
Drei Lücken beim EHC Olten, die gefüllt werden müssen
Seit knapp einem Monat läuft das Sommertraining des EHC Olten und damit die Vorbereitung im Hinblick auf die neue Saison. Noch sind nicht alle Kaderplätze besetzt. Es fehlen ein Verteidiger, ein Stürmer – wenn möglich ein Center – sowie ein Assistenztrainer. Diese drei Personalien halten EHCO-Sportchef Marc Grieder seit Wochen auf Trab. Es zeichnen sich mögliche Szenarien ab, aber wer in Olten tatsächlich seinen Namen unter den Vertrag setzt, ist weiterhin offen. Trotzdem hier der Versuch einer kleinen Auslegeordnung. Denn: Der Markt mit valablen Kandidaten ist sehr übersichtlich geworden.
Thema (Mittel-)Stürmer: Kehrt Mäder zurück?
Seit dem feststehenden Abgang von Jewgeni Schirjajew (zu Visp) ist diese Position die grösste Baustelle innerhalb des Oltner Kaderkonstrukts. Mit Dion Knelsen, Leonardo Fuhrer und Robin Schwab stehen drei gelernte Center zur Verfügung. Dominic Weder und Lukas Lhotak haben auch schon auf dieser Position gespielt, standen während ihrer Profikarriere aber meistens auf dem Flügel im Einsatz. Welche Kandidaten sind noch da und kommen in Frage?
Marc Aeschlimann (Davos): Er erhielt beim Rekordmeister keinen Vertrag mehr und galt lange Zeit als ein heisser Anwärter auf einen Transfer zum EHCO. Nun soll er sich dem Vernehmen nach aber für eine andere (Swiss-League-)Option entschieden haben.
Stefan Mäder (Ajoie): Sein Verbleib bei Aufsteiger Ajoie ist unwahrscheinlich. Als alter Bekannter im Kleinholz wäre der 30-Jährige möglicherweise eine Option. Schneller würde der EHCO mit ihm gewiss nicht, aber bei ihm wüsste man zumindest, was man bekommt: Einen physisch robusten Zweiweg- Center, der einen halben Punkt pro Spiel macht.
Timothy Kast (Servette), Anton Gustafsson (Biel), Martin Ness (Rapperswil): Drei Routiniers, die bei ihren NL-Klubs keine Zukunft mehr haben, wären für den EHCO mögliche Kandidaten. Ob sie auch bezahlbar sind? Und: Sind sie für eine offensivere Rolle geeignet?
Frantisek Rehak (Thurgau): Der junge Tscheche mit Schweizer Lizenz würde ins Beuteschema von Marc Grieder passen: 21 Jahre alt, schnell, giftig, energisch und mit respektablen Skorerwerten (18 Punkte in 38 Spielen für den HC Thurgau). Aber: Mit ihm würde man aufgrund der mangelnden Erfahrung natürlich ein gewisses Risiko eingehen.
Verteidiger: Zwei physisch starke Optionen?
Der Verteidigermarkt ist noch viel übersichtlicher als jener der Mittelstürmer. Umso mehr, wenn man sich noch auf das Anforderungsprofil konzentriert. Grieder sucht einen physisch starken Mann. Einen wie David Stämpfli, der in der letzten Saison während seiner Ausleihe von Kloten in Olten einen guten Eindruck hinterlassen hat. Ganz vom Tisch ist eine Verpflichtung des 28-Jährigen nicht, aber letztlich auch eine Frage des Preises. Stämpflis Vertrag in Kloten läuft noch, aber es ist kaum vorstellbar, dass er dort eine Zukunft hat. Daneben hat Marc Grieder eine zweite Option im Ärmel: einen langjährigen NLA-Verteidiger mit Gardemassen.
Assistenztrainer: Ein Kandidat ist abgesprungen
Auch noch zu klären ist die Personalie des Assistenten von Headcoach Lars Leuenberger. Der langjährige SC-Bern-Söldner Andrew Ebbett war offenbar ein heisser Kandidat auf den Posten, wurde aber vor wenigen Tagen als neuer SCB-Sportchef vorgestellt. Ansonsten scheint sich diesbezüglich noch keine konkrete Lösung abzuzeichnen. Es ist Geduld gefragt.
EHCO 2021/22:
Torhüter: Simon Rytz, Silas Matthys.
Verteidiger: Simon Lüthi, Jens Nater, Dan Weisskopf, Cédric Maurer, Nico Gurtner, Stéphane Heughe- baert, Joel Scheidegger (neu Thurgau), Florian Schmuckli (neu Thurgau).
Stürmer: Leonardo Fuhrer, Cyrill Oehen, Silvan Wyss, Jerôme Portmann, Cédric Hüsler, Devin Muller (neu Ajoie), Dion Knelsen (Kan), Garry Nunn (Kan), Robin Schwab (neu Ticino Rockets), Dominic Weder, Stan Horansky (neu Ambri), Lukas Lhotak (neu Rapperswil-Jona), Jan Mosimann (neu Thurgau/Probevertrag).