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Die Sanierung der alten Turnhalle kommt an die Urne

Bei dichtem Schneegestöber trafen die Mitglieder vom Referendumskomitee «Lebendiges Strengelbach» am Dienstagabend in der alten Turnhalle ein. Dort überreichte ihnen Gemeindeammann Stephan Wullschleger ein Papier, das die Gültigkeit der vom Referendumskomitee gesammelten Unterschriften bestätigt – deren sind es 417. Damit das Referendum zustande kommt, sind 293 nötig.

Es geht um den Verpflichtungskredit von 2,5 Millionen Franken für die Sanierung der oberen Halle. Diesen hatte die Gemeindeversammlung vom 27. Oktober bewilligt. Es war ein Gegenantrag der Ortspartei SVP zum Antrag des Gemeinderats, die Turnhalle zugunsten eines Ersatzneubaus abzureissen: einen Gemeindesaal für 7,7 Millionen Franken.

Im Februar stimmt die Gemeinde ab

Wie geht es weiter? Der Verpflichtungskredit kommt am 13. Februar 2022 an die Urne. Sollten die Stimmberechtigten ihn gutheissen, muss der neue Gemeinderat die Sanierung angehen, und zwar so wie von der Gmeind beschlossen. Bei einem Nein würde der Ball hingegen wieder beim Gemeinderat liegen: Dieser hat der Gemeindeversammlung im Anschluss einen neuen Antrag dafür zu stellen, wie es mit der alten Turnhalle weitergehen soll.

Das Komitee hat es sich zum Ziel gesetzt, gegen den Beschluss der Sanierung vorzugehen. Dieses werde am Ende mehr als 2,5 Millionen Franken kosten, schreibt «Lebendiges Strengelbach». Die Gruppierung besteht aus Christian Glur, Präsident Ortspartei SP; Rolf Mosele, Musiklehrer; Nathalie Urwyler und Jürg Kalberer, Mitglieder der Baukommission für die Ausarbeitung des neuen Gemeindesaals, sowie dem Initianten Thomas Peyer, dem die zukünftige Generation Strengelbachs am Herzen liegt, wie er sagt.

«Es besteht viel Unwissen»

Die Eingabefrist für die Unterschriften lief bis am Montag. Schon nach der Gemeindeversammlung vom 24. November erreichte das Komitee die notwendige Anzahl. «Die Unterschriften zu sammeln war einfach, aber intensiv», sagt Urwyler. «Wir haben dabei gemerkt, dass in der Bevölkerung viel Unwissen darüber vorhanden ist, worum es überhaupt geht», ergänzt Peyer. Daher stelle sich «Lebendiges Strengelbach» bei Fragen zur Verfügung – über Facebook und Instagram sowie per E-Mail.

«Als Mitglied der Baukommission hatte ich Einsicht in alle Vorarbeiten, die seit dem Jahr 2013 geleistet wurden», sagt Urwyler. Auch die Arbeiten bis zum Entscheid und die Ausschreibung eines Wettbewerbes für einen Neubau machen für sie Sinn. «Eine Sanierung mit einem Blankocheck in der Höhe von 2,5 Millionen Franken ist aus der Luft gegriffen», so Urwyler. Peyer erklärt: «Eine politisch motivierte Vorgabe eines Kostendachs von 2,5 Millionen Franken für ein Sanierungsprojekt ist unseriös und irreführend.» Deshalb sei er für einen Neubau, da die Kosten kalkulierbar sind. Wie die Gemeinde nun doch zu diesem kommen soll, kann er noch nicht sagen.

Die Unterschriften zu sammeln war einfach, aber intensiv

Nathalie Urwyler

Eine politisch motivierte Vorgabe eines Kostendaches von 2,5 Millionen Franken für ein Sanierungsprojekt unseriös ist irreführend

Thomas Peyer