Dieser 28-jährige Wirt hat von März bis September «Summertime»

Von seinem Arbeitsplatz aus sieht Michael Thommen jeden Tag, wie die Menschen das schöne Sommerwetter geniessen. Die jungen Männer, die mit dem Velo in die Badi fahren, kennt er sogar. «Chonsch au?», fragen sie. Vielleicht später. Aber meistens kann er nicht, denn Michael Thommen, 28, führt das Restaurant Summertime in Aarau.

Das «Summertime» ist eine von zwei Aarebeizen in der Kantonshauptstadt und dementsprechend gut besucht. Schon bevor das «Summertime» um 11 Uhr offiziell öffnet, sitzen ein paar Gäste unter den Sonnenschirmen und hätten zum Aareblick gern einen Kaffee. «Wegschicken geht schlecht», sagt Thommen und lacht.

Es ist seine zweite Saison im «Summertime», das der Firma seines Vaters Beat Thommen gehört. Schon früh kam Michael Thommen mit der Gastronomie in Kontakt. «In den Sommerferien habe ich jeweils im Badirestaurant gearbeitet», sagt er. Und auch in andere Betriebe seines Vaters hatte er Einblick. Nach der Kantonsschule in Olten absolvierte Michael Thommen die Hotelfachschule in Luzern, die er letzten Frühling abschloss.

Die frühere Geschäftsführerin des «Summertime» hatte sich selbstständig gemacht und als Beat Thommen seinen Sohn fragte, ob er eine Saison in Aarau übernehmen wollte, musste dieser nicht lange überlegen. Zu schön war die Aussicht, sich in den letzten Monaten des Studiums auf die Schule und nicht auf die Jobsuche zu konzentrieren zu können. Und angekommen im Aarauer «Summertime», merkte Michael Thommen erst noch, dass ihm die Arbeit richtig Spass machte. «Es ist ein sehr schöner Job.» Und so hat er dieses Jahr gleich noch eine Saison angehängt. Und irgendwann wäre Michael Thommen gern Geschäftsführer seines eigenen Lokals.

Bei Hitze kommt der Ansturm am Abend

Das «Summertime» gibt es schon über zehn Jahre. Es ist grösser geworden, hat heute zirka 200 Sitzplätze – alle im Schatten. Mit Thommen sind hier acht Personen fest angestellt, davon drei Köche. «Und wir sind auf viele Aushilfen angewiesen, die flexibel einspringen können.» Die Beiz hat von März bis September geöffnet. Die letzte Saison sei sehr gut gewesen. Dieses Jahr war der Anfang mit dem kalten Frühling etwas weniger gut, doch jetzt ist der Sommer da. «Wenn es sehr heiss ist, haben wir tagsüber etwas weniger Leute», sagt Michael Thommen. Doch abends sei es dafür umso voller. Dann geniesst das Volk die lauen Sommerabende bei einem Mojito oder dem Verkaufsschlager, dem hausgemachten Eistee.

Ein paar hundert Meter flussabwärts befindet sich die Schwanbar. Für Michael Thommen hat es genug Platz an der Aarauer Aare für beide Lokale, die sich bei Gästen und Angebot unterscheiden würden. «In der Schwanbar ist das Publikum etwas alternativer», sagt er. Im «Summertime» sei das Publikum sehr durchmischt, zudem gebe es mehr Auswahl beim Essen.

Während der Saison hat Michael Thommen den Sommer und alles, was dazugehört, direkt vor der Nase. Und ist trotzdem meistens am Arbeiten. Doch das stört ihn nicht. Er ist zufrieden, wenn sich die Gäste in seinem Lokal wohlfühlen. Und in der Winterpause holte er mit einer Reise in die Wärme alles nach.