
Distanz und literweise Desinfektionsmittel: Ausnahmezustand im ZT-Medienhaus
Andrea Schaffner: «Desinfektion nach jeder Schicht» (Bilder: Joel Widmer) Andrea Schaffner: «Desinfektion nach jeder Schicht» (Bilder: Joel Widmer) Andrea Schaffner: «Desinfektion nach jeder Schicht» (Bilder: Joel Widmer) Andrea Schaffner: «Desinfektion nach jeder Schicht» (Bilder: Joel Widmer) Andrea Schaffner: «Desinfektion nach jeder Schicht» (Bilder: Joel Widmer) Andrea Schaffner: «Desinfektion nach jeder Schicht» (Bilder: Joel Widmer)
Zu Beginn der Corona-Krise musste Drucktechnologin Andrea Schaffner teilweise frisch gedruckte Produkte wegwerfen, so etwa eine Einladung zu einem Frühlingsfest eines Einkaufsladens. Nun arbeitet sie wegen der gesunkenen Auftragslage im Bogenoffsetdruck in Kurzarbeit und ist nicht mehr jeden Tag im Betrieb an der Henzmannstrasse 20 in Zofingen. Bei der Arbeit an den Druckmaschinen versuchen Schaffner und ihre Kollegen, die Abstandsregeln so gut wie möglich einzuhalten. «Wir desinfizieren nach jeder Schicht die Knöpfe, das Display und die Palettenrollis», sagt sie. Auch die Mittagspause ist in den Corona-Zeiten manchmal anders. «Wenn sich zu viele Leute im Pausenraum aufhalten, machen wir es uns in der Druckhalle auf Paletten und Papierstapeln gemütlich», so Schaffner. Dort habe es mehr als genug Platz, der Abstand könne gut eingehalten werden. (jow)
Die Arbeit sei nicht viel anders als vor der Krise, meint Brigitte Schär, die Leiterin der Weiterverarbeitung. Man müsse natürlich nun auf den Abstand schauen. So zum Beispiel, wenn ihr Team an einem Tisch die Druckprodukte in Couverts steckt oder Flyer einlegt. «Wir waschen uns natürlich auch viel öfter die Hände», sagt Schär. Immer, wenn jemand das Gebäude verlässt oder zurückkehrt, werden die Hände desinfiziert. Die Stimmung sei trotz Corona-Massnahmen gut. «Belastend ist aber, dass wir deutlich weniger Arbeit haben», sagt Schär. (jow)
Das Bereitstellen von Sicherheitshinweisen und Desinfektionsmitteln ist wohl die sichtbarste Änderung im Arbeitsalltag von Bruno Giger, dem Leiter Haus- und Betriebstechnik. «Das Nachfüllen des Desinfektionsmittels ist aber keine grosse Sache», relativiert er. Aufwendiger ist da schon die Absprache mit den Lieferanten und Monteuren. «Wenn ein Serviceauftrag nicht dringend ist, schieben wir diesen derzeit», sagt Giger. So etwa den Unterhalt der Lüftungstechnik. Und jene externen Monteure und Lieferanten, welche dennoch ins Haus kommen, instruiert Giger über die geltenden Distanzregeln und erkundigt sich nach ihrem Gesundheitszustand. Wichtig seien auch die Desinfektionsspender für die Transporteure bei den Abladestellen. «Und im Haus muss ich ab und zu die Leute auf die Distanzregeln hinweisen.» Gerade in Pausenräumen sitze man schnell einmal etwas nahe beieinander, sagt er. (jow)
Für Roland Werthmüller gibt es in diesen Tagen nicht sonderlich viel zu tun. Normalerweise sitzt der Chauffeur tagsüber am Steuer eines Kleintransporters und liefert Magazine, Geschäftsberichte, Kataloge und Geschäftsdrucksachen aus, die Kunden beim Bogendruck der ZT Medien AG in Auftrag gegeben haben. Diese Aufträge sind zurückgegangen, und damit die Arbeit für Werthmüller. Zu Beginn der Corona-Krise war er krank. «Eine Grippe, nicht Covid-19», sagt er. Inzwischen ist er wieder gesund und kompensiert Überzeit. Er hätte also mehr als genug Zeit, jetzt seinen Garten in Strengelbach zu pflegen. «Aber das ist ja im Moment auch schwierig, weil die Gartencenter geschlossen sind», sagt er. Nächste Woche zieht er eine Woche Ferien ein, die er vor längerer Zeit eingegeben hat. Danach, so hofft er, werde die Schweiz langsam wieder zur Normalität zurückfinden. (pp)
Da das Zofinger Tagblatt und die «Tierwelt» trotz Corona-Krise natürlich weiter erscheinen, hat Drucker Samuel Schmutz grundsätzlich jeden Tag zu tun. Andere Kundenaufträge bleiben aber teilweise weg. Daher ist auch im Offsetdruck Kurzarbeit eingeführt. Bei der Arbeit an den Maschinen könne man den Zwei-Meter-Abstand nicht immer ganz präzis einhalten, sagt Schmutz. Aber diese Situationen versuche man zu minimieren. «Natürlich desinfizieren wir oft unsere Hände und die Touchscreens der Maschinen», sagt der Drucker. «Und auch in der Freizeit geht man halt nicht mehr oft aus dem Haus und schaut auf den Abstand.» (jow)
Vladan Antonic sitzt in diesen Tagen häufiger am Telefon als vor dem Ausbruch der Corona-Krise. Er organisiert die Spedition der Drucksachen – und die ist deutlich aufwendiger geworden. Einfach hinfahren und die Ware ausliefern – das funktioniert jetzt nicht mehr. «Wir schauen mit allen Kunden, wann und wie wir sie beliefern können. Manche arbeiten nur am Vormittag, andere haben spezielle Regeln bei der Anlieferung.» Nächste Woche hat er ein paar Tage frei. Langweilig wird es ihm nicht. «Mit den drei Kindern läuft immer etwas», sagt er. (pp)