Die Schweiz bleibt die Nummer eins im Seilziehen

Was für eine Lage für einen Seilziehplatz: Die Weltmeisterschaften in Südafrika wurden auf dem Areal der Camps Bay High School ausgetragen, das direkt am Strand lag. Den Auftakt in die Openturniere machte die Elite 680 kg. Ebersecken als Schweizer Meister und Titelverteidiger der letzten zwei Austragungen in Amerika und Schweden betrat mit grossen Ambitionen das Terrain. Mit Siegen gegen Heure und Koapman aus Holland, Kwaggas und SAPS National aus Südafrika, University of Taipei von Chinese Taipeh, Velkonis aus Lettland und einer Punkteteilung gegen die Holländer von Valleitrekkers lief die Vorrunde nach Plan. Im Halbfinal kam es zum Duell mit Wallby, die die Hinterländer richtig forderten. Jedes Team konnte einen Zug für sich entschieden. Somit mussten die Coaches zum Schiedsrichter und eine Münze werfen, wer den Platz für den dritten Zug wählen konnte. Beat Steinmann hatte das Glück nicht auf seiner Seite, doch er unterstützte das Team lautstark und die Finalqualifikation war geschafft. Den Sieg konnten den Eberseckern nur noch die Holländer von Valleitrekkers streitig machen. Wie in der Vorrunde endete diese Begegnung nach zwei Zügen unentschieden. Im alles entscheidenden Zug waren die Holländer zu stark, die Luzerner mussten sich in der Gewichtsklasse bis 680 kg mit Silber begnügen.

Aussicht auf Gold motivierte

Zum ersten Höhepunkt aus Sicht der Ebersecker kam es an der WM in der schweren Kategorie bis 680 kg. Mit Stefan Krause, Christoph Rölli und Coach Beat Steinmann waren zwei der neun Athleten in der Nationalmannschaft vom Seilziehclub Ebersecken. Mit Siegen gegen England, Südafrika, Deutschland, Baskenland, Italien, Chinese Taipei und Zimbabwe sowie einer Punkteteilung gegen Holland erreichte die Schweiz den Halbfinal, wo die Deutschen verloren. Im Kampf um Gold zog Holland den Kürzeren.

Bei der Jugend U18 standen mit Luca Gernet und Nico Lüönd zwei Nachwuchstalente aus der Region am Seil. Mit vier Vollerfolgen und einem Remis war die Halbfinalqualifikation geschafft und dort Holland keine Hürde. Mit der Aussicht auf Gold zog die U18 gegen Chinese Taipei zweimal die vier Meter Seil auf ihre Seite und sich somit zum Titel. Eine weitere Goldmedaille gab es für die Schweizer U23 Mixed-Equipe.

In der Kategorie Mixed 580 kg war mit Vinzenz Arnold, Peter Joller und den Geschwistern Carmen, Fabian und Philipp Rölli sowie Coach Erich Joller der grösste Teil des Teams aus dem Luzerner Hinterland im Einsatz. Die zehn Vorrundenkämpfe absolvierten sie souverän, aber mit grossem Kräfteverschleiss. So gab es im Halbfinal gegen Schweden und im kleinen Final gegen Holland eine Niederlage und somit keine Medaille. Gleich im Anschluss standen Vinzenz Arnold, Peter Erni, Peter Joller, Lukas Vogel und Ivo Lustenberger von Luthern in der Nationalmannschaft der Elite 560kg im Einsatz und verpasste den Halbfinaleinzug.

Bei der U23 besiegte die Schweiz in der Vorrunde Südafrika, Chinese Taipei, Schweden, Deutschland und Holland, wies im Halbfinal Südafrika in die Schranken und legte auch im Final gegen Deutschland Harmonie an den Tag, was zum 10. WM-Titel in Serie führte.

Silber gab es für Carmen Rölli und die Frauen 540kg, die nur im Final gegen Chinese Taipei verloren.

Highlight zum Schluss der WM

Zum Abschluss der WM stand das Turnier der Königsklasse auf dem Programm, wo aus Ebersecken Fabian Rölli dabei war. 12 Länder hatten sich für die Gewichtsklasse 640kg angemeldet, so wurde in zwei Gruppen gezogen. Mit viel Selbstvertrauen gingen die Rotweissen an die Arbeit und qualifizierten sich mit Siegen gegen Südafrika, Schweden, Belgien, Chinese Taipei sowie einem Remis gegen Deutschland für den Halbfinal. Dann kam der Schreckensmoment: überraschend verlor die Schweiz den ersten Zug gegen England. Die Athleten liessen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und gewannen die Züge zwei und drei. Im Final gegen Deutschland zeigten die Schweizer die nötige Entschlossenheit und feierten den Titel. Der Blick in den Medaillenspiegel spricht Bände: Die Schweiz führte die Wertung mit fünfmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze an.

Seilziehen. 

Kapstadt. WM. Open. Jugend U19: 1. Stans (mit Luca Gernet und Nico Lüönd). 2. Shou Shan-Chiao Tai (Chinese Taipeh). 3. HTS Drostdy A (Südafrika). – 11 Teams. – Frauen 500 kg: 1. Ayrshire (Schottland). 2. Kilroe Ladies (England). 3. Bedford Ladies (England). 4. Sins (mit Carmen Rölli). – 12 Teams. – Elite 680 kg: 1. Valleitrekkers (Holland). 2. Ebersecken. 3. Gelderswoude (Holland). – 15 Teams Nationalmannschaften. Jugend U19: 1. Schweiz (Luca Gernet, Nico Lüönd). 2. Chinese Taipeh. 3. Holland. 4. Südafrika. 5. Deutschland. 6. England. – Junioren U23: 1. Schweiz (Lars Birrer). 2. Deutschland. 3. Südafrika. 4. Chinese Taipei. 5. Schweden. 6. Holland. – Elite 560 kg: 1. Deutschland. 2. Baskenland. 3. Holland. 4. England. 5. Schweiz (Vinzenz Arnold, Peter Erni, Peter Joller, Ivo Lustenberger, Lukas Vogel). 6. Südafrika. 7. Belgien. 8. Schweden. 9. USA. 10. China. 11. Australien. – Elite 640 kg: 1. Schweiz (Fabian Rölli). 2. Deutschland. 3. England. 4. Holland. 5. Schweden. 6. Baskenland. 7. Südafrika. 8. Italien. 9. Belgien. 10. Frankreich. 11. Chinese Taipei. 12. USA. – Elite 680 kg: 1. Schweiz (Stefan Krause, Christoph Rölli, Coach Beat Steinmann). 2. Holland. 3. England. 4. Deutschland. 5. Südafrika. 6. Baskenland. 7. Italien. 8. Chinese Taipei. 9. Zimbabwe. – Frauen 540 kg: 1. Chinese Taipei. 2 Schweiz (Carmen Rölli). 3. England. 4. Holland. 5. Schweden. 6. Südafrika. 7. Baskenland. 8. Schotland. 9. Zimbabwe. – Frauen 500 kg: 1. Chinese Taipei. 2. Schweiz. 3. Baskenland. 4. Schottland. 5. England. 6. Holland. 7. Südafrika. 8. Schweden. – Elite Mixed 580 kg: 1. England. 2. Schweden. 3. Holland. 4. Schweiz (Vinzenz Arnold, Peter Joller, Carmen, Fabian und Philipp Rölli). 5. Südafrika. 6. Chinese Taipei. 7. Baskenland. 8. Litauen. 9. Belgien. 10. Zimbabwe. 11. Frankreich.