Die Rückkehr des Pechvogels: Stan Horansky ist wieder fit

Nur eine Handvoll EHCO-Spieler dreht an diesem Mittwoch-Vormittag unter den Augen des Oltner Trainerduos Fredrik Söderström und Dennis Hall seine Runden auf dem Eis der Kleinholzhalle. Wenige Stunden nach dem 4:1-Sieg der Powermäuse bei der Zug-Academy – der fünfte Meisterschaftserfolg in Serie – versammeln sich nur wenige EHCO-Cracks zum freiwilligen Training. Unter den Spielern ist auch einer, der dem Donnerstagabend besonders entgegenfiebert: Stan Horansky.

Läuft alles nach Plan, dann wird der Slowake, der mit einer Schweizer Lizenz spielt, im Heimspiel heute (19.45 Uhr) gegen das NLB-Schlusslicht Biasca Ticino zum ersten Mal in der neuen Saison für den EHC Olten auflaufen. Definitiv entscheiden wird sich Fredrik Söderström erst nach dem vormittäglichen Warm-up. Aber angesichts der Tatsache, dass mit Esbjörn Fogstad Vold ein neuer Spieler auf der Verletztenliste auftaucht – der Norweger leidet nach einem harten Check, den er in Zug einstecken musste, an Gehirnerschütterungs-Symptomen, und wird am Donnerstagabend sicher pausieren müssen – steht Horanskys Comeback kaum etwas im Weg.

Der 25-Jährige blickt seiner Saisonpremiere mit einer Mischung aus Ungeduld und Ungewissheit entgegen. Schliesslich stand er fast zwei Monate nicht mehr auf dem Eis. Und seine Verletzung, eine Blessur eines Hüftmuskels, die er sich im August während einer Trainingseinheit auf dem Eis zuzog, liess auch kein grosses Trainingspensum neben dem Eis zu. Entsprechend sagt er, leicht gequält lächelnd: «Ich fühle mich wie nach der Sommerpause. Mit dem Unterschied, dass ich nach der Sommerpause körperlich fitter war als jetzt.»

Horansky und die Sache mit den Verletzungen
Stan Horansky und Verletzungen – das ist seit seiner Ankunft in Olten im Sommer 2017 eine leidige Geschichte. In seiner ersten Saison (2017/18) verpasste er den Grossteil der Qualifikationsphase. In der letzten Kampagne (2018/19) fiel er ausgerechnet vor den Playoffs aus und fehlte der Mannschaft deshalb auch in der entscheidenden Meisterschaftsphase. Jetzt sagt er deshalb: «Immerhin bin ich zu Saisonbeginn ausgefallen und nicht während der Playoffs.»

Gut für den technisch begabten und wendigen Flügelstürmer ist der Umstand, dass sich das EHCO-Team nach einem durchwachsenen Saisonstart zuletzt gefunden und fünf Siege in Serie aneinandergereiht hat. «Ich bin froh, läuft es der Mannschaft so gut. Das macht den Wiedereinstieg für mich leichter», sagt Horansky, der weiss, dass er geduldig mit sich selber bleiben muss. «Ich darf nicht zu viel von mir erwarten. Ich hoffe einfach, dass ich mich auf dem Eis möglichst schnell wohl fühle.»

«Er bringt Qualitäten mit, die uns helfen werden»
EHCO-Trainer Fredrik Söderström war von dem, was er von seinem wiedergenesenen Schützling im Training gesehen hatte, jedenfalls zufrieden. Horanskys Rolle wird vorderhand aber noch eher überschaubar sein. Er dürfte im vierten Sturm neben Michael Rudolf und Jerome Lanz auflaufen. Vielleicht erhält er auch noch ein wenig Auslauf in der zweiten Powerplay-Formation. «Er bringt sicher Qualitäten mit, die uns helfen werden», freut sich Söderström, der an seinem derzeit gut funktionierenden Ensemble aber selbstredend so wenig wie möglich herumschrauben möchte.

Noch unsicher ist, ob es Verteidiger Anthony Rouiller ebenfalls zum Comeback reicht. Der zweite, prominente Rekonvaleszente in den Reihen der Powermäuse liess seine lädierte Schulter gestern noch einmal auf Herz und Nieren überprüfen. Gut möglich, dass man in dieser Personalie etwas vorsichtiger zu Werke gehen wird. Zumal es die momentan erfreuliche sportliche Situation ja auch zulassen würde.