
Durch Übung auf Ernstfall vorbereitet sein
Markus Berger orientiert über Funktionsfähigkeit und Leistung einer Wasserpumpe. Markus Berger orientiert über Funktionsfähigkeit und Leistung einer Wasserpumpe. Markus Berger orientiert über Funktionsfähigkeit und Leistung einer Wasserpumpe.
So oder ähnlich könnten die Schlagzeilen im Ernstfall lauten. Die Waldbrandgefahr steigt mit zunehmenden Trockenperioden in den Sommermonaten. «Das Szenario Waldbrand kommt in den nächsten Jahren auf uns zu», bestärkte David Rickenbach, Übungsleiter und Kommandant der Regiowehr Suhrental, Sinn und Zweck der gemeinsamen Übung mit der ZSO (Zivilschutzorganisation) Suhrental-Uerkental.
Ausgangslage war ein Waldbrand am Haberberg oberhalb des Schöftler Waldhauses. Die angenommene Brandursache, die Entsorgung noch glühender Asche im nahen Wald, hat dabei durchaus realistischen Charakter. Zur Unterstützung forderte die Regiowehr Suhrental die Feuerwehr Rued und das Ersteinsatz-Element der ZSO Suhrental-Uerkental zur Vermeidung von personellen und materiellen Engpässen an. Die Kommunikation unter den Einheiten, der Wassertransport und die Bereitstellung elektrischen Stroms galten als Herausforderungen.
Suhre versorgte die Tanklöschfahrzeuge
Wie sich zeigen sollte, war gerade bei der Versorgung mit Löschwasser über unwegsames und hügeliges Gelände Verbesserungspotenzial zu erkennen. Die eingesetzte Pumpe zum Füllen eines Beckens mit Wasser aus der Ruederche erwies sich für die zu überwindenden Höhenmeter als zu wenig leistungsfähig, sodass das 3000 Liter fassende Ausgleichsbecken nicht vollständig gefüllt werden konnte. Über eine zusätzliche Leitung von der Suhre im Bereich Luzernerstrasse Schöftland zum Waldhaus konnten die eingesetzten Tanklöschfahrzeuge jedoch primär versorgt werden. Die Suhren-taler Bevölkerung kann also beruhigt schlafen, wenn nachts im nahegelegenen Wald Feuer ausbricht, lautet das positive Fazit.
Die ZSO-Pioniere unterstützten die Feuerwehren im sekundären Bereich mit dem Schlagen von einer Schneise, der Beleuchtung, Materialbeschaffung und zusätzlichem Wassertransport. Der Kom- mandoposten Front gastierte auf dem Gelände der Schöftler Firma Hofmann Transporte. Hier liefen alle Informationen zusammen, Geräte und Material für den möglichen Einsatz wurden ebenfalls hier gelagert.
Insgesamt nahmen rund 100 Personen an einer Übung teil, die so noch nie stattgefunden hat. Auch die Kommunikation über Funk auf verschiedenen Kanälen, Schadenplatzfunk und Polycom ZSO, klappte hervorragend. Eine Wärmebildkamera half die Brandnester zu lokalisieren. Neben dem Trainieren der Zusammenarbeit von Feuerwehren und Zivilschutzorganisation unter einsatznahen Bedingungen galt dem Kennenlernen von «Köpfen» und Material das Hauptaugenmerk.
Bei Waldbränden sind Ortskenntnisse gefragt, sie können im Ernstfall bei der Beurteilung des Einsatzes und der Effektivität der Brandbekämpfung von entscheidendem Vorteil sein. Während Marc Fischer den Einsatz der komplexen Übung mit allen verfügbaren Fahrzeugen leitete, kümmerte sich Markus Berger, Kommandant der ZSO Suhrental-Uerkental, um die Gäste des Regionalen Führungsorgans, den Militär- und Bevölkerungsschutz des Kantons Aargau und der Regionalpolizei sowie die Vertreter der Gemeinden.