber weiterhin Wärme erzeugen soll. So konnten die Arbeiten an der Regionalen Energieplanung in der zweiten Jahreshälfte 2019 wieder aufgenommen werden. «Inzwischen hatte jedoch der Bund seine Energieziele neu definiert», erzählt Hans-Ruedi Hottiger, Präsident des Regionalverbands zofingenregio. Vor diesem Hintergrund waren die Energieziele von zofingenregio nun zu wenig ambitioniert. Im Verlauf des Jahres 2019 wurde daher dieser Teil der Energieplanung überarbeitet.

Eine Koordinationsplattform wird lanciert

Das Bekenntnis zur Regionalen Energieplanung ist einerseits ein Abschluss, andererseits gibt es den Startschuss für die Umsetzung der vereinbarten Massnahmen und für die Fortführung der Zusammenarbeit aller Akteure im Themenbereich Energie. Das Schlussdokument der Regionalen Energieplanung wird den Gemeinden und Werken zur Verfügung gestellt, damit die Ergebnisse in zukünftige kommunale und unternehmerische Planungen einfliessen können. «Ein wichtiges Ziel ist es zum Beispiel, im Laufe dieses Jahres die Koordinations-Plattform ‹Langfristige Wärmeversorgung unteres Wiggertal› zu etablieren», erklärt Hottiger. Der Regionalverband zofingenregio werde diese Arbeiten in den nächsten Monaten initiieren.

Die finale Fassung der Regionalen Energieplanung soll aufgrund der Corona-Massnahmen erst im Sommer 2021 an einer Veranstaltung von den Gemeindevorstehenden, den Gemeindeschreibern und Gemeindeschreiberinnen sowie von Repräsentanten der Werke unterzeichnet werden. Bereits heute sind der Schlussbericht und weitere Unterlagen aber auf der Website des Regionalverbands zofingenregio abrufbar. (pd/zt)